Marianne Kürzinger

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Marianne Kürzinger: Gallia schützt Bavaria, 1805
August von Platen-Hallermünde

Marianne Kürzinger, auch Marianna Kürzinger (verheiratet Marianne Kunz; * 1766[1] oder 1767[2][3] in München; † 29. März 1809 in München[3]) war eine deutsche Historien- und Genremalerin.[4][5][6]

Kürzinger war die Tochter und Schülerin von Franz Seraph Kirzinger (* 1730; † um 1790 oder * um 1728; † 1811[1]) und wurde von Johann Jakob Dorner d. Ä. weiter ausgebildet.

In den Künstlerbiografien wurden ihre Werke als „mittelmäßige Historien- und Genrebilder“[7] bezeichnet, oder als „gekonnt“ bzw. „vollendet“ aufführt.[8] Die Kunstlexika notieren einhellig ihren „schmeichelhaften“ Beinamen einer „bayerischen Angelika Kauffmann“.[8][7] Auf der Münchener Kunstausstellung von 1788 wurden Kürzingers Werke ausgestellt, darunter das Nachtstück mit Artemisia und ein Werk mit dem Titel König Salomon.[4]

Ihr bekanntestes Werk ist vielleicht Gallia schützt Bavaria, das die politische Situation Bayerns zur Zeit um 1805 in allegorischer Bildersprache wiedergibt.[9]

Ihre beiden Brüder Alois (* 1770)[1] und Ignaz (* 1777)[10] waren ebenfalls Maler und wurden ebenso wie ihr Onkel Johann Kürzinger (1735–1794)[11] vom Vater unterrichtet. Kürzinger heiratete den aus Prag stammenden, seit 1789 in München engagierten Schauspieler und Opernsänger Johann Nepomuk Kunz[12][13][3] oder Kurz[14] (1768–1795). Ihr Mann wurde nur 28 Jahre alt.[4] Sie blieb Witwe[13] und starb 1809 in München.[3]

Werke (Auswahl)

