Mark Waschke
Mark Waschke (* 10. März 1972 in Wattenscheid) ist ein deutscher Theater- und Filmschauspieler.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mark Waschke wurde 1972 als mittlerer von drei Söhnen einer Krankenschwester und eines Arztes in Wattenscheid geboren. Als der Vater 1980[1] eine Stelle am Knappschaftskrankenhaus Sulzbach bekam, zog die Familie nach Bildstock im Saarland. Mark spielte ab 1981 beim Kindertheaterkreis Neuweiler, später bei der Amateur-Theatergruppe „Gruppe 63“.[2] Später war er Sänger der Punk-Band „Ignaz“.[3]
1991 zog Waschke nach Berlin. Nach Abitur und Zivildienst begann er ein Philosophiestudium, brach dieses jedoch ab.[3] Von 1995 bis 1999 studierte er Schauspiel an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin[4]. Er war zusammen mit Lars Eidinger, Fritzi Haberlandt, Nina Hoss und Devid Striesow in einer Klasse.[5] Von 1999 bis 2008 gehörte er zum Ensemble der Schaubühne Berlin. Er spielte unter anderem am Deutschen Theater Berlin, am Maxim-Gorki-Theater Berlin, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg und am Schauspiel Köln. In den Jahren 2002–2005 trat er regelmäßig einmal im Monat bei Anja's Rock'n'Roll High School im ehemaligen Berliner Club White Trash mit einer Art Spoken-Word-Improvisation auf.[6]
2007 spielte er in Stefan Krohmers Fernsehfilm Mitte 30 neben Anneke Kim Sarnau einen gescheiterten Architekten. In Heinrich Breloers Literaturverfilmung Buddenbrooks war Waschke 2008 in der Hauptrolle des Thomas Buddenbrook auf der Kinoleinwand zu sehen. Für seine darstellerische Leistung in Juraj Herz’ Kinofilm Habermann wurde Mark Waschke mit dem Bayerischen Filmpreis 2009 als Bester Darsteller ausgezeichnet. Ebenfalls 2009 geriet er in Matti Geschonnecks zweiteiligem Thriller Entführt als Frank Bergmann in die Hände skrupelloser Entführer.
Gemeinsam mit seinen früheren Studienkolleginnen Nina Hoss und Fritzi Haberlandt war Waschke 2011 in Hendrik Handloegtens Kinofilm Fenster zum Sommer zu sehen. Im gleichen Jahr spielte er die Hauptrolle im Film Schilf von Claudia Lehmann. Erneut zusammen mit Nina Hoss trat er im Film Barbara von Christian Petzold auf. 2012 wurde er in Saarbrücken mit dem Franz-Hofer-Preis ausgezeichnet.[7] 2013 erhielt er den Deutschen Schauspielerpreis für die Nebenrolle im Filmdrama Der Brand von Brigitte Maria Bertele.
Von 2015 bis 2022 spielte Waschke an der Seite von Meret Becker die Figur Robert Karow im Berliner Team Rubin und Karow der Krimireihe Tatort. Ab 2023 spielt er mit Corinna Harfouch das Berliner Ermittlerduo. Von 2017 bis 2020 spielte er die Figur Noah in der Netflix-Produktion Dark.
Seit 2022 ist er als Schauspieler in einer Multimedia-Performance von H. G. Wells Die Zeitmaschine zu erleben[8].
