Marktkirchhof 6 (Quedlinburg)
Das Haus Marktkirchhof 6 ist ein denkmalgeschütztes Gebäude in der Stadt Quedlinburg in Sachsen-Anhalt.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es befindet sich in der historischen Quedlinburger Altstadt, nördlich des Marktplatzes der Stadt. Das im Quedlinburger Denkmalverzeichnis als Kaufmannshaus eingetragene Gebäude befindet sich auf der Südseite des Marktkirchhofs. Östlich grenzt das gleichfalls denkmalgeschützte Haus Marktkirchhof 5, westlich das Haus Marktkirchhof 7–9 an.
Architektur und Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das dreigeschossige Fachwerkhaus entstand nach einer Bauinschrift im Jahr 1577[1] und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die reich verzierte Renaissancefassade weist in den Eckgefachen Andreaskreuze auf, ein für Quedlinburg frühes Auftreten dieser Zierform.[2] Das Erscheinungsbild des Hauses wird in besonderer Weise durch ein mit Ladeluke versehenes Zwerchhaus geprägt. An der Stockschwelle befinden sich Zylinderbalkenköpfe mit Kerbschnittmotiven. Darüber hinaus ist dort die Inschrift ANNO CHRISTI 1577 MERTEN HEVENER IN GOTTES GEWALT HABE ICH ES GESTALT zu lesen.
Das Erdgeschoss ist in massiver Bauweise errichtet. In der Zeit des Barock um 1720 wurden die Türen und Fenster des Untergeschosses erneuert. Im Gebäude befindet sich ein historischer Drehbaum zum Heraufziehen von Lasten.[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Falko Grubitzsch in: Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen-Anhalt. Band 1: Ute Bednarz, Folkhard Cremer u. a.: Regierungsbezirk Magdeburg. Neubearbeitung. Deutscher Kunstverlag, München u. a. 2002, ISBN 3-422-03069-7, Seite 754.
- Landesamt für Denkmalpflege Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt. Band 7: Falko Grubitzsch, unter Mitwirkung von Alois Bursy, Mathias Köhler, Winfried Korf, Sabine Oszmer, Peter Seyfried und Mario Titze: Landkreis Quedlinburg. Teilband 1: Stadt Quedlinburg. Fliegenkopf, Halle 1998, ISBN 3-910147-67-4, Seite 175
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hans-Hartmut Schauer, Quedlinburg, Fachwerkstatt/Weltkulturerbe, Verlag Bauwesen Berlin 1999, ISBN 3-345-00676-6, Seite 145
- ↑ Hans-Hartmut Schauer, Quedlinburg, Fachwerkstatt/Weltkulturerbe, Verlag Bauwesen Berlin 1999, ISBN 3-345-00676-6, Seite 59
- ↑ Hans-Hartmut Schauer, Quedlinburg, Fachwerkstatt/Weltkulturerbe, Verlag Bauwesen Berlin 1999, ISBN 3-345-00676-6, Seite 44
Koordinaten: 51° 47′ 23,7″ N, 11° 8′ 32,4″ O