Mario Vušković (Fußballspieler, 2001)

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Mario Vušković
Personalia
Geburtstag 16. November 2001
Geburtsort SplitKroatien
Größe 189 cm
Position Innenverteidigung
Junioren
Jahre Station
0000–2016 RNK Split
2016–2019 Hajduk Split
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
2018–2019 Hajduk Split II 19 (1)
2019–2021 Hajduk Split 42 (3)
2021–2022 Hamburger SV 40 (3)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)2
2016 Kroatien U15 5 (0)
2017–2018 Kroatien U17 16 (5)
2018–2020 Kroatien U19 11 (2)
2019 Kroatien U20 1 (0)
2020–2022 Kroatien U21 15 (2)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.
Stand: Dopingsperre

2 Stand: Dopingsperre

Mario Vušković (* 16. November 2001 in Split) ist ein kroatischer Fußballspieler. Der Innenverteidiger spielte zuletzt beim Hamburger SV und war kroatischer U21-Nationalspieler. Vušković ist aufgrund von Doping seit dem 15. November 2022 mit einer vierjährigen Trainings- und Spielsperre belegt. Ab Mitte September 2026 steht er wieder beim HSV als Lizenzspieler unter Vertrag.

Anfänge in Split

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Vušković begann seine fußballerische Ausbildung beim RNK Split, bevor er sich im Sommer 2016 der Jugendabteilung von Hajduk Split anschloss.[1] Dort wurde er zur Saison 2018/19 in die Reservemannschaft befördert, welche in der zweithöchsten kroatischen Spielklasse spielte.[2] Am 25. August 2018 debütierte er beim 1:0-Auswärtssieg gegen den NK Dugopolje im Profifußball und erzielte den einzigen Treffer der Partie.[3] Er etablierte sich in der Folge rasch in der Startformation von Hajduk II.[2] In dieser Spielzeit absolvierte er 18 Ligaspiele, in denen er ein Tor erzielte.[2]

Zur Saison 2019/20 wurde er in die erste Mannschaft von Cheftrainer Damir Burić beordert.[4] Am 18. August 2019 bestritt er beim 3:0-Heimsieg gegen den HNK Gorica sein Debüt in der höchsten kroatischen Spielklasse, als er in der 82. Spielminute für Ardian Ismajli eingewechselt wurde.[5] In den nächsten Monaten kam er kaum zum Einsatz, saß aber in Ligaspielen regelmäßig auf der Reservebank.[6] Am 16. Juni 2020 erzielte er bei der 2:3-Heimniederlage gegen den NK Varaždin erstmals ein Tor.[7] In den verbleibenden Partien der Spielzeit galt er als wichtiger Stammspieler und beendete diese mit 10 Ligaeinsätzen, in denen er einen Treffer verbuchen konnte.[6] In der Saison 2020/21 kam Vušković 29-mal in der Liga zum Einsatz, stand 28-mal in der Startelf und erzielte 2 Tore.

Ende August 2021 wechselte Vušković am letzten Tag der Transferperiode auf Leihbasis bis zum 30. Juni 2023 in die 2. Bundesliga zum Hamburger SV, der sich zudem eine Kaufoption sicherte.[8] Unter Cheftrainer Tim Walter war er hinter Kapitän Sebastian Schonlau und Jonas David zunächst nur Ersatz und wurde vereinzelt eingewechselt. Als sich David im November 2021 verletzte, übernahm Vušković ab dem 14. Spieltag seinen Platz in der Innenverteidigung und behauptete diesen, als David im letzten Spiel vor der Winterpause in den Kader zurückkehrte. Mitte März 2022 einigte sich der HSV mit Hajduk Split auf den Erwerb der Transferrechte, woraufhin der 20-Jährige einen neuen Vertrag mit einer Laufzeit bis zum 30. Juni 2025 unterschrieb.[9] Vušković blieb bis zum Saisonende Stammspieler und kam auf insgesamt 24 Zweitligaeinsätze (22-mal in der Startelf), in denen er ein Tor per direktem Freistoß erzielte. Der HSV erreichte auf dem 3. Platz die Relegation, verlor diese aber gegen Hertha BSC. Vušković kam in beiden Spielen über die volle Spielzeit zum Einsatz.

Auch in der Hinrunde der Saison 2022/23 bildete Vušković mit Schonlau die Innenverteidigung. Er trug in den ersten neun Ligaspielen zu sechs gegentorlosen Partien bei,[10] wofür er als Abwehrspieler vom Kicker-Sportmagazin dreimal in die Elf des Spieltags der 2. Bundesliga gewählt wurde.[11] Er verpasste lediglich im November 2022 den Hinrundenabschluss vor der Winterpause, da die NADA bei ihm im Rahmen einer Trainingskontrolle am 16. September 2022 die Substanz Erythropoetin (EPO) festgestellt hatte.[12][13] Das DFB-Sportgericht sperrte ihn daraufhin im Rahmen einer einstweiligen Verfügung vorläufig bis zur Entscheidung in der Hauptsache (Trainings- und Spielsperre).[14] Zudem nahm die Staatsanwaltschaft Hamburg Ermittlungen wegen möglichen Verstößen gegen das Anti-Doping-Gesetz auf.[15]

