Marmeleiro (Paraná)
Município de Marmeleiro Marmeleiro | |||
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Koordinaten | 26° 9′ S, 53° 2′ W | ||
Lage des Munizips im Bundesstaat Paraná | |||
Symbole | |||
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Gründung | 25. November 1961 | ||
Basisdaten | |||
Staat | Brasilien | ||
Bundesstaat | Paraná | ||
ISO 3166-2 | BR-PR | ||
Região intermediária | Cascavel (seit 2017) | ||
Região imediata | Francisco Beltrão (seit 2017) | ||
Mesoregion | Sudoeste Paranaense (1989–2017) | ||
Mikroregion | Francisco Beltrão (1989–2017) | ||
Höhe | 654 m | ||
Klima | gemäßigt warm (Cfa) | ||
Fläche | 388 km² | ||
Einwohner | 654 (IBGE-Schätzung zum 30. Juni 2021) | ||
Dichte | 1,7 Ew./km² | ||
Gemeindecode | IBGE: 4115408 | ||
Politik | |||
Stadtpräfekt | Paulo Jair Pilati (2021–2024) | ||
Partei | MDB | ||
Wirtschaft | |||
BIP | 425,1 Mio. R$ 29.586 R$ pro Kopf (2019) | ||
HDI | 0,722 (hoch) (2010) | ||
Marmeleiro ist ein brasilianisches Munizip im Südwesten des Bundesstaats Paraná. Es hatte 2021 geschätzt 14.407 Einwohner, die sich Marmeleirenser nennen. Seine Fläche beträgt 388 km². Es liegt 654 Meter über dem Meeresspiegel.
Etymologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Marmeleiro ist der portugiesische Name des Quittenbaums. Dieser kommt im Tal des Flusses, an dem der Ort gegründet wurde, reichlich vor, so dass der Fluss nach diesem Baum benannt wurde. Ende 1958 entstand die Idee der Gründung eines Munizips. Es sollte den Namen des Flusses bekommen.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Besiedlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ersten Bewohner dieser Region waren Kaingang, die sich in verschiedene Stämme unterteilten, darunter die Votorões, Dorins und Camés. Viele Expeditionen aus São Paulo durchquerten dieses Gebiet, um mehr über den südlichen Teil der Provinz São Paulo zu erfahren.
Bis 1915 lebten in dieser Gegend nur Indianer und Heiden (portugiesisch: Bugres), danach ließen sich auch einige Siedler in dem Weiler nieder, wie die Familie von Hormino Carneiro Lobo mit seiner Frau Maria Angélica do Espírito Santo und ihren Kindern. Die Besiedlung erreichte ihren Höhepunkt erst nach 1940, als ein großer Zustrom von Einwanderern zumeist aus Rio Grande do Sul, Santa Catarina und den umliegenden Gebieten kam.
Aufgrund der Besiedlung und des Fortschritts von Marmeleiro wurde 1946 und 1947 die Straße von Pato Branco zum Rio Marrecas (heutige BR-280) von der Colônia Agrícola Nacional General Osório (CANGO) gebaut.[1]
Erhebung zum Munizip
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Marmeleiro wurde durch das Staatsgesetz Nr. 4245 vom 25. Juli 1960 aus Francisco Beltrão ausgegliedert und in den Rang eines Munizips erhoben. Es wurde am 25. November 1961 als Munizip installiert.[1]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fläche und Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Marmeleiro liegt auf dem Terceiro Planalto Paranaense (der Dritten oder Guarapuava-Hochebene von Paraná).[2] Seine Fläche beträgt 388 km².[3] Es liegt auf einer Höhe von 654 Metern.[4]
Vegetation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Biom von Marmeleiro ist Mata Atlântica.[3]
Klima
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Klima ist gemäßigt warm. Es werden hohe Niederschlagsmengen verzeichnet (2037 mm pro Jahr). Im Jahresdurchschnitt liegt die Temperatur bei 19,3 °C. Die Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger lautet Cfa.[5]
Gewässer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Marmeleiro liegt im Einzugsgebiet des Iguaçu. Der Rio Marrecas bildet zusammen mit seinem linken Quellfluss Rio São Roque die westliche Grenze des Munizips. Mehrere Flüsse fließen zu ihm, zum Beispiel der Arroio Mandurin, der Rio da Escola, der Rio Frio oder der Rio Verde. Im Osten wird das Munizip vom Rio Marmeleiro begrenzt. Zu ihm fließen der Rio Lombari und der Rio das Derrubadas. Im Süden reicht das Munizip bis zur Wasserscheide zwischen Iguaçu und Rio Uruguay auf der Serra da Fartura, die die Grenze Paranás zu Santa Catarina bildet.