Mark Waschke lebt in Berlin, ist verheiratet und hat eine Tochter.[9]
Im Februar 2021 outete sich Waschke im Rahmen der Initiative #actout im SZ-Magazin mit 184 anderen lesbischen, schwulen, bisexuellen, queeren, nicht-binären und trans* Schauspielern.[10][11]
Theater
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1999: Feuergesicht (Marius von Mayenburg), Deutsches Schauspielhaus Hamburg, Regie: Thomas Ostermeier
- 2000: Personenkreis 3.1 (Lars Norén), Schaubühne Berlin, Regie: Thomas Ostermeier
- 2000: Parasiten (Marius von Mayenburg), Schaubühne Berlin, Regie: Thomas Ostermeier
- 2001: Dantons Tod (Georg Büchner), Schaubühne Berlin, Regie: Thomas Ostermeier
- 2001: Supermarket (Biljana Srbljanovic), Schaubühne Berlin, Regie: Thomas Ostermeier
- 2001: Push up 1–3 (Roland Schimmelpfennig), Schaubühne Berlin, Regie: Ensemble
- 2002: Macbeth (William Shakespeare), Schaubühne Berlin, Regie: Christina Paulhofer
- 2002: Goldene Zeiten (Richard Dresser), Schaubühne Berlin, Regie: Thomas Ostermeier
- 2002: Merlin oder Das wüste Land (Tankred Dorst), Schaubühne Berlin, Regie: Burkhard Kosminski
- 2002: Die Walpurgisnacht oder Die Schritte des Komturs (Wenedikt Jerofejew), Schaubühne Berlin, Regie: Árpád Schilling
- 2003: Die Kopien (Caryl Churchill), Schaubühne Berlin, Regie: James Macdonald
- 2003: Genua 01 (Fausto Paravidino), Schaubühne Berlin, Regie: Wulf Twiehaus
- 2003: Andromache (Peter und Luk Perceval), Schaubühne Berlin, Regie: Luk Perceval
- 2004: Lulu (Frank Wedekind), Schaubühne Berlin, Regie: Thomas Ostermeier
- 2004: Das System 2: Unter Eis (Falk Richter), Schaubühne Berlin, Regie: Falk Richter
- 2004: Gesäubert (Sarah Kane), Schaubühne Berlin, Regie: Benedict Andrews
- 2004: Die Möwe (Anton Tschechow), Schaubühne Berlin, Regie: Falk Richter
- 2005: Troilus und Cressida (Shakespeare), Schaubühne Berlin, Regie: James Macdonald
- 2005: Turista (Marius von Mayenburg), Schaubühne Berlin, Regie: Luk Perceval
- 2005: Die Verstörung (Falk Richter), Schaubühne Berlin, Regie: Falk Richter
- 2006: Kasimir und Karoline (Ödön von Horváth), Deutsches Theater Berlin, Regie: Andreas Dresen
- 2007: Die Katze auf dem heißen Blechdach (Tennessee Williams), Schaubühne Berlin, Regie: Thomas Ostermeier
- 2008: Der Kirschgarten (Anton Tschechow), Schaubühne Berlin, Regie: Falk Richter
- 2009: Leonce und Lena (Georg Büchner), Maxim Gorki Theater Berlin und Schauspiel Köln, Regie: Jan Bosse
- 2014: Die kleinen Füchse – The Little Foxes (Lillian Hellman), Schaubühne Berlin, Regie: Thomas Ostermeier
- 2015: Bella Figura (Yasmina Reza), Schaubühne Berlin, Regie: Thomas Ostermeier
- 2017 – 2019: Love Hurts In Tinder Times, Schaubühne Berlin, Realisation: Patrick Wengenroth
- 2018: Shakespeare’s Last Play (Dead Centre nach Shakespeare), Schaubühne Berlin, Regie: Bush Moukarzel, Ben Kidd
- 2019: Ich ist ein Anderer dieses Wir bin nicht eine Pfeife (Metaware), Schaubühne Berlin, Realisation: Mark Waschke
Filmografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kino
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2007: Nachmittag, Regie: Angela Schanelec
- 2008: Buddenbrooks, Regie: Heinrich Breloer
- 2009: Ob ihr wollt oder nicht, Regie: Ben Verbong
- 2010: Unter dir die Stadt, Regie: Christoph Hochhäusler
