MontanaBlack

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MontanaBlack
Eris (2014)
Eris (2014)
Allgemeine Informationen
Sprache Deutsch
Netzwerk ContentView GmbH
YouTube
Kanäle MontanaBlack
SpontanaBlack
Gründung 5. August 2009 (MontanaBlack)
5. Oktober 2013 (SpontanaBlack)
Abonnenten über 2.960.000 (MontanaBlack)
über 2.820.000 (SpontanaBlack)
Aufrufe über 335.000.000 (MontanaBlack)
über 970.000.000 (SpontanaBlack)
Videos über 376 (MontanaBlack)
über 1.450 (SpontanaBlack)
Twitch
Kanal MontanaBlack88
Follower über 5.400.000
(Stand 12. Juli 2024)
Chart­plat­zie­rungen
Erklärung der Daten
Singles[1]
Es kracht in Buxtehude (Tritzo feat. MontanaBlack)
 DE7022.09.2023(3 Wo.)

MontanaBlack (* 2. März 1988 in Buxtehude;[2][3] bürgerlich Marcel Thomas Andreas Eris; kurz auch Monte)[2][4] ist ein deutsch-türkischer Webvideoproduzent und Livestreamer, der sich in seinen Auftritten hauptsächlich mit Videospielen, wie z. B. Call of Duty, FIFA und Fortnite beschäftigt.[2] Seine Videos veröffentlicht er mehrmals pro Woche auf YouTube und überträgt über das Live-Streaming-Videoportal Twitch seine Livestreams. Seit 2018 ist er der größte deutschsprachige Gaming-Livestreamer auf Twitch.[5]

Leben

Eris wurde als Sohn einer türkischstämmigen Mutter und eines deutschen Vaters in Buxtehude geboren. Kurz nach seiner Geburt trennten sich seine Eltern. Er besitzt neben der deutschen auch die türkische Staatsbürgerschaft.[6]

Nachdem seine Mutter in ein Dorf gezogen war, blieb Eris bei den Großeltern in Buxtehude[7] und absolvierte nach der Schule eine Berufsausbildung zum Einzelhandelskaufmann.[8] In zahlreichen Videos (z. B.: „Reallife Story“) lässt er auf seinem YouTube-Kanal seine Zuschauer an seinem früheren Leben teilhaben. Eris konsumierte mehrere Jahre lang Marihuana und war von Alkohol und Kokain abhängig, bekämpfte aber vor einiger Zeit erfolgreich seine Sucht und thematisiert auf seiner YouTube-Präsenz die Gefahren des Drogenkonsums.[4] Seine Biografie wurde unter dem Titel MontanaBlack im März 2019 veröffentlicht;[9] das Buch trägt den Untertitel „Vom Junkie zum YouTuber“. Das Buch lag mehrere Wochen auf Platz eins der Bestseller-Listen in der Kategorie Sachbuch.[10] Knapp zwei Jahre später erschien die Fortsetzung seiner Biografie MontanaBlack II: Vom YouTuber zum Millionär.

Medialer Auftritt

Seit 2013 betreibt Eris seinen zweiten YouTube-Kanal. Neben Gaming-Videos beschäftigt sich MontanaBlack in Serien wie Realtalk auch mit alltäglichen Dingen des Lebens. Der Zweitkanal SpontanaBlack thematisiert vor allem die FIFA-Spieleserie sowie Mario Kart und Fortnite. Allerdings hält sich Eris hier die Auswahl des Inhalts weitgehend frei. Bei Fantreffen in Hamburg und Gütersloh kamen nach Angaben der Veranstalter über 1.000 Fans.[11][12] Am 1. September 2019 erreichte MontanaBlack als erster deutscher Twitch-Kanal, mit über 34.000 Abonnenten, weltweit Platz 1.[13] In einem Stream Anfang 2021 gab Eris an, er habe im Jahr 2019, welches laut eigenen Angaben sein erfolgreichstes Jahr war, insgesamt einen Bruttoumsatz von über drei Millionen Euro gemacht.[14][15] Auch 2020 gehörte er wieder zu den erfolgreichsten Twitch-Streamern Deutschlands.[16]