Straßen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Marmeleiro liegt an der PRC-280 (Teilstrecke der BR-280) zwischen der argentinischen Grenze bei Barracão / Dionísio Cerqueira (SC) und Pato Branco. Diese kreuzt sich im Kernort mit der PR-180 von Francisco Beltrão nach Campo Erê (SC).
Marmeleiro wird manchmal auch Passarela do Sudoeste (deutsch: Brücke des Südwestens) genannt. Denn es ist ein Verkehrsknotenpunkt, über den alle Wege in Richtung Argentinien, Santa Catarina und in den Westen Paranás führen.[6]
Nachbarmunizipien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Francisco Beltrão | ||
Renascença | ||
Flor da Serra do Sul | Campo Erê (Santa Catarina) |
Stadtverwaltung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeister: Paulo Jair Pilati, MDB (2021–2024)
Vizebürgermeister: Giovani Tolotti, PSL (2021–2024)[7]
Demografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner | Stadt | Land |
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1970 | 12.651 | 16 % | 84 % |
1980 | 14.388 | 23 % | 77 % |
1991 | 17.113 | 34 % | 66 % |
2000 | 13.665 | 52 % | 48 % |
2010 | 13.900 | 63 % | 37 % |
2021 | 14.407 |
Quelle: IBGE, bis 2010: Volkszählungen[8] und für 2021: Schätzung[3]
Ethnische Zusammensetzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gruppe * | 1991 | 2000 | 2010 | wer sich als … |
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Weiße | 78,5 % | 75,7 % | 71,3 % | weiß bezeichnet |
Schwarze | 3,2 % | 1,3 % | 1,5 % | schwarz bezeichnet |
Gelbe | 0,1 % | 0,0 % | 0,8 % | von fernöstlicher Herkunft wie japanisch, chinesisch, koreanisch etc. bezeichnet |
Braune | 18,2 % | 22,7 % | 26,2 % | braun oder als Mischung aus mehreren Gruppen bezeichnet |
Indigene | 0,0 % | 0,1 % | 0,1 % | Ureinwohner oder Indio bezeichnet |
ohne Angabe | 0,0 % | 0,2 % | 0,0 % | |
Gesamt | 100,0 % | 100,0 % | 100,0 % | |
*) Das IBGE verwendet für Volkszählungen ausschließlich diese fünf Gruppen. Es verzichtet bewusst auf Erläuterungen. Die Zugehörigkeit wird vom Einwohner selbst festgelegt.[9] |
Quelle: IBGE (Stand: 1991, 2000 und 2010)[10]
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaftliche Schwerpunkte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Wirtschaft von Marmeleiro ist strikt auf Landwirtschaft und Viehzucht ausgerichtet. Die meisten Unternehmen und Industrien in der Gemeinde betätigen sich mit Erzeugung, Veredelung und Handel von Agrarprodukten.
In der Industrie stechen folgende Tätigkeiten hervor: Aluminium, Metallurgie, Konfektion, Autobatterien, Kunststoff, Holz und Möbelherstellung.