- 2010: Habermann, Regie: Juraj Herz
- 2010: Der Mann der über Autos sprang, Regie: Nick Baker-Monteys
- 2011: Der Brand, Regie: Brigitte Maria Bertele
- 2011: Fenster zum Sommer, Regie: Hendrik Handloegten
- 2011: Playoff, Regie: Eran Riklis
- 2012: Barbara, Regie: Christian Petzold
- 2012: Schilf – Alles, was denkbar ist, existiert, Regie: Claudia Lehmann
- 2013: & Me, Regie: Norbert ter Hall
- 2013: Zum Geburtstag, Regie: Denis Dercourt
- 2015: Lieber Hans, bester Pjotr, Regie: Alexander Mindadse
- 2018: Was uns nicht umbringt, Regie: Sandra Nettelbeck
- 2019: Der Geburtstag, Regie: Carlos A. Morelli
- 2021: Der menschliche Faktor
- 2021: Nö
- 2022: Louis I., König der Schafe (Kurzfilm, Sprecher)
- 2023: Die drei ??? – Erbe des Drachen
- 2024: Gotteskinder
Fernsehen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2007: KDD - Kriminaldauerdienst (1 Folge)
- 2007: Schattenkinder, Regie: Claudia Prietzel
- 2007: Ein spätes Mädchen, Regie: Hendrik Handloegten
- 2007: Der blinde Fleck, Regie: Tom Zenker
- 2007: Mitte 30, Regie: Stefan Krohmer
- 2008: Die Lüge, Regie: Judith Kennel
- 2009: Entführt, Regie: Matti Geschonneck
- 2009: Die Rosenheim-Cops – Der fast perfekte Mord
- 2009: Tatort: Höllenfahrt, Regie: Tim Trageser
- 2010: Kommissarin Lucas – Spurlos, Regie: Thomas Berger
- 2010: Wiedersehen mit einem Fremden, Regie: Niki Stein
- 2010: 8 Uhr 28, Regie: Christian Alvart
- 2010: Solange du schliefst, Regie: Nicole Weegmann
- 2010: Kommissar Stolberg – Ehebruch, Regie: Filippos Tsitos
- 2010: Tatort: Familienbande, Regie: Thomas Jauch
- 2011: Freilaufende Männer, Regie: Matthias Tiefenbacher
- 2011: Und dennoch lieben wir, Regie: Matthias Tiefenbacher
- 2012: Mord in Ludwigslust, Regie: Kai Wessel
- 2012: Tatort: Tote Erde, Regie: Thomas Freundner
- 2012: Sechzehneichen, Regie: Hendrik Handloegten
- 2013: Tatort: Willkommen in Hamburg, Regie: Christian Alvart
- 2013: Unsere Mütter, unsere Väter (Fernsehdreiteiler), Regie: Philipp Kadelbach
- 2013: Es ist alles in Ordnung, Regie: Nicole Weegmann
- 2015: Die Seelen im Feuer, Regie: Urs Egger
- seit 2015: Tatort → siehe Rubin und Karow
- 2015: Das Muli
- 2015: Ätzend
- 2016: Wir – Ihr – Sie
- 2016: Dunkelfeld
- 2016: Fegefeuer
- 2017: Amour Fou
- 2017: Dein Name sei Harbinger
- 2018: Meta
- 2018: Tiere der Großstadt
- 2019: Der gute Weg
- 2019: Das Leben nach dem Tod
- 2020: Das perfekte Verbrechen
- 2020: Ein paar Worte nach Mitternacht
- 2021: Die dritte Haut
- 2021: Die Kalten und die Toten
- 2022: Das Mädchen, das allein nach Haus’ geht
- 2022: Das Opfer
- 2023: Nichts als die Wahrheit
- 2015: Eichwald, MdB – Der Industrielle, Regie: Fabian Möhrke
- 2016: Ein Mann unter Verdacht, Regie: Thomas Stuber
- 2017–2020: Dark, Regie: Baran bo Odar (Fernsehserie)
- 2019: 8 Tage, Regie: Stefan Ruzowitzky, Michael Krummenacher (Fernsehserie)
- 2019: Zwischen zwei Herzen, Regie: Markus Herling
- 2019: Eine fremde Tochter, Regie: Stefan Krohmer
- 2020: Tödliche Geheimnisse – Das Versprechen
- 2021: The Billion Dollar Code (Mini-Serie, Regie: Robert Thalheim)
- 2022: Kroymann (Satiresendung, Schöne Bescherung)
- 2023: Conti – Spieler (TV-Serie)
Hörspiele
