Mariam Semjonowna Atlas
Mariam Semjonowna Atlas (russisch Мариам Семёновна Атлас; * 21. Dezember 1911jul. / 3. Januar 1912greg. in Astrachan; † 17. August 2006 in der Datschensiedlung Walentinowka in Koroljow) war eine sowjetisch-russische Ökonomin und Hochschullehrerin.[1][2]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Atlas’ Vater war Landarzt und starb an Typhus, worauf sie mit ihrer Mutter Anfang der 1920er Jahre zu Verwandten in Samara kam. Sie besuchte dort das Gymnasium und das Musik-Technikum mit Abschluss 1928 mit Auszeichnung. Dann studierte sie an der Ökonomie-Fakultät der Universität Kasan mit Abschluss 1930 als eine der Besten. Darauf wurde sie als Kredit-Inspektorin in die tatarische Geschäftsstelle der Gosbank geschickt.[2] Sie absolvierte 1933–1936 in Moskau die Aspirantur am Kredit-Ökonomie-Institut.[1]
1936 wurde Atlas Verwaltungsmitarbeiterin der Gosbank und leitete den Sektor für Kreditplanung.[2] 1938 kehrte sie als Lehrende in das Kredit-Ökonomie-Institut zurück. Nach der Evakuierung zu Beginn des Deutsch-Sowjetischen Kriegs leitete sie eine Abteilung der tatarischen Geschäftsstelle der Gosbank.
Ab 1943 lehrte Atlas an dem aus dem Kredit-Ökonomie-Institut entstandenen Moskauer Finanzinstitut.[1] 1945 wurde zur Dozentin ernannt und leitete den Lehrstuhl für Politische Ökonomie ab 1957 (bis 1987).[3] 1955 wurde sie nach Verteidigung ihrer Dissertation über die Geschichte der Gosbank von 1921 bis 1954 zur Doktorin der Wirtschaftswissenschaften promoviert.[4] 1959 folgte die Ernennung zur Professorin. Sie arbeitete dort weiter bis 1992, leitete die Wissenschaftliche Studentengesellschaft und betreute mehr als 100 Kandidat-Disserationen und 30 Doktor-Dissertationen.
Atlas war verheiratet mit dem Ökonomen Gennadi Michailowitsch Sorokin und hatte eine Tochter Sofja Gennadjewna.[5] Ihr Vetter war der Ökonom Sachari Weniaminowitsch Atlas.
Atlas wurde auf dem Wwedenskoje-Friedhof begraben.[5]
Ehrungen, Preise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Medaille „Für heldenmütige Arbeit im Großen Vaterländischen Krieg 1941–1945“
- Orden des Roten Banners der Arbeit
- Orden der Völkerfreundschaft
- Verdiente Wissenschaftlerin der RSFSR (1974)[1]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katalog der Russischen Nationalbibliothek: Атлас, Мариам Семёновна
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Library of Financial University under the Government of the Russian Federation: Атлас Мариам Семеновна (abgerufen am 12. August 2020).
- ↑ a b c Государственный банк дореволюционной России (abgerufen am 12. August 2020).
- ↑ Mariam Atlas, Alla Grjasnowa, Hans Luft: Ökonomische Probleme des Übergangs vom Sozialismus und Kommunismus. Karl Dietz Verlag Berlin, 1981.
- ↑ Атлас, Мариам Семеновна: Государственный банк СССР [Текст] : (Развитие за период 1921–1954 гг.) : Автореферат дис. на соискание ученой степени доктора экономических наук. М-во высш. образования СССР. Моск. фин. ин-т., Moskau 1955.
- ↑ a b Grab der Familie Sorokin-Atlas (abgerufen am 12. August 2020).
Personendaten | |
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NAME | Atlas, Mariam Semjonowna |
ALTERNATIVNAMEN | Атлас, Мариам Семёновна (russisch) |
KURZBESCHREIBUNG | sowjetisch-russische Ökonomin und Hochschullehrerin |
GEBURTSDATUM | 3. Januar 1912 |
GEBURTSORT | Astrachan |
STERBEDATUM | 17. August 2006 |
STERBEORT | Walentinowka, Koroljow |