Matěj Švancer (* 26. März2004 in Prag, Tschechien) ist ein österreichischerFreestyle-Skier tschechischer Herkunft. Er ist auf die Park- und Pipe-Disziplinen Big Air und Slopestyle spezialisiert. Nach großen Erfolgen im Juniorenbereich, darunter eine Goldmedaille bei Olympischen Jugendspielen und zwei Juniorenweltmeistertitel, startet er ab der Saison 2021/22 für Österreich.
Matěj Švancer kam in der tschechischen Hauptstadt Prag zur Welt. Als Kind reiste er mit seinen Eltern zum Skifahren und für andere sportliche Aktivitäten regelmäßig nach Österreich. Als Švancer zehn Jahre alt war, ließ sich seine Familie an ihrer Lieblingsdestination Kaprun nieder. Nachdem er als alpiner Skirennläufer begonnen hatte, entschied sich Švancer während des Besuchs des Sportgymnasiums Saalfelden für einen Wechsel zum Freestyle-Skiing.[2]
Noch vor seinem 15. Geburtstag gab Švancer am Vogel sein Europacup-Debüt und konnte mit den Rängen acht und sieben auf Anhieb punkten. Im Winter 2018/19 feierte er je einen Sieg in seinen Disziplinen Big Air und Slopestyle und belegte am Ende der Saison in beiden Gesamtwertungen den zweiten Platz. Bei den Juniorenweltmeisterschaften in Kläppen verpasste er als Big-Air-Vierter nur knapp die Medaillenränge, im Slopestyle wurde er 17. Im Rahmen der Jugend-Winterspiele von Lausanne belegte er im Slopestyle erneut Platz vier, sicherte sich aber im Big Air die Goldmedaille und feierte damit seinen ersten großen Erfolg. Ein Jahr später gewann er bei den Juniorenweltmeisterschaften in Krasnojarsk in beiden Disziplinen den Titel.
Švancer gab am 3. November 2019 in Modena sein Debüt im Freestyle-Skiing-Weltcup. Nach weiteren Starts in Deštné und Stubai gelang ihm 2021 mit Rang sechs am Kreischberg sein erstes Spitzenresultat. Nach seiner Einbürgerung im März 2020 wurde der Nationenwechsel von Tschechien zu Österreich im Juni 2021 von der FIS abgesegnet[3] und er in den Kader des Österreichischen Skiverbandes aufgenommen. Am 22. Oktober 2021 setzte er sich beim Big Air in Chur – gleich bei seinem ersten Start für Österreich – mit 99,0 Punkten gegen den Kanadier Teal Harle durch und feierte damit seinen ersten Weltcupsieg.[4] Sechs Wochen später gewann er in Steamboat Springs auch den zweiten und letzten Big-Air-Weltcup der Saison.
Im Vorfeld als Big-Air-Favorit gehandelt, schied Švancer bei den Olympischen Spielen von Peking, nachdem er zweimal zu Sturz gekommen war, bereits in der Qualifikation aus und belegte letztlich Rang 26.[5] Im Slopestyle wurde er Achter.