Maria Schröder (Schiff, 1920)

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Koordinaten: 28° 11′ 26″ N, 34° 26′ 48″ O

Maria Schröder
Die Überreste des Wracks der Maria Schröder im Jahr 2004
Die Überreste des Wracks der Maria Schröder im Jahr 2004
Schiffsdaten
Flagge Norwegen Norwegen (1920–1950)
Deutschland Deutschland (ab 1950)
andere Schiffsnamen

Rolf Jarl (1920–1950)

Schiffstyp Stückgutfrachter
Heimathafen Trondheim (1920–1950)
Hamburg (ab 1950)
Eigner Det Nordenfjeldske Dampskibsselskab (1920–1950)
Reederei Richard Schröder (ab 1950)
Bauwerft Trondheim Mekaniske Verksted, Trondheim
Stapellauf 19. Juni 1919
Verbleib Am 11. April 1956 bei 28° 11′ 26″ N, 34° 26′ 48″ O gestrandet
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 70,82 m (Lüa)
Breite 10,69 m
Vermessung 1917 BRT / 1118 NRT
Maschinenanlage
Maschine 1 × Trondheim Mekaniske Verksted-Dreifach-Expansionsmaschine
Höchst­geschwindigkeit 11,5 kn (21 km/h)
Propeller 1
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 3.000 tdw
Klassifizierungen

Det Norske Veritas

Die Maria Schröder war ein Dampffrachter, der im April 1956 nördlich von Scharm El-Scheich an der Küste strandete und als Touristen- und Tauchattraktion bekannt ist.

Geschichte und Charakteristika

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Der Dampffrachter wurde von 1919 bis 1920 als Rolf Jarl auf der Trondheim Mekaniske Verksted in Trondheim für 2,870 Millionen Norwegische Kronen für die Det Nordenfjeldske Dampskibsselskab gebaut. Der Stapellauf erfolgte im Juni 1919 und die Ablieferung an die Reederei im Oktober 1920.[1]

Das Kollisionsschiff, die Seatrain Texas, in den 1940er Jahren

Die Reederei setzte die Rolf Jarl vor allem im Mittelmeer ein. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde die Rolf Jarl an Nortraship überstellt und von den Alliierten für den Frachtverkehr im Atlantik genutzt.[1] Auf einer Leerfahrt von Chester nach Kanada kollidierte der Frachter am Morgen des 31. August 1940 bei Nebel mit der Seatrain Texas der US-amerikanischen Seatrain Reederei vor der Küste von New Jersey auf der Höhe von Cape May und schlug Leck. Die Rolf Jarl konnte jedoch aus eigener Kraft zu Reparaturarbeiten wieder nach Chester zurückkehren und wurde von der weitestgehend unbeschadeten Seatrain Texas eskortiert.[2] Ab Herbst desselben Jahres war die Rolf Jarl wieder seetüchtig.[3]

Im März 1943 verlor die Rolf Jarl auf einer Konvoi-Fahrt vor Island ihr Ruder, Propeller und Teile der Antriebswelle und musste in Schlepp nach Reykjavik genommen werden. Nach Reparaturen war sie ab Dezember desselben Jahres wieder vollkommen einsatzfähig. Nach Kriegsende kehrte das Schiff schließlich im Herbst 1945 wieder in den regulären norwegischen Frachtdienst zurück.[3]

Im Jahr 1950 wurde das Schiff schließlich für 24.000 Britische Pfund an die westdeutsche Reederei Richard Schröder in Hamburg verkauft und in Maria Schröder umbenannt.[1]

Havarie und Verbleib

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Am 11. April 1956 befand sich die Maria Schröder auf einer Fahrt von Akaba und lief nördlich von Scharm El-Scheich auf Grund. Die Besatzung konnte vom ägyptischen Schlepper El Taif gerettet werden.[4] Das Wrack der Maria Schröder liegt auf einem Riff, etwa hundert Meter von der Küste entfernt im heutigen Naturschutzgebiet Nabq, und ist teilweise noch immer sichtbar. Das Unterwassertrümmerfeld erstreckt sich bis in eine Tiefe von 24 Metern.[5]

Ein weiteres Dampfschiff mit dem Namen Rolf Jarl wurde bereits 1911 von derselben Bauwerft für die Det Nordenfjeldske Dampskibsselskab gebaut und im September 1916 von U 43 bei dem Vardø-Leuchtturm versenkt.[3]

Commons: Maria Schröder (ship, 1920) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c 1920 DS ROLF JARL (2) (TRH110192003). In: skiphistorie.net. Abgerufen am 13. November 2024.
  2. n. d.: 2 Vessels Afloat after Jersey Crash. In: The New York Times. 1. September 1940, S. 22.
  3. a b c D/S Rolf Jarl - Norwegian Merchant Fleet 1939-1945. Abgerufen am 13. November 2024.
  4. n. d.: n. d. In: Fairplay: Weekly Shipping Journal. Band 187, 1956, S. 1131.
  5. Lee: Maria Schröder. 19. August 2013, abgerufen am 14. November 2024.