Mitte Dezember 2022 ergab auch die B-Probe ein positives Ergebnis auf körperfremdes Erythropoetin.[16] Im Gerichtsverfahren legten seine Anwälte vier Gutachten vor, die die Probe als negativ interpretierten. Daraufhin ordnete der vorsitzende Richter aufgrund eigener Zweifel am Testergebnis eine C-Probe von einem neutralen Gutachter an.[17] Da der beauftragte Gutachter mit dem Leiter des Labors in Kreischa, das die A- und B-Probe vorgenommen hatte, einer WADA-Arbeitsgruppe angehörte, stellte die Verteidigung einen Befangenheitsantrag, der jedoch abgelehnt wurde.[18] Letztendlich lehnten der Gutachter und die WADA eine C-Probe ab.[19] Am dritten und letzten Verhandlungstag forderte die Verteidigung einen Freispruch, während der DFB-Kontrollausschuss einen Doping-Verstoß als erwiesen ansah.[20]

Ende März 2023 wurde Vušković vom DFB-Sportgericht rückwirkend ab dem 15. November 2022 für zwei Jahre gesperrt (Training und Spiele). Laut Gericht sei das am 16. September 2022 während einer Trainingskontrolle entnommene Urin in Kreischa insgesamt fünf Mal analysiert worden, bei der B-Probe zudem unter der Aufsicht eines vom Spieler und HSV hinzugezogenen Experten. Alle Analysen hätten das Vorliegen eines „zwar geringen, aber dennoch deutlich sichtbaren Befundes“ von körperfremdem EPO ergeben. Die Verteidigung habe den Nachweis eines falschen Doping-Befundes nicht erbringen können. Die von der Spielerseite erhobenen Einwendungen gegen das Analyseverfahren und vor allem gegen dessen Positivergebnis seien letztlich nicht erheblich, um ernsthafte Zweifel an den positiven EPO-Befunden begründen zu können.

Das Gericht milderte die für solche Fälle vorgesehene vierjährige Sperre, da es sich bei Vušković um einen Ersttäter handle und die Menge an EPO nur gering sei, sodass nicht von einem „strukturierten Doping“ ausgegangen werden könne.[21] Beide Seiten legten daraufhin Berufung zum DFB-Bundesgericht ein. Die Verteidigung forderte einen Freispruch, die NADA eine vierjährige Sperre.[22] Der Prozess vor dem Internationalen Sportgerichtshof bestätigte die Verurteilung und korrigierte die Trainings- und Spielsperre auf vier Jahre, da keine mildernden Umstände geltend gemacht werden können und so nach FIFA-Regeln geurteilt werden müsse. Seine Sperre läuft somit bis zum 14. November 2026.[23]

Im September 2024 einigte sich Vušković mit dem HSV auf eine Auflösung seines noch bis zum 30. Juni 2025 laufenden Vertrags. Gleichzeitig unterschrieb er einen neuen leistungsbezogenen Lizenzspielervertrag, der ab dem 15. September 2026 gültig ist, wenn er in das Mannschaftstraining zurückkehren darf (zwei Monate vor dem Ende der Sperre). Seit dem Beginn seiner Sperre hält sich Vušković mit Personal Training fit.[24]

Nationalmannschaft

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Vušković spielte im April und Mai 2016 5-mal für die kroatische U15-Nationalmannschaft. Ab Februar 2017 war er in der kroatischen U17-Nationalmannschaft aktiv. Mit ihr nahm er an der U17-Europameisterschaft 2017 im eigenen Land teil,[25] bei der er in einem Gruppenspiel zum Einsatz kam.[26] Für die U17 bestritt er zwischen Februar 2017 und März 2018 sechzehn Länderspiele, in denen ihm 5 Treffer gelangen.[27] Von Oktober 2018 bis Oktober 2020 folgten 11 Länderspiele für die U19, in denen er 2 Tore erzielte. Im November 2019 spielte Vušković zudem einmal für die U20.[27]

Von November 2020 bis September 2022 war Vušković in der U21-Nationalmannschaft aktiv. Mit ihr nahm er an der U21-Europameisterschaft 2021 teil, bei der er in allen 4 Spielen bis zum Viertelfinal-Aus zum Einsatz kam. Er schaffte mit der Mannschaft ebenfalls die Qualifikation für die U21-Europameisterschaft 2023, konnte aufgrund seiner ab Mitte November 2022 laufenden Dopingsperre jedoch nicht mehr eingesetzt werden. Insgesamt lief Vušković 15-mal in der U21 auf und erzielte 2 Tore.

