Margaritone d’Arezzo

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Margaritone d’Arezzo, Holzschnitt aus den Vite von Giorgio Vasari, Ausgabe 1568

Margaritone d’Arezzo (* ca. 1240–1290) (eigentlich Margarito) war ein italienischer Maler, Bildhauer und Architekt des Dugento, vielleicht der bedeutendste der Aretiner Kunst in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Es ist nur ein kleiner Teil seiner Werke überliefert.

Es gibt nur drei Quellen für seine Existenz: Ein Dokument von 1262, das Kapitel Margaritone d’Arezzo in den Vite von Giorgio Vasari, und seine Werke, die er im Gegensatz zu den Gepflogenheiten seiner Zeit immer signierte.

Nach einer Hypothese von Roberto Longhi hat er schon in der ersten Hälfte des Jahrhunderts gearbeitet. Vasari schreibt dagegen in den Vite, er sei erst nach 1260 nachweisbar, jedenfalls ein geschätzter Künstler im Umkreis von Arezzo gewesen.

In Ancona wirkte Margaritone als Bildhauer und Architekt. Schon Vasari schreibt ihm den Palazzo degli Anziani einschließlich der Basreliefs der Fassade zu.[1] Auch die Kuppel des Doms von Ancona wurde ihm zugeschrieben, aber die Hypothese wird heute in Zweifel gezogen.[2]

Margaritone d’Arezzo: Madonna col Bambino, Tafelbild, um 1250, 57 × 127 cm, aus der Kirche Santa Maria a Montelungo (Museo statale d’arte medievale e moderna, Arezzo)

Die Madonna mit Kind aus der Kirche Santa Maria a Montelungo (1250?) ist eines seiner charakteristischen Bilder abseits des Mainstreams seiner Zeit, mit deutlich archaischen, byzantinischen Zügen. Am unteren Rand erkennt man die Signatur MARGARIT° DE ARITIO ME FEC[IT].

Einzelnachweise

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  1. Heute sind diese teilweise in die Pinacoteca Podesti transferiert; alle entstanden um 1270. s. Giorgio Vasari, Vite, 1550 und 1568
  2. Über die Zuschreibungsdiskussion siehe: Autori vari (Hrsg. Maria Luisa Polichetti): La cattedrale di Ancona. Federico Motta editore, 2003, ISBN 88-7179-353-6