Martin Kolmar
Martin Kolmar (* 3. Mai 1967 in Arnsberg, Nordrhein-Westfalen) ist ein deutsch-schweizerischer Ökonom und Wirtschaftsethiker.[1][2] Er ist Professor für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt der angewandten Mikroökonomik an der Universität St. Gallen und Direktor des Instituts für Wirtschaftsethik.[3][4] Außerdem schreibt Kolmar regelmäßig Gastbeiträge in der deutschen Wochenzeitung Die Zeit.[5]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ausbildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Martin Kolmar wuchs in Arnsberg im Sauerland im Bundesland Nordrhein-Westfalen auf.[4] Er studierte Volkswirtschaftslehre an der Universität Bonn und schloss 1993 mit Diplom ab.[6] Zuvor war er als Austauschstudent ein Jahr an der University of Berkeley in Kalifornien.[6]
Im Jahr 1997 doktorierte Kolmar an der Universität Konstanz mit einer Dissertation zum Thema Social Policy in the European Union (deutsch: „Sozialpolitik in der Europäischen Union“).[6] Im Jahr 2002 machte Kolmar ein Sabbatical an der Brown University, einer der ältesten und renommiertesten Universitäten der Vereinigten Staaten.[6] Im Jahr 2002 habilitierte er sich an der Universität Konstanz mit einer Habilitationsschrift mit dem Titel Essays on the Economics of Conflict (deutsch: „Aufsätze zur Ökonomie von Konflikten“).[6]
Berufliche Laufbahn
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von 1998 bis 2000 war Kolmar Assistenzprofessor an der Universität Bonn.[6] Von 2000 bis 2002 war er Assistenzprofessor an der Universität Konstanz.[6] Später war Kolmar Professor an Universitäten in Göttingen und in Mainz.[4] Von 2002 bis 2003 war er Professor am Lehrstuhl für Sozialpolitik an der Universität Göttingen.[6] Von 2003 bis 2006 war er Professor am Lehrstuhl für Wirtschaftstheorie an der Universität Mainz.[6]
Seit 2006 ist Kolmar ordentlicher Professor für Volkswirtschaftslehre am Lehrstuhl für angewandte Mikroökonomie an der Universität St. Gallen.[4][6] Von 2011 bis 2017 leitete er als Direktor die Forschungsgemeinschaft für Nationalökonomie.[7][4] Im Jahr 2011 machte Kolmar ein Sabbatical an der San Francisco State University und an der University of California, Berkeley.[6] Seit 2017 ist Martin Kolmar Direktor am Institut für Wirtschaftsethik[8] und forscht an der Schnittstelle zwischen normativer Ökonomik, ökonomischer Verhaltenstheorie, Psychologie, Neurowissenschaft, Ethik und Wissenschaftstheorie.[9]
Positionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Corona-Pandemie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Während der Corona-Pandemie veröffentlichte Kolmar, oftmals gemeinsam mit dem Wirtschaftsethiker Thomas Beschorner, eine Reihe von Zeitungsartikeln zum Umgang mit der Pandemie.[10][11][12] Darin spricht er sich für eine Impfpflicht aus und vertritt die Position, dass die Diskriminierung von ungeimpften Menschen ethisch gerechtfertigt sei.[13] Für diese Artikelserie wurden er und Thomas Beschorner von der Universität St. Gallen mit dem HSG Impact Award ausgezeichnet,[14] welcher HSG Forschende prämiert, die „einen besonders wertvollen Beitrag für die Gesellschaft leisten“.[14]
Privatleben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kolmar ist verheiratet mit Claudia Fichtner, einer Unternehmensberaterin, und hat ein Kind.[6][15] Er lebt in Trogen AR in der Schweiz.[4]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Profil am Institut für Wirtschaftsethik
- Profilseite von Martin Kolmar auf der Forschungsplattform Alexandria
- Publikationsliste
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Katalog der Deutschen Nationalbibliothek. Abgerufen am 8. September 2019.
- ↑ Base de données sur les Élites suisses au XXe siècle. Abgerufen am 8. September 2019.
- ↑ Jahresbericht 2021. (pdf) IWE, Universität St.Gallen, abgerufen am 8. November 2022.
- ↑ a b c d e f chrisign gmbh, web management, weinfelden thurgau: Martin Kolmar. Abgerufen am 8. September 2019.
- ↑ Martin Kolmar. In: www.zeit.de. ZEIT ONLINE GmbH, abgerufen am 9. September 2019.
- ↑ a b c d e f g h i j k l Curriculum Vitae Prof. Dr. Martin Kolmar. (PDF; 120 kB) Abgerufen am 1. Dezember 2019 (englisch).
- ↑ Ehemalige Direktionsmitglieder | FGN-HSG | Universität St.Gallen. Abgerufen am 8. September 2019.
- ↑ IWE - ein kurzer geschichtlicher Abriss. In: iwe.unisg.ch. Abgerufen am 8. November 2022.
- ↑ Martin Kolmar: Eintrag im Personenverzeichnis des IWE. In: iwe.unisg.ch. Abgerufen am 8. November 2022.
- ↑ Martin Kolmar, Thomas Beschorner und Nora Szech: Corona und Wissenskrise: gefährliche konspirative Skepsis. In: Neue Zürcher Zeitung. (nzz.ch [abgerufen am 26. Oktober 2022]).
- ↑ Martin Kolmar: Corona: ein Zielkonflikt zwischen Gesundheit und Wirtschaft? In: Neue Zürcher Zeitung. (nzz.ch [abgerufen am 26. Oktober 2022]).
- ↑ Thomas Beschorner, Martin Kolmar, Nora Szech: Welche Anreize wirken?: Warum die Impfprämie hilft. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 26. Oktober 2022]).
- ↑ Thomas Beschorner und Martin Kolmar: Eine Diskriminierung von Ungeimpften ist ethisch gerechtfertigt. In: zeit online. 23. Juli 2021, abgerufen am 26. Oktober 2022.
- ↑ a b Drei Forschungsprojekte mit «HSG Impact Award 2022» ausgezeichnet. Universität St.Gallen, abgerufen am 26. Oktober 2022.
- ↑ Portrait | Fichtner Consulting GmbH. Abgerufen am 8. September 2019 (deutsch).
Personendaten | |
---|---|
NAME | Kolmar, Martin |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Ökonom und Wirtschaftsethiker |
GEBURTSDATUM | 3. Mai 1967 |
GEBURTSORT | Arnsberg |