Marabu Airlines

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Marabu Airlines
Marabu Airbus A320neo ES-MBB
IATA-Code: DI
ICAO-Code: MBU
Rufzeichen: Marabu
Gründung: 2022
Sitz: Tallinn, Estland Estland[1]
Operative Basis:
Unternehmensform: Osaühing
Leitung: Axel Schefe (interimistisch)[2],
Tony Larsson
Flottenstärke: 9 (+ 1 Bestellung)
Ziele: international
Website: www.flymarabu.com

Marabu Airlines (im Außenauftritt kurz Marabu) ist eine estnische Fluggesellschaft und eine Schwestergesellschaft der deutschen Condor.

Marabu Airlines wurde 2022 durch die britische Investmentgesellschaft Attestor gegründet. Diese war Mitte 2021 bei Condor eingestiegen, nachdem Condor im April 2020 aufgrund der COVID-19-Pandemie und der deshalb geplatzten Übernahme durch die Muttergesellschaft der polnischen LOT in finanzielle Schwierigkeiten geraten war. Eigentümerin ist die CD Ferienflug Hessen Holding GmbH in Frankfurt am Main, die auch die Hälfte der Condor-Anteile hält.[1] Der Vertrieb der Tickets erfolgt über Condor.[3]

Genau wie die Condor ist auch die Marabu nach einem Vogel benannt, in diesem Fall dem afrikanischen Marabu-Storch.

Marabu fliegt von ihren Basen in Hamburg (seit dem 1. Mai 2023) und München (seit dem 15. April 2023) touristische Ziele an. Seit dem 16. Mai 2023 sollten auch Flüge ab Düsseldorf, Frankfurt, Stuttgart, Leipzig und Nürnberg hinzukommen.[4][5] Die meisten Ziele befinden sich im Mittelmeerraum und Ägypten.[6]

Die Verbindungen wurden vorher von der Condor bedient,[3] die sie zumeist auch weiterhin an anderen Wochentagen fliegt. Die letzten drei Ziffern der Marabu-Flugnummer entsprechen denen des ersetzten Condor-Flugs.

Mit Stand Oktober 2024 besteht die Flotte aus neun Flugzeugen mit einem durchschnittlichen Alter von 12,2 Jahren.[7]

Flugzeugtyp Anzahl bestellt Anmerkungen Sitzplätze Durchschnittsalter
Airbus A320-200 3 zwei betrieben durch European Air Charter, einer betrieben durch Bul Air 180 17,8 Jahre
Airbus A320neo 5 1 einer inaktiv 7,9 Jahre
Boeing 737-800 1 betrieben durch KlasJet 189 16,9 Jahre
Gesamt 9 1 12,2 Jahre

Die Vereinigung Cockpit kritisierte, dass es sich bei der neuen Fluggesellschaft um ein Konstrukt zur Umgehung von Arbeitnehmerrechten und Sozialstandards handeln soll, da die Strecken zuvor von der Condor bedient worden seien.[3]

Bereits kurz nach Betriebsaufnahme kam es im Jahr 2023 zu Verspätungen von bis zu zwei Tagen bei Marabu. Grund dafür war neben fehlenden Besatzungen der Ausfall des einzigen betriebsbereiten Airbus A320neo am siebten Tag nach der Betriebsaufnahme aufgrund von technischen Problemen.[8][9] Als Ersatz kamen gemietete Flugzeuge von verschiedenen Airlines zum Einsatz, darunter Heston Airlines, Chair Airlines, Sundair, Fly Air41 Airways, Privilege Style, White Airways, Plus Ultra, Lumiwings, Fly2Sky und Leav Aviation.[10]

