Maria Krautzberger

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Maria Krautzberger, 2014

Maria Krautzberger (* 19. November 1954 in Mühldorf am Inn) ist eine deutsche politische Beamtin (SPD). Von Dezember 1999 bis 2011 war sie Staatssekretärin in der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Von Mai 2014 bis Ende 2019 war sie Präsidentin des deutschen Umweltbundesamtes.[1]

Leben und Beruf

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach ihrem Abitur 1973 nahm Krautzberger ein Studium der Soziologie und Anglistik an der Universität München auf. 1976 folgte ein Studium der Verwaltungswissenschaften in Konstanz mit Diplom. Von 1979 bis 1980 arbeitete sie als wissenschaftliche Angestellte am Seminar für Politische Wissenschaften der Universität Bonn. Ab Oktober 1980 stieg sie bei der Stadtverwaltung Wuppertal als wissenschaftliche Sachbearbeiterin und Sachgebietsleiterin ein, ab 1986 war sie Abteilungsleiterin im Amt für Stadtentwicklung und Umweltschutz. 1992 wechselte sie als Umweltsenatorin in die Stadtverwaltung Lübecks und war dort ab 1997 auch in der Funktion der stellvertretenden Bürgermeisterin. In 1998 war sie ein halbes Jahr Mitarbeiterin bei der Vereinigten Energiewerke AG (VEAG), danach ein Jahr Beigeordnete für das Dezernat Planen, Bauen, Wohnen der Stadt Oberhausen bis zu ihrer Ernennung zur Staatssekretärin.

Ab Dezember 1999 wurde Krautzberger im Land Berlin Staatssekretärin in der (damals von Peter Strieder geführten) Senatsverwaltung für Stadtentwicklung.[2] Sie blieb in dieser Funktion auch unter Strieders Nachfolgerin Ingeborg Junge-Reyer im Amt und war dort für die Bereiche Verkehr und Stadtplanung zuständig. Im genannten Zeitraum trat sie bei der Einweihung verschiedener Projekte auch an die Öffentlichkeit.[3] Mit dem Amtsantritt des Senats Wowereit IV im Dezember 2011 wurde Krautzberger in den einstweiligen Ruhestand versetzt[4] und war von 2014 bis Ende 2019 Präsidentin des Umweltbundesamtes. Im Januar 2017 forderte sie als Klimaschutzmaßnahme die Abschaffung der ermäßigten Mehrwertsteuer auf tierische Lebensmittel und damit eine Steuererhöhung von 7 auf 19 %.[5]

2017 schlug Krautzberger ein generelles Tempolimit im deutschen Innerortsverkehr von 30 km/h vor, da dies zu umweltfreundlicherem und flüssigerem Verkehr führe. Dieser Vorschlag rief umfangreiche Kritik hervor.[6] Ihr Vorstoß, das sogenannte Dieselprivileg (verminderter Steuersatz für Dieselkraftstoff) zu „überprüfen“, wurde von der Bundesregierung zurückgewiesen.[7]

  • Karl-Ernst Sinner: Tradition und Fortschritt. Senat und Bürgermeister der Hansestadt Lübeck 1918–2007, Band 46 der Reihe B der Veröffentlichungen zur Geschichte der Hansestadt Lübeck herausgegeben vom Archiv der Hansestadt Lübeck, Lübeck 2008, S. 149

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Umweltbundesamt hat eine neue Präsidentin. Umweltbundesamt, 5. Mai 2014, abgerufen am 7. Januar 2017 (Ihr Vorgänger war seit 2009 Jochen Flasbarth).
  2. Die neue Verkehrs-Staatssekretärin möchte mehr Stammkunden für Busse und Bahnen gewinnen. „Wir wollen auf keinen Fall die autogerechte Stadt.“ In: Berliner Zeitung vom 31. Januar 2000; abgerufen am 29. Dezember 2011
  3. Krautzberger und Bretschneider besuchen die Lausitz. Pressemitteilung des Landes Brandenburg Nr. 166/2008 (Memento vom 16. April 2014 im Internet Archive); [ Europäische Raumentwicklungszusammenarbeit in der Hauptstadtregion Berlin–Brandenburg. Material von M. Krautzberger für eine Konferenz am 1. März 2011 (PDF-Dokument; 963 kB)], abgerufen am 29. Dezember 2011
  4. Senat beruft neue Staatssekretäre und Staatssekretärin. Regierender Bürgermeister von Berlin/Senatskanzlei, 1. Dezember 2011, abgerufen am 7. Januar 2017.
  5. Umweltbundesamt fordert höhere Steuern auf Milch und Fleisch. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 5. Januar 2017, abgerufen am 7. Januar 2017.
  6. Thüringen gegen Tempo 30 in der Stadt (Memento vom 13. August 2017 im Internet Archive)
  7. Bundesregierung hält am Dieselprivileg fest In: Spiegel Online, abgerufen am 14. August 2017