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2002: Linda Barnes: Ein Schnappschuss für Carlotta – Regie: Klaus-Michael Klingsporn (Hörspiel – DLR Berlin)
- 2003: Jen Sacks: Nice – Regie: Irene Schuck (Kriminalhörspiel – DLR Berlin)
- 2004: Heiner Grenzland/Tobias Hülswitt: Making of ... – Regie: Heiner Grenzland (DLR Berlin)
- 2008: Dunja Arnaszus: Zeppelini – Regie: Ulrich Gerhardt (RBB/DLF)
- 2010: Peter Freiberg: Testosteron – Regie: Claudia Johanna Leist (WDR)
- 2010: Thomas Koch: Warlords – Regie: Claudia Johanna Leist (WDR)
- 2011: Peter Freiberg: As tears go by – Regie: Claudia Johanna Leist (WDR)
- 2011: Thomas Koch: Ehrbare Töchter – Regie: Claudia Johanna Leist (WDR)
- 2012: Dirk Schmidt: Noch nicht mal Mord – Regie: Claudia Johanna Leist (WDR)
Hörbücher
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2022: Matt Haig: Der fürsorgliche Mr Cave, Argon Verlag, ISBN 978-3-8398-1912-8 (ungekürzt: Audible)
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2007: Nominierung für den Deutschen Theaterpreis Der Faust in der Kategorie Beste Darstellerische Leistung Schauspiel für Die Katze auf dem heißen Blechdach
- 2009: Preis für den besten Hauptdarsteller in der Kategorie Fernsehspiel des Roma Fiction Fests für Die Buddenbrooks
- 2009: Bayerischer Filmpreis in der Kategorie Bester Darsteller für Habermann
- 2012: Franz Hofer-Preis/Filmhaus Award vom Filmhaus Saarbrücken
- 2013: Deutscher Schauspielerpreis in der Kategorie Bester Schauspieler Nebenrolle für Der Brand
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mark Waschke bei IMDb
- Mark Waschke bei Crew United
- Mark Waschke bei filmportal.de
- Mark Waschke bei der Agentur Players
- Mark Waschke bei der Schaubühne Berlin
- Mark Waschke: Der ratlose Mann. Der Tagesspiegel vom 13. Februar 2008
- Deutsche Schauspieler: Eine Klasse für sich. Die Zeit vom 7. Februar 2013
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ „RADIO SALÜ“: Interview mit Schauspieler Mark Waschke beim Filmfestival Max Ophüls Preis vom 21. Januar 2019. Abgerufen am 10. Dezember 2019.
- ↑ Mark Waschkes Karriere begann in Neuweiler ( des vom 24. September 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Saarbrücker Zeitung, 9. März 2010
- ↑ a b Mark Waschke in der Hörbar Rust, radioeins, 22. März 2015
- ↑ Mark Waschke im Munzinger-Archiv, abgerufen am 9. März 2022 (Artikelanfang frei abrufbar)
- ↑ Eine Klasse für sich. In: ZEITmagazin Nr. 7 vom 7. Februar 2013
- ↑ Julia Schaaf: Mark Waschke im „Tatort“ : Der Neue ist ein arrogantes Ekel. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 19. November 2020]).
- ↑ Franz-Hofer-Preis ( des vom 3. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Filmhaus Saarbrücken, abgerufen am 14. Januar 2016
- ↑ Die Zeitmaschine - Live-Performance nach H.G.Wells. Abgerufen am 17. Juni 2022.
- ↑ TV Today Nr. 5/2015
- ↑ Carolin Emcke, Lara Fritzsche: »Wir sind schon da«. 4. Februar 2021, abgerufen am 5. Februar 2021.
- ↑ FOCUS Online: Karin Hanczewski, Mark Waschke und mehr: #actout: 185 deutsche Schauspieler/innen feiern ihr Coming-out. Abgerufen am 5. Februar 2021.
Personendaten | |
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NAME | Waschke, Mark |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 10. März 1972 |
GEBURTSORT | Wattenscheid |