Im Juli 2023 brachte Eris seinen eigenen Energy-Drink namens „Gönrgy“ auf den Markt.[17]

Kontroversen

Eris’ Twitch-Konto wurde im Dezember 2018 für 30 Tage gesperrt, nachdem er sich zweimal rassistisch geäußert hatte („Schlitzauge“, „Ich hasse Regen. Dreht das Wort um“, womit „Ich hasse Neger“ gemeint war). Laut eigener Aussage habe er nicht in rassistischer Absicht gehandelt.[9] Nachdem der Streamer im Oktober 2019 während der Liveschaltung eines Kollegen Beleidigungen geäußert hatte, wurde Eris’ Twitch-Profil erneut für sieben Tage eingeschränkt.[18] Auch, dass Eris einen Freund regelmäßig „den Juden“ nennt und dass die Zahl 88 in Eris vollständigem Spielernamen, MontanaBlack88, in rechtsextremen Kreisen für „Heil Hitler“ steht, wurde kritisiert. Er selbst betont, dass es sich nur um sein Geburtsjahr handele. Im Spiegel schreibt Judith Horchert, dass „diese Entgleisungen zu seinem Erfolgskonzept gehören. Die ungewöhnliche Mischung aus unsäglichem Verhalten und gewinnendem Wesen macht ihn populär“.[7]

Eris geriet schon mehrmals für nicht ausreichend gekennzeichnete Werbung für Online-Casinos in die öffentliche Kritik.[19] Unter anderem in diesem Zusammenhang wurde im Januar 2019 eine Hausdurchsuchung in seiner Wohnung durchgeführt.[20]

Ein Verfahren wegen illegalen Glücksspiels wurde gegen eine Zahlung eingestellt. Außerdem wurde er wegen Steuerhinterziehung zu einer Geldstrafe in Höhe von 40.000 € verurteilt.[21]

Während eines Urlaubs auf Malta im September 2020 fertigte er auf dem Balkon seines Hotelzimmers in einem Livestream heimlich Fotos von einer Hotelbesucherin an. In einem weiteren Livestream betrieb er während eines Spaziergangs Catcalling. Infolgedessen wurde er für 33 Tage auf Twitch gesperrt.[22][23]

Im Januar 2022 veröffentlichte Eris auf Twitter ein Gewinnspiel um eine digitale Kryptowährung. Im Bildhintergrund war ein NFT-Objekt mit Hakenkreuz-Manschette um den Arm zu sehen. Nach öffentlicher Kritik löschten Eris und der Betreiber des Gewinnspiels den Tweet.[24]

Ende Oktober 2022 veranstaltete Eris einen IRL-Stream im Wildpark Schwarze Berge nahe Hamburg. Eine Mutter, die mit ihrem Kind rund 30 Sekunden lang im Bild zu sehen war, erwirkte daraufhin wegen der Verletzung ihrer Persönlichkeitsrechte eine einstweilige Verfügung. Das Landgericht Hamburg verfügte, dass MontanaBlack die Aufnahme verpixeln muss.[25]

Bibliografie

Biografie

Sonstiges

Seit Anfang 2024 nimmt Montana Black zusammen mit Sascha Hellinger als Teammanager der Gönrgy Allstars an der Baller League teil. Dabei belegten sie in der ersten Season den elften Platz.

