Mathesius (Familie)

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Stammwappen der Familie Mathesius von 1564

Mathesius, auch Matthesius, ist der Name eines sächsisch-böhmischen Geschlechts, das aus Rochlitz stammte und einen geadelten Zweig namens von Mathesien in Livland und einen namens von Ankersheim in Pommern hatte.

Johannes Mathesius (1504–1565)

Der Stammvater des Geschlechts Mathesius[1] in Rochlitz[2] war Valentin Matheß, Ratsherr und Bürgermeister in Rochlitz, Vater des dortigen Ratsherrn Wolfgang Mathesius (Matheß).[3] Wolfgang Mathesius gehörte zu den wohlhabenden Gewerken der Bergstadt und starb 1521.[4] Einer seiner Söhne war Johannes Mathesius (* 24. Juni 1504 in Rochlitz; † 7. Oktober 1565 in Sankt Joachimsthal, Böhmen), deutscher Pfarrer und lutherischer Reformator. Der Enkel von dessen Sohn Paul Mathesius war Christian Gottfried, der die Genealogie seiner Familie verfasste, die 1705 im Druck erschien. Er stand in russischen Diensten, erwarb den Adel und führte den Namen von Mathesien.[5] Als Oberauditeur war Christian Gottfried Mathesius in russische Dienste getreten, wo er sein Glück machte und geadelt wurde. Gutsbesitzer war Christian Gottfried von Mathesien auf Zehrten und Glinzendorf in Livland, auch war er Besitzer des Mathesienhofs in Riga.[6] Des Hofgerichts-Assessors Mathesius, der später von Mathesien hieß, Tochter war mit Capitain von Kahlen vermählt, und sie vererbte die Güter auf ihren Sohn, Kreismarschall Christian Gottfried von Kahlen.[7]

Der neumärkische Amtskammerrat Christian Matthesius, Sohn des Bürgermeisters in Rochlitz, Christian Matthesius, besaß seit 1691 das märkische Rittergut Klein Ziethen. Er verkaufte es 1697 dem Oberstleutnant David Friedrich von Rohr (1656–1732).[8] Als kurbrandenburgisch-neumärkischer Oberamtmann wurde er am 27. Juni 1699 in Wien von Kaiser Leopold I. mit dem Prädikatvon Anckerheim“ mit Wappenbestätigung und Lehenberechtigung in den rittermäßigen Adelsstand erhoben.[9]

Persönlichkeiten

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Einzelnachweise

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  1. Im 15./16. Jahrhundert auch Mats, Matz, Mattes, Matteß, Matheß: Jahrbuch der Gesellschaft für die Geschichte des Protestantismus im ehemaligen und in neuen Österreich, Bände 28 – 31, Gesellschaft für die Geschichte des Protestantismus in Österreich, 1907, S. 164–166.
  2. Nachfahren im Mannesstamm Mathesius gab es zumindest noch 1916: Jahrbuch der Gesellschaft für die Geschichte des Protestantismus in Oesterreich, Bände 37 – 38, herausgegeben von der Gesellschaft für die Geschichte des Protestantismus in Österreich, 1916, S. 81.
  3. Neue deutsche Biographie, Band 16, 1953, S. 369.
  4. Johann Mathesius: Ausgewählte Werke: Leichenreden, 1896, S. IX.
  5. Bei Maximilian Gritzner: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 3, 11. Abt., T. 2: Der Adel der russischen Ostseeprovinzen, Teil 2: Der Nichtimmatrikulierte Adel, Nürnberg 1901, S. 119 ist das Wappen Mathesien unbekannt: Jahrbuch für Genealogie, Heraldik und Sphragistik, 1913, S. 105.
  6. Georg Loesche: Johannes Mathesius. Ein Lebens- und Sittenbild aus der Reformationszeit, Band 1, 1895, S. 215.
  7. Heinrich von Hagemeister: Materialien zu einer Geschichte der Landgüter Livlands, Band 11, 1836, S. 280.
  8. George Adalbert von Mülverstedt: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 6, 5. Abt.: Der abgestorbene Adel der Provinz und Mark Brandenburg, Nürnberg 1880, S. 110, Tfl. 68.
  9. Österreichisches Staatsarchiv: AT-OeStA/AVA Adel HAA AR 380.14 Matthesius, Christian, königlich polnischer und kursächsischer Bürgermeister in Rochlitz, Christian, sein Sohn, kurbrandenburg-neumarkischer Oberamtmann, rittermäßiger Adelsstand, „von Anckerheim“ für das Reich und die Erblande, privilegium denominandi, Wappenbestätigung, Lehenberechtigung.