Mare de Namga

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Mare de Namga
Geographische Lage Region Tillabéri,
Niger Niger
Orte am Ufer Namga
Daten
Koordinaten 14° 10′ 12″ N, 1° 1′ 37″ OKoordinaten: 14° 10′ 12″ N, 1° 1′ 37″ O
Mare de Namga (Niger)
Mare de Namga (Niger)
Höhe über Meeresspiegel 241 m[1]
Fläche 75 ha[2]
Länge 1,3 km[1]
Breite 1 km[1]
Maximale Tiefe 6 m[3]

Die Mare de Namga ist ein See in der Gemeinde Kokorou im Westen Nigers.

Die Mare de Namga liegt unmittelbar südlich des Dorfs Namga, das zur Landgemeinde Kokorou im Departement Téra in der Region Tillabéri gehört.[4] Der See ist wie die weiter westlich gelegene Mare de Kokorou Teil des nach der Ramsar-Konvention unter Schutz stehenden Feuchtgebiets Kokorou-Namga-Komplex.[5]

Die Mare de Namga entstand im Bett eines nicht mehr bestehenden rechten Zubringerflusses des Stroms Niger. Die Fläche des Sees schwankt stark. In Jahren mit niedrigen Niederschlägen trocknet er vollständig aus. Seine maximale Tiefe liegt, bedingt durch Alluvialablagerungen, bei unter sechs Metern.[3]

Östlich, südlich und westlich des Sees liegen Überschwemmungsgebiete und Hochebenen mit den Tälern kleiner temporärer Zubringerbäche. Im Norden und Nordosten des Sees erstreckt sich eine Landschaft aus wandernden Sanddünen. Im heißen und trockenen Klima der Sahelzone trägt die Mare de Namga zu einem Mikroklima bei, das die Bedingungen für Ackerbau, Viehwirtschaft und Jagd sowie die biologische Vielfalt verbessert. Zudem leistet sie einen Beitrag dazu, den Grundwasserleiter aufzufüllen.[6]

Außer dem Dorf Namga, das 1440 Einwohner bei der Volkszählung 2012 aufwies, liegen weitere Siedlungen rund um den See: das Dorf Santché im Osten, der Weiler Wadèye im Süden, die Weiler Gnamgou und Kagey im Südwesten sowie der Weiler Kourfadjé im Nordwesten.[4] Gemäß dem traditionellen Glauben in den Songhai-Gebieten ist die Mare de Namga wie einige andere Gewässer vom Geistwesen gorou gondi bewohnt, das die Form einer Wasserschlange annimmt. In der Mare de Namga hat die Schlange den Namen Houréra.[7]

Im Becken der Mare de Namga ist Mitragyna inermis die wichtigste Baumart. An den Rändern des Beckens ist die Arabische Gummi-Akazie anzutreffen. Die Fauna ist durch Wasservögel, sowohl Zugvögel als auch das ganze Jahr über ansässige Tiere, geprägt. Der See dient außerdem als Tränke für Gazellen und Affen.[8] Das 600 Hektar große Feuchtgebiet von Namga ist als Important Bird Area klassifiziert. Nennenswerte hier beobachtete Vogelarten sind der Braune Sichler (Plegadis falcinellus), die Witwenpfeifgans (Dendrocygna viduata), die Höckerglanzgans (Sarkidiornis melanotos), die Nilgans (Alopochen aegyptiacus), die Sporngans (Plectropterus gambensis), der Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis) und der Stelzenläufer (Himantopus himantopus).[9]

Einzelnachweise

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  1. a b c Abgelesen auf Google Earth (Feb. 2019)
  2. Issa Abdou Yonlihinza: Transports et désenclavement dans la problématique du développement local à Téra au Niger. Thèse de doctorat. Université Toulouse II – Le Mirail, Toulouse 2011, S. 277 (tel.archives-ouvertes.fr [PDF; abgerufen am 26. Oktober 2023]).
  3. a b Complexe Kokorou-Namga. Fiche descriptive Ramsar. (PDF) In: Ramsar Sites Information Service. 13. April 2018, abgerufen am 10. März 2019 (französisch).
  4. a b Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR; 11,3 MB) Institut National de la Statistique de la République du Niger, Juli 2014, S. 507–510, abgerufen am 7. August 2015 (französisch).
  5. Système de zones humides du complexe Kokorou-Zorobi-Namaga-Tida, Arrondissement de Téra, Canton de Kokorou. (PDF) Karte. Direction de la Faune, de la Pêche et de la Pisciculture, April 2001, abgerufen am 10. März 2019 (französisch).
  6. Kokorou-Namga Complex. Ramsar Information Sheet (RIS). (PDF) In: Ramsar Sites Information Service. 30. August 2000, S. 2–3, abgerufen am 10. März 2019 (englisch).
  7. Ali Seyni: From spirit cult to artistic creation: The case of the genie Toula or Toulé. In: Tydskrif vir letterkunde. Vol. 42, Nr. 2, November 2005, S. 81 und 85–86, doi:10.4314/tvl.v42i2.29706.
  8. Kokorou-Namga Complex. Ramsar Information Sheet (RIS). (PDF) In: Ramsar Sites Information Service. 30. August 2000, S. 4, abgerufen am 10. März 2019 (englisch).
  9. Joost Brouwer, S. François Codjo, Wim C. Mullié: Niger. In: Lincoln D. C. Fishpool, Michael I. Evans (Hrsg.): Important Bird Areas in Africa and associated islands. Priority sites for conservation (= BirdLife Conservation Series. Nr. 11). Pisces Publications/BirdLife International, Newbury/Cambridge 2001, ISBN 1-874357-20-X, S. 667 (datazone.birdlife.org [PDF; abgerufen am 24. Mai 2021]).