Sein Urgroßvater Marko Vušković spielte während des Zweiten Weltkriegs ebenfalls für Hajduk Split. Sein gleichnamiger Großvater (1953–1985) spielte für Hajduk Split, die Go Ahead Eagles Deventer, den SC Heerenveen und den NK Omiš. Er starb 1985 in Omiš bei einem Autounfall. Sein Vater ist Daniel Vušković (* 1981), der für zahlreiche kroatische Vereine aktiv war, u. a. Hajduk Split. Sein Bruder Luka (* 2007) und sein Cousin Moreno Vušković (* 2003) sind ebenfalls Fußballspieler.[28]

Einzelnachweise

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  1. Profil von Mario Vušković In: Football Talent Scout vom 15. August 2019 (abgerufen am 13. Oktober 2020)
  2. a b c Mario Vušković - Leistungsdaten 2018/19 In: transfermarkt.at (abgerufen am 13. Oktober 2020)
  3. Hajduk II novu sezonu otvorio pobjedom u Dugopolju In: Hajduk Split vom 25. August 2018 (abgerufen am 13. Oktober 2020)
  4. Familija Vušković: Pradjed je bio igrač i tajnik Hajduka, djed igrao za zlatne Ivićeve juniore, a otac je debitirao kod Slavena Bilića In: Slobodna Dalmacija vom 9. Oktober 2019 (abgerufen am 13. Oktober 2020)
  5. Hajduk – Gorica 3:0: Hajdučko drugo poluvrijeme okrunjeno sjajnim golovima In: Dalmacija Danas vom 18. August 2019 (abgerufen am 13. Oktober 2020)
  6. a b Mario Vušković - Leistungsdaten 2019/20 In: transfermarkt.at (abgerufen am 13. Oktober 2020)
  7. Čudo na Poljudu! Varaždin je senzacionalno srušio Hajduk In: 24 sata vom 16. Juni 2020 (abgerufen am 13. Oktober 2020)
  8. HSV leiht Mario Vuskovic aus, hsv.de, 31. August 2021, abgerufen am 31. August 2021.
  9. HSV bindet Mario Vuskovic, hsv.de, 15. März 2022, abgerufen am 15. März 2022.
  10. Mario Vušković → 2. Bundesliga 2022/2023 in der Datenbank von weltfussball.de. Abgerufen am 1. Dezember 2022.
  11. Elf des Tages | 9. Spieltag | 2. Bundesliga 2022/23 in der Datenbank von kicker.de. Abgerufen am 1. Dezember 2022.
  12. DFB leitet Verfahren gegen Hamburgs Mario Vuskovic ein, dfb.de, 12. November 2022, abgerufen am 13. November 2022.
  13. Abwehrchef Vušković positiv auf Epo getestet, spiegel.de, 13. November 2022, abgerufen am 13. November 2022.
  14. Sportgericht sperrt Vuskovic vorläufig, dfb.de, 15. November 2022, abgerufen am 15. November 2022.
  15. Andreas Bellinger: Dopingverdacht: Ist HSV-Profi Vuskovic unschuldig? Experten zweifeln. In: NDR.de. Norddeutscher Rundfunk (NDR), 16. November 2022, abgerufen am 1. Dezember 2022.
  16. HSV: Auch B-Probe von Vuskovic positiv - DFB-Sportgericht am Zug, ndr.de, 16. Dezember 2022, abgerufen am 15. Januar 2023.
    Rad-Teamchef Denk kritisiert HSV im Fall Vuskovic. Dopingkontrolle des HSV-Spielers war körperfremdes Erythropoetin (EPO) nachgewiesen worden. In: sportschau.de. Westdeutscher Rundfunk (WDR), 12. Januar 2023, abgerufen am 15. Januar 2023.
  17. Vuskovic: HSV kündigt Einspruch an - Ging es um Aufklärung oder Statuten?, kicker.de, 30. März 2023, abgerufen am 30. März 2023.
  18. Dopingfall Vuskovic: Befangenheitsantrag abgewiesen, ndr.de, 14. Februar 2023, abgerufen am 30. März 2023.
  19. Die WADA sorgt für einen üblen Beigeschmack, kicker.de, 17. März 2023, abgerufen am 30. März 2023.
  20. Vuskovic unter Tränen: "Ich bin unschuldig", kicker.de, 17. März 2023, abgerufen am 30. März 2023.
  21. DFB-Sportgericht sperrt Vuskovic zwei Jahre, hsv.de, 30. März 2023, abgerufen am 30. März 2023.
  22. Berufung: NADA fordert Vierjahressperre für HSV-Profi Vuskovic, ndr.de, 4. April 2023, abgerufen am 4. April 2023.
  23. Schock für den HSV: Cas erhöht Dopingsperre von Vuskovic, zeit.de, 27. August 2024, abgerufen am 27. August 2024.
  24. HSV verlängert mit Mario Vuskovic ab 2026, 9. September 2024, abgerufen am 9. September 2024.
  25. Izbornik Bašić objavio popis igrača za EP U-17 In: HNS vom 1. Mai 2017 (abgerufen am 13. Oktober 2020)
  26. Mario Vušković - Kroatien U17 In: transfermarkt.at (abgerufen am 13. Oktober 2020)
  27. a b Profil von Mario Vušković In: HNS (abgerufen am 13. Oktober 2020)
  28. U mojoj obitelji samo mama nije igrala u Hajduku! A najbolji je od svih nas moj mlađi brat, 24sata.hr, 7. August 2020, abgerufen am 1. September 2021.