Masescha
Masescha ist ein Weiler in der Gemeinde Triesenberg des Fürstentums Liechtenstein.[1] Der Weiler hat den Charakter einer Streusiedlung, ist heute aber baulich von Ferienhäusern und Wohnhäusern geprägt.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Masescha liegt auf 1'250 Metern Höhe, östlich oberhalb von Rotaboda, westlich unterhalb von Silum und nordöstlich von Prufatscheng an der Strasse nach Gaflei.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Masescha war einer der ersten Siedlungsorte der Walser (Walliser), bei ihrer Einwanderung nach Liechtenstein um das Jahr 1300.[2] Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Weiler als „Mueseschen“ im Jahr 1355.
Von Beginn des 19. Jahrhunderts an wurde auf Masescha Gips abgebaut, sogar eine Drahtseil-Hängebahn nach Schaan wurde geplant, aber nie umgesetzt.[3] Die durch den Abbau entstandenen „Gipslöcher“ sind bis heute erkennbar.[4]
Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Masescha als einer der ersten liechtensteinischen Orte für den Sommertourismus genutzt.[3] Die talseitige Lage in der Höhe sorgt auch heute noch im Winter oft für einen Aufenthalt über der Nebelgrenze.
In den Jahren 1874 bis 1875 wurde Masescha durch eine Strasse ab Triesenberg erschlossen.[3] Ab dem Jahr 1910 wurde Masescha durch den «Alpenbriefträger» bedient.[3] Von 1931 bis 1943 wurden auf Maescha von Guntram Fehr (1895–1981) Silberfüchse gezüchtet.[3] In den Jahren 1947 und 1948 fanden zwischen Vaduz und Masescha Motorradrennen auf der damals noch nicht asphaltierten Strecke statt.[3]
1946 wurden im Rahmen der Schaaner Flugtage mehrere liechtensteinische Postflüge als Segelflüge von Masescha nach Schaan durchgeführt.[5]
Auf Masescha stehen das Ferienheim der Anbeterinnen des Blutes Christi.[3]
Unterhalb der Kapelle wird bis heute eine Wirtschaft ganzjährig betrieben, die im Jahre 1877 als Schankwirtschaft eröffnet wurde.[6]
Kapelle St. Theodul
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Masescha steht die erste Kirche von Triesenberg, die vermutlich bald nach 1300 errichtete, erstmals 1465 urkundlich erwähnte Kapelle St. Theodul.[3] Die Kapelle ist Schauplatz zweier Sagen, der Sage über die mahnende Hand mit drei Fingern, bei welcher die Triesenberger an den Unterhalt der Kapelle erinnert werden sollten[7] sowie einer Sage über die Theodulsglocke in der Kirche, welche lange gegen Unwetter Wunder tat.[8]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Knoten: Masescha Kapelle (1560505938). Abgerufen am 28. November 2021.
- ↑ Masescha. Abgerufen am 28. November 2021.
- ↑ a b c d e f g h i Masescha – Historisches Lexikon. Abgerufen am 29. November 2021.
- ↑ Gipslöcher und Gipsweg, Masescha: Wanderungen und Rundwege. Abgerufen am 22. Februar 2024.
- ↑ Lindarank. (eliechtensteinensia.li [abgerufen am 22. Februar 2024]).
- ↑ Berggasthaus Masescha. 14. Dezember 2023, abgerufen am 22. Februar 2024 (deutsch).
- ↑ SAGEN.at - DAS KIRCHLEIN AUF MASESCHA. Abgerufen am 22. Februar 2024.
- ↑ Josef Eberle: Walser Sagenweg Triesenberg. [Gemeinde Triesenberg], [Triesenberg] 2007 (eliechtensteinensia.li [abgerufen am 22. Februar 2024]).
Koordinaten: 47° 7′ 58″ N, 9° 32′ 40″ O; CH1903: 759745 / 222343