Margarethe Tiesel

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Margarethe Tiesel (2019)

Margarethe Tiesel, auch Margarethe Solar-Tiesel,[1] (* 22. Februar 1959 in Wien) ist eine österreichische Schauspielerin.

Margarethe Tiesel absolvierte von 1981 bis 1983 ein Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst „Mozarteum“ in Salzburg.[2] Nach Ende ihrer Ausbildung ging sie als Theaterschauspielerin nach Deutschland. Dort war Tiesel von 1983 bis 1985 Ensemblemitglied am Stadttheater Dortmund. Es folgten Engagements an der Württembergischen Landesbühne Esslingen (1985–1989) und an den Städtischen Bühnen Freiburg (1989–1993).[3] Ebenfalls wirkte sie u. a. in Theaterinszenierungen am Düsseldorfer Schauspielhaus, Staatstheater Stuttgart, Schauspiel Frankfurt, Ernst Deutsch Theater sowie Kampnagel in Hamburg mit. In Österreich spielte Tiesel u. a. bei den Salzburger Festspielen, in Wien an der Remise, am Schauspielhaus, Theater Drachengasse und Theater in der Josefstadt.

Seit 1994 tritt Tiesel wiederholt als Gast am Schauspielhaus Graz auf. Seit 4. Februar 2017 ist sie dort im Stück Die Wunderübung von Daniel Glattauer an der Seite von Johannes Silberschneider und Franz Solar zu sehen.[4]

Parallel zu ihrer Arbeit im Theater wurde Tiesel 1983/84 für einen ersten Kinofilm verpflichtet, Cornelia Schlingmanns Experimentalfilm Hur und Heilig. Zur selben Zeit gab sie ihr Fernsehdebüt in Dietrich Haugks BR-Produktion Die goldenen Schuhe (1984). Seit Anfang der 1990er-Jahre bekleidete Tiesel Kleinst- und Nebenrollen in über 30 Film- und Fernsehproduktionen, darunter Barbara Alberts Spielfilm Nordrand (1999) sowie die wiederkehrende Rolle der Frau Blauensteiner in der Serie Trautmann (2000–2008).

Margarethe Tiesel mit Josef Hader bei der Premiere von Das ewige Leben (2015)

Einem internationalen Publikum wurde Tiesel durch ihre erste Kinohauptrolle in Ulrich Seidls Paradies: Liebe (2012) bekannt. In dem Film, der im Wettbewerb der 65. Internationalen Filmfestspiele von Cannes uraufgeführt wurde, ist sie als einsame 50-jährige Wiener Sextouristin zu sehen, die bei wesentlich jüngeren schwarzen Männern in Kenia nach Liebe sucht. Die Schauspielerin, die bei den Dreharbeiten mit afrikanischen Laiendarstellern improvisierte,[5] erhielt großes Lob seitens der Fachkritik und wurde als Mitfavoritin auf den Darstellerpreis gehandelt,[6][7][8] der aber an die beiden Rumäninnen Cristina Flutur und Cosmina Stratan (Jenseits der Hügel) verliehen wurde. Im selben Jahr wurde Tiesel als erste österreichische Schauspielerin für den Europäischen Filmpreis nominiert. Bei der Vergabe des Österreichischen Filmpreises 2013 wurde sie als Beste Darstellerin ausgezeichnet.

2019 war Tiesel an der Seite von Jonas Dassler in Fatih Akins Literaturverfilmung Der Goldene Handschuh zu sehen. Die Nebenrolle der obdachlosen Alkoholikerin Gerda brachte ihr eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis ein.

Über ihre Leistung in der österreichischen Komödie "80 Plus" schreibt Filmjournalist Dieter Oßwald in Programmkino.de: "Dem vielfach preisgekrönten Schauspiel-Duo Christine Ostermayer (87) und Margarethe Tiesel (65) ist der Spaß an diesem Stoff und ihren Figuren sichtlich anzumerken. Mit souveräner Gelassenheit spielt man sich die Pointen-Bälle zu. Auch wenn es melodramatisch wird, stimmt jede Tonalität bei diesen großartigen Actricen."[9]

Margarethe Tiesel ist mit dem Schauspieler Franz Solar[10] verheiratet und lebt in Graz.[5][11]

Theater (Auswahl)

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Filmografie (Auswahl)

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Margarethe Tiesel (Österreichischer Filmpreis 2013)
Commons: Margarethe Tiesel – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b Hohe Landesauszeichnungen an 16 steirische Persönlichkeiten. In: steiermark.at. 6. Mai 2024, abgerufen am 6. Mai 2024.
  2. Profil bei cinestyria.com; abgerufen am 3. November 2012.
  3. Profil (Memento des Originals vom 30. Dezember 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kultur-melk.at bei kultur-melk.at; abgerufen am 3. November 2012.
  4. Schauspielhaus Graz, abgerufen am 22. Februar 2017.
  5. a b Eine Rolle, die sie nach Cannes trägt. In: Kleine Zeitung, 13. Mai 2012, S. 66–67.
  6. Wenke Husmann: Filmtipps: Cannes für jede Gelegenheit. zeit.de, 25. Mai 2012; abgerufen am 3. November 2012.
  7. Anke Westphal: Liebe bis in den Tod. In: Berliner Zeitung, 27. Mai 2012, S. 28.
  8. AFP: Cannes jury poised to award Palme d’Or. 27. Mai 2012, 3:33 PM GMT (abgerufen via LexisNexis Wirtschaft).
  9. 80 plus – Programmkino.de. Abgerufen am 7. Juli 2024 (deutsch).
  10. schauspielhaus-graz.com (Memento des Originals vom 10. April 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schauspielhaus-graz.com
  11. Pressemappe (PDF; 3,1 MB; S. 17) zu Paradies: Liebe bei mm-filmpresse.de (englisch).
  12. Diagonale-Preis für Margarethe Tiesel. In: ORF.at. 15. Februar 2023, abgerufen am 16. Februar 2023.