Matsumae (Klan)

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Familienwappen Matsumae: Takeda-Rauten im Kreis
(丸に武田菱)

Der Matsumae-Klan (japanisch 松前氏, Matsumae-shi) residierte in Matsumae im Grenzlehen (Han) Matsumae auf der Oshima-Halbinsel von Hokkaidō. Sie gehörten zu den kleineren Tozama-Daimyō.

Brief mit schwarzem Siegel von 1604 vom Shogun Tokugawa Ieyasu an Matsumae Yoshihiro, dem ersten Daimyō der Matsumae-Domäne, der der Domäne die Exklusivität als Vermittler im Handel mit den Menschen von Ezo gewährt (Hokkaido-Museum)
Der Paravent Matsumae zeigt im Detail die Burgstadt, die um 1754–1764 mit Handel geschäftig war.
Matsumae Daimyo um 1850

Die Linie beginnt mit einem Sohn des Takeda Kuninobu, Nobuhiro (信広), der sich 1442 auf Hokkaidō niederließ. Dort half er dem Gouverneur Kakizaki Shuri-tayū, Aufstände der Ainu zu unterdrücken. Er heiratete dessen Tochter und nannte sich Kakizaki (蠣崎).

  • Suehiro (季広), Urenkel Nobuhiros, machte Gesetze für die Ainu und ermunterte sie, Handel zu treiben. Man könnte ihn den ersten Landesentwickler von Hokkaidō nennen.
  • Yoshihiro (慶広, 1550–1618) unterwarf sich 1587 Toyotomi Hideyoshi. Er baute eine Burg im Distrikt von Matsumae und nannte sie Fukuyama-jō, wobei er seinen Namen von Kakizaki zu Matsumae änderte. Er setzte die Kolonisierung seines Vaters fort und ermunterte Japaner, nach Hokkaidō einzuwandern.
  • Akihiro (章広), der das Auftauchen von Russen auf Hokkaidō[Anm 1] nicht verhindern konnte, wurde 1806 nach Yanagawa (Provinz Mutsu) versetzt.
  • Sadahiro (定広) konnte 1821 nach Matsumae zurückkehren. Die Familie residierte dort bis zur Meiji-Restauration mit einem Einkommen von 30.000 koku.

In der Meiji-Zeit erhielten die Matsumae den Titel eines Vizegrafen, eine Nebenlinie wurde zu Freiherren ernannt.

  1. Graf Resanow, verärgert über langwierige Verhandlungen mit dem Shogunat, hatte 1806 russische Plünderungen auf Hokkaidō veranlasst. Er belastete damit auf Jahre die Japanisch-russischen Beziehungen.
  • E. Papinot: Historical and Geographical Dictionary of Japan. Nachdruck der Originalausgabe von 1910 durch Tuttle, 1972, ISBN 0-8048-0996-8.