Markus Zimmermann (Bildhauer)

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Markus Zimmermann (* 31. Oktober 1978 in Hannover) ist ein deutscher Bildhauer.

Markus Zimmermann besuchte die St. Ursula-Schule Hannover.[1] Nach dem Abitur absolvierte er den Zivildienst und begann im Herbst 2000 ein Studium der Freien Kunst an der Kunstakademie Münster bei Timm Ulrichs. Zum Wintersemester 2002 wechselte er an die Hochschule für Bildende Künste Braunschweig zu Bogomir Ecker.[2] Dort schloss er 2006 sein Studium mit Diplom ab; in 2007 war er Meisterschüler. Während des Studiums erfolgten Forschungsreisen nach Neuseeland, Frankreich und Irland. Er lebt und arbeitet in Berlin und Hannover.

Ausgehend von den Wunderkammern der Spätrenaissance und des Barock entwickelte Markus Zimmermann seit 2003 zahllose Kleinskulpturen. Diese bestechen durch Detailreichtum und präzise Ausgestaltung.[3] Dazu verband er unterschiedliche Materialien wie Pappe, Papier, Kunststofffolien, Schaumstoff mit Gips, Wachs und Farbe zu neuen Formen. Die Präsentation der Kleinskulpturen erfolgte auf Regalen oder Tischen, in Auslagen oder leeren Schaufenstern als raumfüllende Installationen.[4]

Während die Objekte der Wunderkammern nur zum Anschauen bestimmt waren, fordert Zimmermann seit 2006 den Betrachter mit Guckkästen auf, seine Kunst wörtlich in die eigenen Hände zu nehmen. Die aufwändig gestalteten Kästen offenbaren beim Hineinsehen fantastische Landschaften und geometrische Räume, die u. a. an Theaterbühnen oder den Merzbau des ebenso aus Hannover stammenden Künstlers Kurt Schwitters erinnern. Seitliche Schlitze lassen Licht in die Guckkästen und zeigen die Szenen in wechselnden Perspektiven.[5][6]

Seit 2012 folgen Performances. Sie zeichnen sich vordergründig durch spielerische Interaktionen mit dem Publikum aus. Markus Zimmermann spielt mit dem Publikum Mau Mau oder wettet um Geld; er zerstört ihm heilige Objekte oder fordert das Publikum auf, selbst Skulpturen zu gestalten. Die scheinbar harmlosen Performances zitieren strenge Rituale der Liturgie und inszenieren universelle Themen der Mythologie. In Zeiten digitaler Effekte und Entertainmentindustrie gelingt es Markus Zimmermann, unaufgeregte Momente der Achtsamkeit und Gegenwart entstehen zu lassen. Frei von ideologischen Plattitüden setzt er Auffassungen und Forderungen von Joseph Beuys zur Sozialen Plastik in die Tat um.[7]

Seit 2013 tritt Markus Zimmermann auch als Initiator von Projekten in übergreifenden Kunstgattungen in Erscheinung. So förderte 2013 die Stiftung Kunstfonds das Projekt WELT OHNE ZEIT, eine vierundzwanzigstündige Performance mit 12 Künstlern im ehemaligen tschechischen Kulturzentrum Berlin. Im Team entwickelt und betreut er das Projekt IKONOSTASE in München, Berlin und auf der Cebit in Hannover.[8]

Zimmermann gehörte 2006 zu den Mitbegründern des Kunstklubs Berlin.[9] 2013 gründeten Florian Dietrich, Martin Schepers und Markus Zimmermann das Künstlerkollektiv IKONOSTASE.[10]

Von 2002 bis 2006 war Markus Zimmermann Stipendiat des Cusanuswerkes; 2008 erhielt er das Roelfs-Partner-Stipendium.

2010 wurde Markus Zimmermann mit dem ars-viva-Preis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft ausgezeichnet. Es folgte dazu eine Ausstellungsreihe in Chemnitz, Stuttgart und Istanbul sowie eine Publikation.[11][12]

Ausstellungen, Beteiligungen und Projekte

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2007

2008

2009

  • Idyllismus, Tanzschule, München
  • Verleihung Roelfs-Partner-Stipendium, Kunst im Tunnel, Düsseldorf
  • verschachtelt, Junge Kunst e. V. Wolfsburg
  • Out of the box, Museum van Bommel van Dam, Venlo
  • Scales of the universe, Galerie Jeanroch Dard, Paris
  • Wer macht die Kunst?, hub:kunst.diskurs e.V. Hannover
  • 1000 x Ich, 1000 x Du, Tät, Berlin

2010

2011

  • From Trash to Treasure, Kunsthalle zu Kiel
  • Verbrechen und Bild, Künstlerverein Walkmühle, Wiesbaden
  • ars-viva 10/11 Labor, Kunstmuseum Stuttgart