Im Handel sind der Einzelhandel und der Verkehrssektor ebenfalls wichtige Arbeitgeber: An- und Verkauf von Fahrzeugen, Tankstellen, Reparaturwerkstätten, technischer Kundendienst und Handelsvertretungen.[6]
Kennzahlen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit einem Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner von 29.585,51 R$ bzw. rund 6.600 €[11] lag Marmeleiro 2019 auf dem 187. Platz der 399 Munizipien Paranás.[12]
Sein hoher Index der menschlichen Entwicklung von 0,722 (2010) setzte es auf den 115. Platz der paranaischen Munizipien.[13]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website der Stadtpräfektur, Prefeitura Municipal (brasilianisches Portugiesisch)
- Atlas do Desenvolvimento Humano no Brasil: Marmeleiro, PR (sozialstatistische Angaben, brasilianisches Portugiesisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c História Marmeleiro PR. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 25. Mai 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ Reinhard Maack, Marcos Augusto Enrietti: Mapa Geolôgico do Estado do Paraná. JOINT RESEARCH CENTRE der Europäischen Kommission / European Soil Data Centre (ESDAC), 1953, abgerufen am 11. Januar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ a b c Panorama Marmeleiro. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 25. Mai 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ Google Maps Koordinaten einfach und schnell finden. mapccordinates.net (Service der Vivid Planet Software GmbH Internet Agentur und Webdesign Salzburg), abgerufen am 25. Mai 2022.
- ↑ Klima Marmeleiro: Wetter, Klimatabelle & Klimadiagramm. In: climate-data.org. de.climate-data.org, abgerufen am 25. Mai 2022.
- ↑ a b Município / História. In: Offizielle Website. Prefeitura Municipal de Marmeleiro, abgerufen am 25. Mai 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ Prefeito e vereadores de Marmeleiro tomam posse; veja lista de eleitos. In: g1. Globo, 1. Januar 2021, abgerufen am 25. Mai 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ Evolução da divisão territorial do Brasil 1872–2010 / População por município - 1872-2010 (= IBGE [Hrsg.]: Documentos para disseminação. Memória institucional. Nr. 17). 2013, ISBN 978-85-240-4208-9, ISSN 0103-6459, Evolução da população, segundo os municípios – 1872/2010, S. 232 (brasilianisches Portugiesisch, gov.br [MS Excel; 3,1 MB; abgerufen am 7. April 2022]).
- ↑ Manual do Recenseador. (PDF; 7,0 MB) Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística - IBGE, 2009, S. 152, abgerufen am 13. Oktober 2022 (brasilianisches Portugiesisch, Anweisung an den Zähler: "Falls die Aussage nicht einer der in der Frage genannten (fünf) Alternativen entspricht, lesen Sie die Optionen noch einmal vor, damit die Person sich in diejenige einordnen kann, die sie für am geeignetsten hält. Sie sollten zu keinem Zeitpunkt die Antwort des Befragten beeinflussen ... Indigen wird angekreuzt für die Person, die sich selbst als indigen oder indianisch (portugiesisch: índia) bezeichnet.").
- ↑ IBGE: Sistema IBGE de Recuperação Automática – SIDRA: Tabela 2093. Abgerufen am 22. April 2021 (brasilianisches Portugiesisch, "Download" anklicken (ca. 116.000 Werte) oder: Datenbankabfrage, Suchbegriffe Marmeleiro und Cor ou raça).
- ↑ Euro - Real. finanzen.net GmbH, Karlsruhe, 31. Dezember 2019, abgerufen am 27. April 2022 (Kurs 2019 bei 4,50 R$/€).
- ↑ Produto Interno Bruto dos Municípios / PIB per capita / Série revisada / 2019. In: Pesquisas. IBGE, abgerufen am 25. Mai 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ Índice de Desenvolvimento Humano. In: Pesquisas / IDH (2010). IBGE, abgerufen am 25. Mai 2022 (brasilianisches Portugiesisch).