Matthias Koeppel
Matthias Koeppel (* 22. August 1937 in Hamburg) ist ein deutscher Maler und Dichter.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Mitbegründer der Schule der neuen Prächtigkeit (1973) wurde einem größeren Publikum vor allem durch seine Gedichte in Starckdeutsch (Erstveröffentlichung 1976) bekannt (Selbstbezeichnung „Sprachkünstler“). Seit 1975 textet Koeppel auch für das Männer-Vokalensemble Berliner Hymnentafel.[1]
Koeppel war von 1981 bis 2003 Professor für Freies Malen und Zeichnen an der Fakultät für Architektur der TU Berlin. In dieser Zeit unterstützte er den Ullstein Verlag, Künstler für die Buddy Bär Berlin Show[2] zu rekrutieren. Er selbst beteiligte sich mit zwei von ihm gestalteten Bären, die später zur Unterstützung von „Kindern in Not“ versteigert wurden.
Als ordentliches Mitglied des Deutschen Künstlerbundes nahm er an mehreren großen Jahresausstellungen des DKB zwischen 1972 und 1985 teil. Im Jahr 1990 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Künstlersonderbundes in Deutschland (KSB). Außerdem ist er Ehrenmitglied im Verein Berliner Künstler.[3]
Koeppel setzt seit den 1970er Jahren die Berliner Mauer kontinuierlich ins Bild und kann als Historienmaler des Mauerfalls bezeichnet werden. In zahlreichen Arbeiten zwischen 1990 und 2008 ließ er die Nacht vom 9. zum 10. November 1989 Revue passieren.[4] 1997 vollendete Koeppel das Triptychon Die Öffnung der Berliner Mauer für den Preußischen Landtag, Berlin.[5]
...und alles wird wieder gut. Der 3. Oktober '90 vor der Neuen Wache |
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Matthias Koeppel, 1991 |
Öl auf Leinwand |
Deutsches Historisches Museum, Berlin |
Neben seiner Konzentration auf Berlin ist Koeppel bekannt für seine großen Himmel über Berlin, unter denen sich deutsche Zeitgeschichte vollzieht, und seinen Realismus. Seit Mitte der 2010er Jahre entwickelt er einen neuen Stil, den Neokubismus.[6][7][8][9]
Als Sprachkünstler veröffentlichte Koeppel auch Schüttelreime und Sonette.
Privates
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Koeppel ist seit 1995 mit der koreanisch-deutschen Malerin Youn-Sook Hong, gen. Sooki verheiratet.[10] Sie haben eine gemeinsame Tochter Mi-Youn Mathilde. Matthias Koeppel ist ein Cousin des Komponisten Peter Ronnefeld.
Veröffentlichungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jenseits von Duden: Ein interaktives Wörterbuch der neuschwachhochdeutschen Sprache. Libelli-Ars, Fuldatal 2003, ISBN 3-936744-06-8.
- Um die Wurst. Sonette zur Lage. Tenzone & Coda. Wohlleben, Hamburg 2006, ISBN 3-88159-066-8 (mit Klaus M. Rarisch).
- Gemalt auf Spiekeroog. Edition Walfisch, Bremen 2007, ISBN 978-3-938737-20-0.
- Schüttelreime – Rüttelscheime. Gezeichnet, gefunden und erfunden von Matthias Koeppel. B & S Siebenhaar, Berlin / Kassel 2012, ISBN 978-3-943132-12-0.