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  • Don Juan: La statue du commandeur, 1780(?)
  • Nachtstück mit Artemisia, vor 1788
  • König Salomon, vor 1788
  • Junger Kavalier mit Amor am Seeufer, 1788
  • David und Abigail, 1789
  • Don Juan: L’apparition du Commandeur – Il Commendatore tritt vor Don Giovanni auf, 1789
  • Hamlet und das Gespenst seines Vaters, 1789
  • Susanna im Bade, 1790
  • Gottvater mit Adam und Eva, 1791
  • Amor vor dem Schuss auf Venus, 1795
  • Figurine in antikem Gewand, 1798
  • Allegorie auf die Ankunft Max IV. Joseph in Bayern 1799, datiert 1799[2][3]
  • Beim griechischen Quacksalber, um 1800
  • Gallia schützt Bavaria, 1805[15]
  • August von Platen als Kadett, 1809
  • Allegory of Love, ?
  • Christus auf dem Ölberg, um 1809 („das letzte Bild von ihr“)[13][8][16]
  • Ein tscherkessisches Mädchen vor den Sultan gebracht, ?[8][16]
  • Tscherkessisches Mädchen, gekleidet von einer Frau, ?[8]
  • La mort de l’oncle de Hamlet, ?
  • Madonna mit Kind oder Die heilige Familie, ?
  • Theseus als Theaterkostümfigur, ?
  • Tod des französischen 1. Grenadiers Latour d’Auvergne bei Neuburg/Donau 1800, ?[8]
  • Felix Joseph Lipowsky: Kürzinger, Marianne. In: Baierisches Künstler-Lexicon. Band 1: A–O. E. A. Fleischmann, München 1810, S. 170 (Online [abgerufen am 16. Oktober 2021]).
  • Kürzinger, Marianne. In: Hans Wolfgang Singer (Hrsg.): Allgemeines Künstler-Lexicon. Leben und Werke der berühmtesten bildenden Künstler. Vorbereitet von Hermann Alexander Müller. 5. unveränderte Auflage. Band 2: Gaab–Lezla. Literarische Anstalt, Rütten & Loening, Frankfurt a. M. 1921, S. 405 (Textarchiv – Internet Archive).
Commons: Marianne Kürzinger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Kirzinger, Franz Seraph. In: Landkreis Traunstein, bearbeitet von Anna Bauer-Wild. Landkreis Berchtesgadener Land, bearbeitet von Anna Bauer-Wild. Landkreis Ebersberg, bearbeitet von Brigitte Sauerländer und Cordula Böhm (= Hermann Bauer †, Frank Büttner, Bernhard Rupprecht [Hrsg.]: Corpus der barocken Deckenmalerei in Deutschland. Band 11). Hirmer, München 2005, ISBN 3-7774-2695-4, S. 380: „Zwei seiner Kinder wurden Maler, die Tochter Maria Anna (* 1766) und der Sohn Aloys (* 1770).“
  2. a b Sammlung – Marianna Kunz, geb. Kürzinger. In: pinakothek.de. Abgerufen am 2. Oktober 2021.
  3. a b c d e Barbara Hardtwig (Bearb.): Bayerische Staatsgemäldesammlungen. Neue Pinakothek/München. Nach-Barock und Klassizismus. Vollständiger Katalog (= Bayerische Staatsgemäldesammlungen [Hrsg.]: Gemäldekataloge. Band 3). Hirmer Verlag, München 1978, ISBN 3-7774-2930-9, S. 209–210 (digitaloceanspaces.com [PDF; 690,9 MB] – Download-Seite der Pinakothek).
  4. a b c Georg Kaspar Nagler: Kürzinger, Marianne. In: Neues allgemeines Künstler-Lexicon oder Nachrichten von dem Leben und Werken der Maler, Bildhauer, Baumeister, Kupferstecher, Formschneider, Lithographen, Zeichner, Medailleure, Elfenbeinarbeiter, etc. Band 7: Keyser–Lodewyck. E. A. Fleischmann, München 1839, S. 201, urn:nbn:de:gbv:wim2-g-1745122.
  5. Ernst Guhl: Die Frauen in der Kunstgeschichte. Walter de Gruyter, 2016, ISBN 978-3-11-154041-2, S. 277 (books.google.de – Leseprobe).}
  6. Kürzinger, Marianne. In: Emmanuel Bénézit (Hrsg.): Benezit Dictionary of Artists. Oxford University Press, New York, doi:10.1093/benz/9780199773787.article.B00102063 (englisch, Nur Artikelanfang).
  7. a b Kürzinger (Kirzinger), Marianna. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 22: Krügner–Leitch. E. A. Seemann, Leipzig 1928, S. 72–73 (biblos.pk.edu.pl).
  8. a b c d e f Michael Bryan: Bryan’s Dictionary of Painters and Engravers. Macmillan, 1904, S. 157 (Textarchiv – Internet Archive).
  9. Tilman Haug, Nadir Weber, Christian Windler: Protegierte und Protektoren: Asymmetrische politische Beziehungen zwischen Partnerschaft und Dominanz (16. bis frühes 20. Jahrhundert). Böhlau Verlag, Köln / Weimar 2016, ISBN 978-3-412-50535-6, S. 63 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  10. Kürzinger, Ignaz. In: Hans Wolfgang Singer (Hrsg.): Allgemeines Künstler-Lexicon. Leben und Werke der berühmtesten bildenden Künstler. Vorbereitet von Hermann Alexander Müller. 5. unveränderte Auflage. Band 2: Gaab–Lezla. Literarische Anstalt, Rütten & Loening, Frankfurt a. M. 1921, S. 405 (Textarchiv – Internet Archive).
  11. Kürzinger, Johann. In: Hans Wolfgang Singer (Hrsg.): Allgemeines Künstler-Lexicon. Leben und Werke der berühmtesten bildenden Künstler. Vorbereitet von Hermann Alexander Müller. 5. unveränderte Auflage. Band 2: Gaab–Lezla. Literarische Anstalt, Rütten & Loening, Frankfurt a. M. 1921, S. 405 (Textarchiv – Internet Archive).
  12. Joh. Nepomuk Kunz (GND 129476064). In: Felix Joseph Lipowsky (Hrsg.): Baierisches Musik-Lexikon. Jakob Giel, München 1811, S. 162 (daten.digitale-sammlungen.de).
  13. a b c Felix Joseph Lipowsky: Kürzinger, Marianne. In: Baierisches Künstler-Lexicon. Band 1: A–O. E. A. Fleischmann, München 1810, S. 170 (Online [abgerufen am 16. Oktober 2021]).
  14. Karl-Josef Kutsch, Leo Riemens: Kurz, Johann Nepomuk. In: Großes Sängerlexikon. Walter de Gruyter, 2012, ISBN 978-3-598-44088-5, S. 2554 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  15. Gallia schützt Bavaria. In: hdbg.de. Abgerufen am 29. Januar 2020.
  16. a b Kürzinger, Marianne. In: Hans Wolfgang Singer (Hrsg.): Allgemeines Künstler-Lexicon. Leben und Werke der berühmtesten bildenden Künstler. Vorbereitet von Hermann Alexander Müller. 5. unveränderte Auflage. Band 2: Gaab–Lezla. Literarische Anstalt, Rütten & Loening, Frankfurt a. M. 1921, S. 405 (Textarchiv – Internet Archive).