2012

2013

  • 15 Jahre Junge Kunst, Junge Kunst, Wolfsburg
  • Glaube, Liebe, Hoffnung, Rubensstrasse 42, Köln
  • Laterna Magica, Kunstverein Wolfenbüttel[16]

2014

  • Welt ohne Zeit – Turnover, Performance im ehemaligen tschechischen Kulturzentrum Berlin
  • IKONOSTASE II – Rettet die Wirtschaft, Installation und Gespräch im Haus der Deutschen Wirtschaft, Berlin
  • Episode 7, another space, Kopenhagen

2015

  • SUPERFILIALE – marzipan pigs, Installation und Performance, Simultanhalle, Köln
  • SUPERFILIALE – Picknick am Berg, Installation und Performance, KW Institute for Contemporary Art, Berlin
  • IKONOSTASE III – Praxis Freiheit, Installation und Performance auf der CeBIT, Hannover[17]
  • Karma Spin, Performance, frontviews gallery at Leipziger Str. 63, Berlin

2016

  • Sukkot, Installation und Performance, Ausstellungsraum D21, Leipzig
  • me and you, ARCA, Performance, Emscherkunst 2016 – Emscher Quelle und Dortmunder U[18]
  • me and you, Museum ON/OFF, Performance, Centre Georges Pompidou, Paris
  • Ruhestörung, Performance, Britzenale Berlin

2017

2018

  • ambiance Performance zusammen mit Bettina Vissmann, ruine hq im Ihmezentrum Hannoveroutländish – Uferstudios Berlin, Berlin

2019

  • Hybrid Realities – Analoge Strategien und virtuelle Wirklichkeit, Kunstverein Bochum
  • Nasen Performance mit Verena Seibt, 9th Inter-format Symposium On the Fluidity of Humor and Absurdity, Nida Art Colony, Litauen

– Analoge Strategien und virtuelle Wirklichkeit, Kunstverein Bochum

2020

2021

  • art ashram - subbotnik, Britzenale, Berlin
  • Mobiler Kunstverein, Projekt im Stadtraum, Kunstverein, Langenhagen
  • art ashram - Bring uns Deinen Stein!, Klub Solitaer, Chemnitz
  • art ashram - und dann regnet es, Galerie Goldstein, Frankfurt am Main

Einzelnachweise

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  1. St. Ursula-Schule Hannover Abiturienten 1998. Archiviert vom Original am 6. März 2017; abgerufen am 29. April 2016.
  2. Markus M. Zimmermann on Artmap.com. In: artmap.com.
  3. Kleinplastiken. Archiviert vom Original am 27. April 2016; abgerufen am 27. April 2016.
  4. »Eastern«. In: www.wherevent.com.
  5. Bureau van de Meester: Deutsch / English. In: Museum van Bommel van Dam. 18. Mai 2017, archiviert vom Original am 9. Dezember 2018; abgerufen am 9. Dezember 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vanbommelvandam.nl
  6. Kunstpreis - Kunstpreis ARS VIVA: Nina Canell, Klara Hobza, Markus Zimmermann und Andreas Zybach - findART.cc alte und moderne kunst. In: www.altertuemliches.at.
  7. Beschreibungen und Fotos von Performances. Archiviert vom Original am 27. April 2016; abgerufen am 27. April 2016.
  8. IKONOSTASE - IKONOSTASE III. In: www.ikonostase.com.
  9. Link Kunstklub Berlin. Archiviert vom Original am 11. Januar 2016; abgerufen am 26. April 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kunstklubberlin.net
  10. IKONOSTASE - About. In: www.ikonostase.com.
  11. ars viva Preis für HBK-Alumnus Markus Zimmermann - HBK Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. In: www.hbk-bs.de.
  12. Kulturkreis der deutschen Wirtschaft, Anette Hüsch, Friedrich Meschede, Dieter Roelstraete, Christiane Schneider, Gregory Volk: Ars Viva 10/11. Labor / Laboratory: Nina Canell, Klara Hobza, Markus Zimmermann und Andreas Zybach. Hatje Cantz Verlag via Amazon, 22. Oktober 2010;.
  13. Die Seite konnte leider nicht gefunden werden: Montag Stiftungen. In: www.montag-stiftungen.de. Archiviert vom Original am 9. Dezember 2018; abgerufen am 9. Dezember 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.montag-stiftungen.de
  14. Ausstellungsbeschreibung Hermannshof
  15. Ludwig Forum. In: ludwigforum.de.
  16. Kunstverein Wolfenbüttel. In: www.kunstverein-wf.de.
  17. IKONOSTASE - IKONOSTASE III. In: www.ikonostase.com.
  18. Markus Zimmermann - ARCA.