Maria Reinecke

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Maria Reinecke[1] (auch: Marie Reinecke;[2] * nach 1836[3] und vor 1884;[4] † nach 1906)[5] war eine deutsche Pianistin, Musikpädagogin,[6] Musikschulgründerin und Unternehmerin.[7]

Maria[1] oder Marie Reinecke war eine Tochter des Seminarmusiklehrers, Musikpädagogen und Musiktheoretikers Rudolf Reinecke (auch: Rudolf Reincke) und seiner zweiten Ehefrau Johanna Elisabeth Henriette geb. Hubp, die er 1836 geheiratet hatte.[3][8] Sie war somit eine Halbschwester[9] des in Leipzig tätigen Kapellmeisters Carl Reinecke,[4] dessen Werke sie immer wieder aufführte, so 1893 die „Undine“-Sonate.[10] 1884 gründete sie – unverheiratet als Fräulein bezeichnet – in Wolfenbüttel eine Musikschule und ein Seminar[4][11] für unverheiratete Musiklehrerinnen mit angeschlossener Klavier- und Gesangsschule.[7] Die Schule wurde später von Carl Reineckes Tochter Betty geleitet.[12]

Anfang der 1890er Jahre errichtete Maria Reinecke eine „Hochschule für Musik“ in Hannover[13] und wohnte in den dortigen Räumen des Seminars für Musiklehrerinnen im Hause Höltystraße 13.[14] In dieser Zeit unterrichtete sie auch selbst, war unter anderem musikalische Hauptlehrerin der Pianistin Marta Milinowski.[1]

In der Hochschule für Musik in der Höltystraße 13 wirkte zeitweilig Marie Herner-Henrici[15] beziehungsweise die in Hannover wohnende Gesellschafterin der in Hamburg ansässigen Firma Henrici & Dunemann OHG Marie Henrici, geborene Herner.[16]

  • Pädagogischer Wegweiser durch den Unterricht im Klavierspiel mit Angabe der zum Gebrauch geeigneten Werke. Gebrüder Reinicke, Hannover/Leipzig 1906[5][17]

Einzelnachweise

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  1. a b c Milinowski, Marta. In: John William Leonard (Editor-in-Chief): Woman’s who’s who of America. A biographical Dictionary of contemporary Women of the United States and Canada. 1914–1915. The American Commonwealth Company, New York. (Wiederauflage bei Gale Research Company, Book Tower, Detroit 1976, ISBN 0-8103-4018-6, S. 561) (Digitalisat in der englischsprachigen Wikisource) (englisch)
  2. Lina Morgenstern: Frauenarbeit in Deutschland: Geschichte der deutschen Frauenbewegung und Statistik der Frauenarbeit auf allen ihr zugänglichen Gebieten, Band 1, zugleich Berlin S. W., Grossbeeren-Straße 5. Verlag der Deutschen Hausfrauen-Zeitung. 1893; vergleiche die Angaben im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek; S. 187; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  3. a b Gerhard Hahne: Reinecke, Rudolf. In: Schleswig-Holsteinisches Biographisches Lexikon. Band 2. Karl Wachholtz Verlag, Neumünster 1971, ISBN 3-529-02642-5, S. 206 f. Online-Fassung als BioLex Digital (PDF; 32,7 MB). S. 2195 f.
  4. a b c Christian Friedrich Kahnt (Red.): Personalnachrichten in ders.: Neue Zeitschrift für Musik. Organ des Allgemeinen Deutschen Musikvereins und der Beethoven-Stiftung (NZfM), Heft 36 vom 29. August 1884, 51. Jahrgang (Band 80), C. F. Kahnt, Leipzig 1884, S. 386 f.; hier: S. 387; Textarchiv – Internet Archive.
  5. a b Oskar Fleischer, Alfred Valentin Heuss (Hrsg.): Zeitschrift der Internationalen Musikgesellschaft, Band 8, Breitkopf & Härtel, Leipzig 1906, S. 149; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  6. Friedrich Jansa (Hrsg.): Wagener, Else Gertrud Ilse Sophia, in ders.: Deutsche Tonkünstler und Musiker in Wort und Bild, 2. Ausgabe, Leipzig: Verlag von Friedrich Jansa, 1911, S. 772; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  7. a b The Musical Standard: A Newspaper for Musicians, Professional and Amateur, Reeves and Turner, 1884, p. 147; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  8. Matthias Wiegandt: Reinecke, Carl Heinrich Carsten. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, ISBN 3-428-11202-4, S. 347 f. (Digitalisat).
  9. Carl Reinecke - Biographie II. In: carl-reinecke.de. Abgerufen am 20. November 2024.
  10. Musikalisches Wochenblatt. 24, 1893, Nr. 30 (20. Juli 1893), S. 428; Textarchiv – Internet Archive.
  11. Europa: Chronik der gebildeten Welt. 1884, Nr. 37, Sp. 1470; Digitalisat in der Google-Buchsuche.
  12. Bruno Schrader: Carl Reineckes 90. Geburtstag. In: Neue Zeitschrift für Musik. 81. Jg., Nr. 25, 18. Juni 1914, S. 359–366, hier S. 359; Textarchiv – Internet Archive.
  13. Ernst Wilhelm Fritzsch (Hrsg.): Musikalisches Wochenblatt. Organ für Musiker und Musikfreunde, Jahrgang 22, E. W. Fritzsch, Leipzig 1891, S. 334; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  14. Adreßbuch, Stadt- und Geschäftshandbuch der Königlichen Residenzstadt Hannover und der Stadt Linden 1899, Abteilung I, Teil III: Alphabetisches Verzeichniß der Einwohner und Handelsfirmen, S. 958; Digitalisat der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek über die Deutsche Forschungsgemeinschaft
  15. Richard Jakoby (Hrsg.): Staatliche Hochschule für Musik und Theater Hannover. Struktur, Zielsetzungen, Geschichte Hannover: Madsack, 1973, S. 41; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  16. Amtlicher Anzeiger: Beiblatt zum Hamburgischen Gesetz- und Verordnungsblatt, Hamburg: Lütcke & Wulff, 1923, S. 1093, 1117; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  17. Paul Stöde: Die einzelnen Fächer: 8. Künstlerische Fächer, b) Gesang. In: Pädagogische Jahresschau über das Volksschulwesen. 1, 1906/07, S. 342–352, hier S. 346; Textarchiv – Internet Archive.