- Jörg Deuter (Hrsg.), Festschrift für Matthias Koeppel zum 85. Geburtstag. Laugwitz Verlag. Buchholz in der Nordheide 2022. ISBN 9-783-933077-66-0 (mit Erinnerungen Koeppels an Armin T. Wegner und über seine Bezüge zu Werner Heldts Malerei)
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1960: Preis der Großen Berliner Kunstausstellung[11]
- 1961: Preis für Malerei der Karl-Hofer-Gesellschaft[5]
- 1969: Förderpreis der Heinrich-Zille-Gesellschaft für sozialkritische Grafik[5]
- 1998: Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland am Bande[12]
- 2013: Berliner Bär (B.Z.-Kulturpreis) – gemeinsam mit seiner Ehefrau
- 2014: Verdienstorden des Landes Berlin[13]
Ausstellungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1972: Prisma ’72, Rheinisches Landesmuseum Bonn, 20. Ausstellung des Deutschen Künstlerbundes[14]
- 1978/79: Berliner Realisten, Kunsthalle Rostock und Moskau[5]
- 1985: Prisma ’85, Sprengel Museum u. a., 33. Jahresausstellung des Deutschen Künstlerbundes in Hannover[15]
- 1990: Kunsthalle Wilhelmshaven (Gemälde und Zeichnungen)[5]
- 2002/03: Haus am Waldsee, Berlin: Matthias Koeppel: „Berlin ist immer im Werden…“ Malerei wird Zeitgeschichte. Werke aus drei Jahrzehnten[5]
- 2012: Jahresausstellung 2012 des Künstlersonderbundes, UferHallen, Berlin[16]
- 2014: Stiftung Stadtmuseum Berlin: Matthias Koeppel – Himmel, Berlin! 21. März – 28. September 2014, Ephraim-Palais, Berlin[5]
- 2017: Experiment und Methode, Kommunale Galerie Berlin[17]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Matthias Koeppel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- matthias-koeppel.de
- Pressemitteilung zur Ausstellung „Matthias Koeppel – Himmel Berlin!“ im Ephraim-Palais 2014
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Berliner Hymnentafel 1975
- ↑ Eva und Klaus Herlitz: Buddy Bär Berlin Show, Neptun Verlag AG, CH-8280 Kreuzlingen, ISBN 3-85820-152-9.
- ↑ Künstler des Vereins Berliner Künstler, aufgerufen am 2. November 2017 ( des vom 7. November 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Anke Kuhrmann: An der Grenze. Künstler aus Ost und West sehen die Berliner Mauer. In: Stiftung Berliner Mauer, Denkmalpflege der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus (Hrsg.): Die Berliner Mauer in der Kunst. Bildende Kunst, Literatur und Film. Ch. Links Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-86153-652-9, Zwischen Jubel, Skepsis und Erinnerung – Mauerbilder und Mauerkunst nach 1989, S. 172 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b c d e f g Dominik Bartmann, Franziska Nentwig: Matthias Koeppel: Himmel, Berlin! Ausstellungskatalog. Hrsg.: Stiftung Stadtmuseum Berlin. Nicolai, Berlin 2014, ISBN 978-3-89479-854-3, S. 169–171.
- ↑ Matthias Koeppel. Himmel, Berlin! In: Stiftung Stadtmuseum Berlin. Abgerufen am 10. März 2019.
- ↑ Martina Kaden: Kleiner Stilwechsel. Matthias Koeppel kann auch anders. In: B.Z. 12. Januar 2017, abgerufen am 6. September 2019.
- ↑ Matthias Wulff: Warum Matthias Koeppel nur Berlin braucht, um zu malen. In: Berliner Morgenpost. 14. März 2014, abgerufen am 6. September 2019.
- ↑ Ingeborg Ruthe: Maler Matthias Koeppel wird 80. Der Prächtigkeits-Himmel über Berlin. In: Berliner Zeitung. 21. August 2017, abgerufen am 6. September 2019.
- ↑ Künstlerwebsite
- ↑ Vita Matthias Koeppel
- ↑ Der Tagesspiegel, 21. März 2014, S. 20: „Empörung aus Liebe“
- ↑ Rotes Rathaus: Wowereit verleiht Berliner Landesorden. Pressemitteilung vom 29. September 2014. Abgerufen am 1. Oktober 2014.
- ↑ kuenstlerbund.de: Archiv seit 1950: 20. Ausstellung Bonn / Teilnehmerliste ( vom 4. März 2016 im Internet Archive) (abgerufen am 17. September 2015)
- ↑ kuenstlerbund.de: Archiv seit 1950: 33. Jahresausstellung Hannover / Teilnehmerliste ( vom 4. März 2016 im Internet Archive) (abgerufen am 17. September 2015)
- ↑ kuenstlersonderbund.de: NACHT – Ausstellung realistischer Kunst in den UferHallen, Berlin-Wedding (abgerufen am 17. September 2015)
- ↑ http://www.kommunalegalerie-berlin.de/ausstellungen/archiv/2020/
Personendaten | |
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NAME | Koeppel, Matthias |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler und Dichter |
GEBURTSDATUM | 22. August 1937 |
GEBURTSORT | Hamburg |