Commons: MontanaBlack – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Chartquellen: DE
  2. a b c Über uns. In: montanablack.de. Abgerufen am 15. Juni 2019.
  3. Christine Dankbar: Früher Junkie, heute berühmt. In: Frankfurter Rundschau. 17. April 2019, abgerufen am 20. Juni 2019.
  4. a b Hasan Gökkaya: „MontanaBlack88“: Wie Marcel Eris (27) mit Ballerspielen zum YouTube-Star wurde. In: Hamburger Morgenpost. 21. März 2015, abgerufen am 5. März 2019.
  5. Montanablack88’s Twitch Stats Summary Profile (Social Blade Twitch Statistics). Abgerufen am 8. Juli 2018.
  6. Monte zeigt alte Dokumente! MontanaBlack Instagram Story. In: YouTube. 26. Dezember 2020, abgerufen am 15. Januar 2021.
  7. a b Judith Horchert: MontanaBlack: Was ist das Erfolgsgeheimnis des Bad Boys auf Twitch? In: Der Spiegel. 27. Februar 2020, abgerufen am 5. März 2021.
  8. Judith Horchert: MontanaBlack: Der böse Bube aus Buxtehude. In: Der Spiegel. Abgerufen am 24. Dezember 2020.
  9. a b Judith Horchert: Hype um MontanaBlack – Der böse Bube aus Buxtehude. In: Der Spiegel. 4. April 2019, abgerufen am 14. April 2019.
  10. Christiane Bosch: Vom Junkie zum Youtuber zum Bestseller-Autor. In: Tagesspiegel. 22. April 2019, abgerufen am 17. Januar 2020.
  11. Autogramme vom Youtube-Star. In: Bild.de. 21. März 2015.
  12. Wolfgang Wotke: Youtube-Star begeistert die Massen. In: Westfalen-Blatt. 26. Juni 2015.
  13. Twitch Stats: Current Real Twitch Sub Count – Twitch Stats. Abgerufen am 2. September 2019.
  14. MontanaBlack: Streamer will kein Millionär mehr sein. 13. Januar 2021, abgerufen am 5. Februar 2021 (deutsch).
  15. MontanaBlack: Geld-Geständnis vom Twitch-Streamer – Fans sind überrascht. 21. Januar 2021, abgerufen am 5. Februar 2021.
  16. Michael Warczynski: Twitch: Was verdienen Knossi, MontanaBlack und Gronkh? Top 10 Streamer-Einkommen 2020. 31. Januar 2021, abgerufen am 5. Februar 2021.
  17. MontanaBlack bringt eigenes Getränk auf den Markt – Das steckt hinter „Gönrgy“. 3. Juli 2023, abgerufen am 25. August 2023.
  18. Jakob Koch: Größter deutscher Streamer: Ausraster in FIFA 20: „Montanablack“ auf Twitch gesperrt. In: Neue Osnabrücker Zeitung. 22. Oktober 2019, abgerufen am 22. Oktober 2019.
  19. MontanaBlack macht illegale Werbung für Online-Casino, ist sich keiner Schuld bewusst. 7. November 2018, abgerufen am 22. Oktober 2019.
  20. Jakob Koch: "Dringender Tatverdacht": Staatsanwaltschaft lässt Konto von Youtuber „Montanablack“ pfänden. In: Neue Osnabrücker Zeitung. 24. Januar 2019, abgerufen am 22. Oktober 2019.
  21. Phil Göbel: Rückzug von MontanaBlack – das (vorläufige) Ende einer Karriere voller Skandale. In: Stern. 21. Februar 2022, abgerufen am 29. Mai 2022.
  22. Influencer belästigt Frauen und filmt sich dabei – Fans kritisieren MontanaBlack. In: RedaktionsNetzwerk Deutschland. 25. September 2020, abgerufen am 12. September 2021.
  23. Montanablack nach frauenfeindlichem Stream von Twitch gesperrt. In: Der Standard. 25. September 2020, abgerufen am 12. September 2021.
  24. MontanaBlack: Streamer gerät in Skandal um NFT – Hakenkreuz im Gewinnspiel. In: Münchner Merkur. Abgerufen am 28. Januar 2022.
  25. Beatrice von Braunschweig: MontanaBlacks Ausflug in Tierpark endet mit Gerichtsbeschluss: Einstweilige Verfügung. In: T-Online. 11. Januar 2023, abgerufen am 13. Juli 2023.