Maria (2024, Jessica Palud)

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Film
Titel Maria
Produktionsland Frankreich
Originalsprache Englisch, Französisch
Erscheinungsjahr 2024
Länge 102 Minuten
Stab
Regie Jessica Palud
Drehbuch Jessica Palud,
Laurette Polmanss
Produktion Marielle Duigou
Musik Benjamin Biolay
Kamera Sébastien Buchmann
Schnitt Thomas Marchand
Besetzung

Maria ist ein französischer Spielfilm von Jessica Palud aus dem Jahr 2024. Die Filmbiografie handelt von der Schauspielerin Maria Schneider und dramatisiert ihre Erfahrungen bei der Mitarbeit zu Bernardo Bertoluccis Spielfilm Der letzte Tango in Paris (1972). Die Hauptrolle übernahm Anamaria Vartolomei. Premiere des Films war am 21. Mai 2024 in Cannes.

Die Handlung des Films spielt sich in einem Zeitraum von 20 Jahren von den frühen 1970ern bis zu den späten 1980ern ab. Die 19-jährige Maria Schneider, Tochter des französischen Schauspielers Daniel Gélin, lässt sich auf die Dreharbeiten zum Spielfilm Der letzte Tango in Paris des italienischen Regisseurs Bernardo Bertolucci ein. In dem Werk ist sie an der Seite des gefeierten US-amerikanischen Schauspielers Marlon Brando zu sehen. Erzählt wird die Geschichte von einem älteren Amerikaner und einer Französin, die sich in einer Wohnung in Paris zu Gesprächen und Sex treffen.

Maria wird durch die Rolle der Jeanne über Nacht zum Star, ist aber auf den Ruhm und den Skandal, den der Film auslöst, nicht vorbereitet.[1]

Anamaria Vartolomei und Jessica Palud bei der Premiere des Films in Cannes, 21. Mai 2024

Produktion und Veröffentlichung

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Maria ist der zweite Spielfilm der Regisseurin nach Revenir, der 2019 in Venedig vorgestellt und für den Horizon Award nominiert war. Das Drehbuch beruht auf den Erinnerungen von Maria Schneiders Cousine, der Journalistin Vanessa Schneider, die sie in dem Buch Tu t’appelais Maria Schneider (2018) publiziert hat und in denen es vor allem um die Ereignisse um den Film Der letzte Tango in Paris von Bernardo Bertolucci geht. Der Film wurde vom 29. Mai 2023 bis zum 30. Juni 2023 überwiegend in Paris, in Rennes, Le Rheu (Château d’Apigné), Saint-Germain-du-Pinel und Dinard gedreht. Die Musik zum Film komponierte Benjamin Biolay, der seine endgültige Zustimmung erst gab, als der Film komplett editiert war.[2]

Die Uraufführung von Maria war am 21. Mai 2024 während des 77. Filmfestivals von Cannes. Die Produktion wurde in die Sektion Cannes Premières eingeladen die für Werke bestimmt ist, die kein Platz im Hauptwettbewerb erhielten.[3] Kinostart in Frankreich war am 19. Juni 2024, Verleiher Haut et Court.[1]

Bei Rotten Tomatoes erhielt der Film eine Positiv-Quote von 69 % auf der Grundlage von nur neun Filmkritiken.[4]

Tim Grierson von Screendaly lobt das einfühlsame Biopic der Regisseurin und die schauspielerische Leistungen, im Besonderen die von Anamaria Vartolomei. Der Film ergreife Partei für Schneider, nehme das Spotlight von dem männlichen Darsteller des Tango und richte es verdientermaßen auf die Frau, die zu lange übersehen worden sei.[5]

Alissa Simon überlegt in Variety, ob ein Filmkunstwerk den Missbrauch eines Menschen (individual) am Set rechtfertige, und ob ein Film wie 'Last Tango in Paris' heute überhaupt noch gedreht werden könnte. Die naive jungen Frau, die glaubt, ihre Rolle an der Seite des Superstars Marlon Brando eröffne ihr eine glanzvolle Karriere, habe nicht realisiert, dass sie für Bertolucci nur ein unbeschriebenes Blatt war, dass er nach Belieben manipulieren konnte, ebenso wie er Brando ermutigt habe, beim Dreh zu improvisieren und in der Brutalität immer weiterzugehen. Die Rezensentin bedauert, dass der Film nur die Jugend der Schauspielerin, den Dreh selbst und den Skandal, den der Film nach seiner Uraufführung zur Folge hatte sowie die anschließende Drogenkarriere Maria Schneiders zeige aber unterschlage, das sie später noch 30 Filme gedreht habe. Allerdings zeige er, dass sie – anders als andere Stars ihrer Zeit – die Misshandlung publik gemacht habe, auch wenn sie ignoriert, ja schlimmer noch, geächtet wurde.[6]

Und Jordan Mintzer vom Hollywood Reporter zieht am Ende seiner ausführlichen und differenzierten Filmanalyse das Fazit: „Paluds Film fordert uns auf drüber nachzudenken, ob die Kunst immer über wirkliche Menschen triumphieren sollte, indem sie Marias traurige wahre Geschichte als Beweis dafür nimmt, dass gewisse Dinge es nicht wert sind, um ein „moview breakthroug" zu schaffen“.[7]

Commons: Maria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Interviews

Einzelnachweise

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  1. a b Maria. In: hautetcourt.com (abgerufen am 28. April 2024).
  2. Interview B.O : Jessica Palud, réalisatrice de 'Maria' (musique de Benjamin Biolay), cinezik, abgerufen am 24. August 2024
  3. Additions to the selection of the 77th Festival de Cannes. In: festival-cannes.com, 22. April 2024 (abgerufen am 23. April 2024).
  4. being Maria Rotten Tomatoes, 26. Mai 2024, abgerufen am 24. August 2024, abgerufen am 24. August 2024
  5. Tim Grierson: ‘Being Maria’: Cannes Review Screendaily, 22. Mai 2024, abgerufen am 24. August 2024
  6. Alissa Simon: ’Being Maria’ Review: A Poignant Dive Into the Turbulent Life of Actor Maria Schneider Variety, 26. Mai 2024, abgerufen am 24. August 2024
  7. Zitat: Palud’s film asks us to contemplate whether art should always truimph over real people, using Maria Schneider’s sad true story as proof that certain things aren’t worth doing to make a “movie breakthrough“, in: Jordan Mintzer: ‘Being Maria’ Review: ‘Last Tango in Paris’ Star Maria Schneider Gets a Behind-the-Scenes Biopic That Starts Strong but Fizzles Out Hollywoodreporter, 21. Mai 2024, abgerufen am 24. August 2024