Marlon Grohn

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Marlon Grohn (* 1984) ist ein deutscher Autor, Blogger und Herausgeber. Er lebt und arbeitet in Köln.

Grohn studierte Soziologie und Germanistik. 2008 entstand das Blog „Lyzis' Welt“[1], das sich, oft auf überspitzte und persiflierende Weise Themen wie Kommunismus, Literatur, linke Szenen, Blogosphäre und Netz- wie Popkultur widmete. Es fand über die Grenzen der Blogosphäre hinaus Beachtung, etwa in Dietmar Daths Roman „Leider bin ich tot“.[2]

2019 veröffentlichte Grohn das Buch „Kommunismus für Erwachsene. Linkes Bewusstsein und die Wirklichkeit des Sozialismus“, das einige der Themen des Blogs aufgriff.

In den „Marxistischen Blättern“ heißt es, zwar gewännen Grohns Ausführungen vor allem in der Auseinandersetzung mit Antikommunisten „Schwung“ und „überzeugen durch manch kluge Beobachtung und erfreuen durch einen nicht selbstverständlichen Wortwitz“. Vor allem der dritte Teil des Buches aber zeige, „dass Grohn vor nichts bange ist.“ „Wer ihm bis hierher mit einer freundlichen Nachsicht gefolgt ist, wird wohl jetzt widersprechen müssen.“[3]

2020 gab Grohn gemeinsam mit Dietmar Dath die Zitate-Sammlung „Hegel to go. Vernünftige Zitate“ heraus. Christof Meueler schrieb im ND, die Einleitung des Buches sei „kürzer als ein normales linkes Flugblatt und trotzdem eine splendide Verdeutlichung des philosophischen Ansatzes von Hegel“. Das gelte auch für die „‚vernünftigen' Hegel-Zitate: sehr lässig und lehrreich.“[4] Die Berliner Zeitung befand hingegen, das Buch werde „die Hegel-Lektüre nicht erleichtern“. Im Gegenteil, „Hegels Wissenschaft der Logik liest sich wie ein Krimi von Agatha Christie verglichen mit dieser Hegel-Anthologie.“ Es sei eher was für „die Wagemutigen“.[5]

Im Oktober 2020 referierte Grohn auf der 13. wissenschaftlichen Tagung der „Peter-Hacks-Gesellschaft e.V.“ zum Thema Volk, Demokratie und Absolutismus bei Peter Hacks.[6]

Im Februar 2021 erschien Grohns Buch „Hass von oben, Hass von unten. Klassenkampf im Internet“ im Verlag Das Neue Berlin, das den gesellschaftlichen Umgang mit dem Phänomen Netzhass thematisiert. „Je nach Belieben fallen die unterschiedlichsten Phänomene wie persönliche Beleidigung, Verleumdung, Wut, Provokation, Kunst, Faschismus oder Klassenkampf unter das 'Hass'-Verdikt“, heißt es in den Verlagsinformationen. „Der Kampf gegen das Symptom Hass“ diene dabei „der Ablenkung von Verhältnissen, die seine Ursache sind.“[7]

Veröffentlichungen (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Lyzis’ Welt. Abgerufen am 16. März 2021.
  2. „Wer dort ausdauernd monologisierte, griff sie früher oder später an, wobei recht widersprüchlich geschimpft wurde: Ablehnung erfuhr sie sowohl als „Stalinofeministin“ („Ofenschlot“) wie als eklektische Plappertasche ohne den Hauch eines Konzepts oder einer marxistischen Bildung“ („Lyziswelt“). Dietmar Dath: Leider bin ich tot, S. 191.
  3. Raimund Ernst: Hoch oben in der Zirkuskuppel der Autor, sein Leser unten am Boden – ratlos. Marxistische Blätter 2/2020, S. 126ff.
  4. Christof Meueler: Guter Kumpel Vernunft - Guter Kumpel Vernunft Kann man schaffen: Zum 250. Geburtstag gibt es »Hegel to go«. In: Neues Deutschland. 27. August 2020, abgerufen am 16. März 2021.
  5. Arno Widmann: Hegel verstehen. Berliner Zeitung, 25. Juli 2020.
  6. Tagung 2020 - Peter Hacks Gesellschaft. Abgerufen am 16. März 2021.
  7. Hass von oben, Hass von unten - Das Neue Berlin - Eulenspiegel Verlagsgruppe. In: Eulenspiegel Verlagsgruppe. Abgerufen am 16. März 2021.