Auch in den darauffolgenden Wochen beruhigte sich die Situation nicht und es kam weiterhin zu Verspätungen, Flugausfällen und zum massiven Einsatz gemieteter Flugzeuge. Unter anderem wurden Flugzeuge von GetJet Airlines, Danish Air Transport, Condor, ALK Airlines, SkyUp Europe, Smartwings, KlasJet und HelloJets beauftragt, die Flüge für Marabu durchzuführen, da sich die Inbetriebnahme der eigenen Flugzeuge weiter verzögert und es mehrfach zu technischen und organisatorischen Problemen bei den eigenen und gemieteten Flugzeugen kam. Dabei kritisierten betroffene Fluggästen die fehlende Unterstützung, schlechte Informationspolitik und Erreichbarkeit der Fluggesellschaft, sodass einige Fluggäste die Nacht im Terminal verbringen mussten und es mehrfach zu Polizeieinsätzen wegen aufgebrachter Passagiere kam.[11][12][13][14][15]

Im Juli 2023 wurden Presseberichte veröffentlicht, in denen ein Marabu-Pilot Kritik äußerte, da es zu Verstößen bei den Flugdienst- und Ruhezeit-Bestimmungen gekommen sei und darüber hinaus weitere sicherheitsrelevante Mängel an der Tagesordnung seien.[16][17]

Commons: Marabu Airlines – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Stefan Eiselin: Marabu – der Klon der großen Schwester Condor. In: Aero Telegraph. 12. Dezember 2022, abgerufen am 27. Februar 2023.
  2. aero.de: Führungswechsel bei Pannen-Airline Marabu. In: flugrevue.de. 2. August 2023, abgerufen am 4. August 2023 (deutsch).
  3. a b c Laura Frommberg: Condor bekommt eine kleine Schwester. In: Aero Telegraph. 9. Dezember 2022, abgerufen am 27. Februar 2023.
  4. Marabu nennt weitere Flughäfen für den Flugstart. In: Aviation Direct. 14. April 2023, abgerufen am 24. April 2023.
  5. MARABU AIRLINES OUTLINES NS23 NETWORK. In: Aeroroutes. 18. April 2023, abgerufen am 8. Juli 2023.
  6. Destinations. Abgerufen am 24. April 2023.
  7. Marabu Airlines Fleet Details and History. In: Planespotters.net. 18. Oktober 2024, abgerufen am 20. Oktober 2024 (englisch).
  8. Flightradar24: ES-MBU – Live Flight Tracker – Real-Time Flight Tracker Map. Abgerufen am 25. April 2023 (englisch).
  9. Zwei Tage verspätet: Newcomer Marabu kämpft mit Startproblemen. Abgerufen am 25. April 2023.
  10. Benjamin Recklies: Marabu startet mit wildem Flugzeug-Potpourri. In: aeroTELEGRAPH. 26. April 2023, abgerufen am 26. April 2023 (Schweizer Hochdeutsch).
  11. Wolfgang Horch: Flughafen Hamburg: Marabu Airlines feiert Premiere – nach Startproblemen. 2. Mai 2023, abgerufen am 10. Mai 2023 (deutsch).
  12. Flughafen München: Chaos-Airline „Marabu“ annulliert weitere Flüge. 16. Mai 2023, abgerufen am 17. Mai 2023.
  13. Weiter Flugausfälle und Verspätungen bei Marabu. Abgerufen am 17. Mai 2023.
  14. „Mit den Nerven am Ende“ – Marabu Airlines lässt Fluggäste 48 Stunden am Gate versauern. 17. Mai 2023, abgerufen am 17. Mai 2023.
  15. Flughafen München: Polizei muss Abflug-Gate von Marabu schützen. 26. Mai 2023, abgerufen am 26. Mai 2023.
  16. Laura Frommberg: Pilot von Marabu: «Wir wären nicht überrascht, wenn etwas passiert». In: aeroTELEGRAPH. 25. Juli 2023, abgerufen am 25. Juli 2023 (Schweizer Hochdeutsch).
  17. Marabu-Pilot: „Ich habe Angst, dass was Schlimmes passiert“. 24. Juli 2023, abgerufen am 25. Juli 2023.