Markus Jäger (Schriftsteller)
Markus Karl Jäger (* 1976 in Tirol) ist ein österreichischer Schriftsteller, Liedermacher und Blogger. Er hat auch unter dem Pseudonym Simon M. Jonas veröffentlicht.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Markus Jäger studierte Anglistik und Amerikanistik sowie Politikwissenschaft. Seit 2006 ist er als Schriftsteller und Übersetzer tätig, seit 2008 als Bibliothekar[1]. 2009 promovierte er in Amerikanischer Literatur- und Kulturwissenschaft mit einer Dissertation über die amerikanische Sängerin und Bürgerrechtlerin Joan Baez.[2]
Seit 2012 ist er als Rezensent beim EKZ Bibliotheksdienst für verschiedene literarische Bereiche tätig. Er lebt und arbeitet in Innsbruck.[1]
Schaffen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Markus Jäger veröffentlichte zahlreiche Texte – Lyrik wie Prosa – in Zeitschriften und Anthologien, u. a. bei Zugetextet.com oder Umlaut (Zeitschrift). Mehrere Gedichte wurden für Lyrikbände der Bibliothek deutschsprachiger Gedichte ausgewählt und publiziert.[3] Einige Werke erschienen auch unter dem Pseudonym Simon M. Jonas, darunter sein Debüt-Roman Der bange Traum.[4]
Für den Gedichtband Der Atem der Momente, erschienen im Arovell Verlag, wurde Markus Jäger 2014 für den Peter-Huchel-Preis nominiert[1]. 2017 erhielt er eine Nominierung für den POLLY Preis für politische Lyrik[5]. Sein letzter Roman Helden für immer wurde als Finalist für den DeLiA Literaturpreis 2019 ausgewählt.[6] Der Roman thematisiert die Liebe zweier junger Männer zur Zeit des Nationalsozialismus.[7]
Engagement
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Markus Jäger identifiziert sich als schwul und engagiert sich aktiv gegen Homophobie und Queerfeindlichkeit. Im Mai 2019 trat er bei der Veranstaltung Meran gegen Homophobie als Autor und Liedermacher auf[8], im Juli referierte er im Rahmen der internationalen Veranstaltungsreihe Creative Mornings zum Thema „Das Ende der Diskriminierung?“ über 50 Jahre LGBT-Bewegung.[9] In seiner Arbeit als Bibliothekar ist er unter anderem für die Auswahl an LGBT-Literatur für die Innsbrucker Stadtbibliothek zuständig und setzt sich aktiv für Diversität und kulturellen Austausch ein.[10]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2005: Rock-Poems Dialog erster Preis für das Gedicht Rubine
- 2014: Peter-Huchel-Preis (Nominierung) für den Gedichtband Der Atem der Momente
- 2017: Polly Preis für politische Lyrik (Nominierung)
- 2019: DeliA Literaturpreis (Nominierung) für den Roman Helden für immer
- 2021: Förderstipendium des Landes Tirol
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wissenschaftliche Arbeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Joan Baez and the Issue of Vietnam: Art and Activism versus Conventionality, Ibidem Verlag, Stuttgart, 2003, ISBN 978-3-89821-297-7.
- Popular Is Not Enough: The Political Voice Of Joan Baez: A Case Study In The Biographical Method, Dissertation, Ibidem Verlag, Stuttgart, 2010, ISBN 978-3-8382-0106-1.
- Popular Is Not Enough: The Political Voice of Joan Baez: A Case Study In The Biographical Method. Revised and updated edition, Dissertation, Ibidem Verlag, Stuttgart, 2021, ISBN 978-3-8382-1556-3.
Lyrik (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- als Simon M. Jonas: Deportation (in memoriam J. H.). in: [um]laut, 6, 2009, ISSN 1866-9816, S. 48.
- als Simon M. Jonas: Sterne auf den Hotpants. In: DIE BRÜCKE – Forum für antirassistische Kultur und Politik, ISSN 0931-9514, 3, 2011, S. 166.
- Der Atem der Momente, Arovell Verlag, Wien, 2014, ISBN 978-3-551-31594-6.
- Wohlstandsverlust. In: Zugetextet, 2/2016, ISSN 2365-8258, S. 79.
- Der weiße Schrei. In: Bibliothek deutschsprachiger Gedichte – Ausgewählte Werke XVIX. Realis Verlags GmbH, München, 2016, ISBN 978-3-930048-73-1, S. 138.
Kurzgeschichten (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Krebs und Fremde im Dorf, in: Reisegepäck 5. Verlag freier Autoren, Fulda, 1999 (nicht mehr erhältlich).
- Unwetter. In: Ich Dich nicht – Vierundvierzig bemerkenswerte Kurzgeschichten. Verlag Neue Literatur, Jena, 2003, ISBN 3-934141-73-0, S. 92–100.
Romane
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- als Simon M. Jonas: Der bange Traum, Verlag Berenkamp, Innsbruck, 2007, ISBN 978-3-85093-217-2.
- Helden für immer, Querverlag, Berlin, 2018, ISBN 978-3-89656-268-5.
- Theo wird lauter, Querverlag, Berlin, 2022, ISBN 978-3-89656-313-2.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Homepage von Markus Jäger
- Rezension zu Helden für immer in der Tiroler Tageszeitung
- Literatur von und über Markus Jäger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Vita. In: Homepage Markus Jäger. Abgerufen am 29. Juli 2019.
- ↑ Roland Rottenfußer: Auf Seiten der Menschlichkeit: Markus Jäger. In: Hinter den Schlagzeilen. 30. Januar 2019, abgerufen am 29. Juli 2019.
- ↑ Bibliographie. In: Homepage Markus Jäger. Abgerufen am 29. Juli 2019.
- ↑ Bibliographie. In: Homepage Markus Jäger. 14. Januar 2019, abgerufen am 29. Juli 2019.
- ↑ Stefan Schmitzer: Polly – preis für politische lyrik, Nominierung 2017. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 29. Juli 2019; abgerufen am 29. Juli 2019. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ DeliA - Vereinigung deutschsprachiger Liebesromanautorinnen und -autoren: Preisträgerin des DELIA-Literaturpreises 2019 - DELIA - Vereinigung deutschsprachiger Liebesromanautorinnen und -autoren. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 17. April 2019; abgerufen am 29. Juli 2019. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Schramek Markus: Schwule Liebe im Krieg. 6. September 2018, abgerufen am 29. Juli 2019.
- ↑ Meran gegen Homophobie. In: Südtirol News. Abgerufen am 1. August 2019.
- ↑ Das Ende der Diskriminierung? In: CreativeMornings, Innsbruck. 12. Juli 2019, abgerufen am 1. August 2019.
- ↑ Evelin Stark: Innsbrucks Wohnzimmer. In: 20er - Die Tiroler Straßenzeitung. 17. Januar 2018, abgerufen am 1. August 2019.
Personendaten | |
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NAME | Jäger, Markus |
ALTERNATIVNAMEN | Jäger, Markus Karl (vollständiger Name); Jonas, Simon M. (Pseudonym) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Autor, Liedermacher, Buchcoach und Bibliothekar |
GEBURTSDATUM | 1976 |
GEBURTSORT | Tirol |