Margildis Schlüter
Margildis Schlüter (* ?; † 1997) war eine deutsche Klassische Archäologin und Numismatikerin.
Leben und Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Margildis Schlüter studierte Klassische Archäologie an der Universität Bonn. Dort wurde sie im Dezember 1945 mit der Dissertation Studien zum Archelaosrelief. Späthellenistische Musengruppen bei Ernst Langlotz promoviert. Am 1. November 1956 wurde sie die erste hauptamtliche Numismatikerin am Kestner-Museum in Hannover. Zu dieser Zeit war die Ägyptologin Irmgard Woldering die erste weibliche Leiterin des Museums, zudem waren zu Beginn der 1960er Jahre, für westdeutsche Verhältnisse überaus ungewöhnlich, auch die beiden anderen Kuratorenstellen mit Frauen, Christel Mosel (Kunsthistorikerin und Spezialistin für Glas und Silber) sowie Ruth Grönwoldt (Kunsthistorikerin und Textilexpertin), besetzt. Zum 30. März 1981 trat sie in den Ruhestand. 1985 wurde Frank Berger Nachfolger auf der numismatischen Kuratorenstelle.
Als Kuratorin der Hannoverschen Münzsammlung widmete sich Schlüter der ganzen Bandbreite der Numismatik, darüber hinaus aber auch der bedeutenden Antikensammlung des Museums, vor allem in der Zeit, als die anderen Kuratorinnen eine andere wissenschaftliche Ausrichtung hatten. So bearbeitete sie beispielsweise die Gemmensammlung des Museums für den von Peter Zazoff herausgegebenen Gesamtkatalog der antiken Gemmen in den großen deutschen Sammlungen.
Publikationen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Studien zum Archelaosrelief. Späthellenistische Musengruppen. Ungedruckte Dissertation, Bonn 1945.
- Griechische Münzen (= Kataloge der Münzsammlung des Kestner-Museums Hannover, Band 2), Kestner-Museum, Hannover 1958.
- Goldmünzen der römischen Kaiserzeit (= Kataloge der Münzsammlung des Kestner-Museums Hannover, Band 2), Kestner-Museum, Hannover 1964 [2. Auflage 1967].
- Niedersächsische Brakteaten der Hohenstaufenzeit (= Kataloge der Münzsammlung des Kestner-Museums Hannover, Band 3), Kestner-Museum, Hannover 1967.
- mit Gertrud Platz-Horster und Peter Zazoff: Antike Gemmen in Deutschen Sammlungen. Band IV. Hannover und Hamburg. Franz Steiner Verlag, Wiesbaden 1975, ISBN 3-515-01921-9.[1]
- mit Peter Munro und Helga Hilschenz: Jahrtausende unter einem Dach. Das Kestner-Museum Hannover. Hannoversche Allgemeine Zeitung/Madsack, Hannover 1978.
- Münzen und Medaillen zur Reformation (16. bis 20. Jahrhundert) aus dem Besitz des Kestner-Museums Hannover. Sonderausstellung des Kestner-Museums Hannover zum 500. Geburtstag von Martin Luther vom 19. Mai bis 25. Juli 1983. Kestner-Museum, Hannover 1983, ISBN 3-924029-00-8.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Frank Berger, Ingrid Töllner: Margildis Schlüter †. In: Numismatisches Nachrichtenblatt 46, 1997, S. 207.
- Julia Katharina Koch: Frauen in der Archäologie – eine lexikalisch-biografische Übersicht. In: Jana Esther Fries, Doris Gutsmiedl-Schümann (Herausgeberinnen): Ausgräberinnen, Forscherinnen, Pionierinnen. Ausgewählte Porträts früher Archäologinnen im Kontext ihrer Zeit (= Frauen – Forschung – Archäologie. Band 10). Waxmann, Münster 2013, ISBN 978-3-8309-2872-0, S. 275.
- Christian E. Loeben: Kestner-Museum – Museum August Kestner. Über 125 Jahre Museumschronik. In: Hannoversche Geschichtsblätter, Neue Folge, Band 68, 2014, S. 171–180, hier S. 176 (Digitalisat).
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Rezension: Paule Roscam: Antike Gemmen in Deutschen Sammlungen. Band IV. Hannover und Hamburg, herausgegeben von Peter Zazoff, bearbeitet von Margildis Schlüter, Gertrud Platz-Horster und Peter Zazoff. In: L'Antiquité Classique. Band 45, Nr. 2, 1976, S. 773–775 (persee.fr [abgerufen am 4. Januar 2022]).
Personendaten | |
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NAME | Schlüter, Margildis |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Klassische Archäologin und Numismatikerin |
GEBURTSDATUM | 20. Jahrhundert |
STERBEDATUM | 1997 |