Matthias Stephani
Matthias Stephani (* 22. oder 24. Februar 1570[1] in Pyritz; † 26. August 1646 in Wolgast) war ein deutscher Rechtswissenschaftler.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Matthias Stephani war der Sohn von Hippolytus Stephani und Ursula Kastens. Er besuchte verschiedene Schulen in Pyritz, Stettin, Stargard und Berlin. Nach dem Tod der Eltern 1583 übernahm sein Bruder Joachim Stephani dessen Ausbildung an der Greifswalder Stadtschule.
Stephani begann sein Studium an der Universität Greifswald, ging 1589 nach Königsberg und 1591 für ein halbes Jahr nach Wittenberg, vor allem um Nikolaus von Reusner zu hören. Auch in Leipzig studierte er eine Zeitlang.
1592 wurde Stephani auf das Rektorat der Schule in Soldin in der Neumark berufen. Er blieb jedoch nicht lange in diesem Amt, sondern setzte seine Studien in Jena fort. Er ging dann an die Viadrina nach Frankfurt/Oder, wo er weitere drei Jahre praktische Philosophie und Jurisprudenz studierte. Hier hielt er bereits private Collegia, die er ab 1598 in Rostock fortsetzte.
Von Rostock brach er zu einer Bildungsreise durch Brandenburg, Sachsen, Böhmen und die Pfalz bis nach Heidelberg auf. Dort wurde Stephani zum Doktor beider Rechte promoviert. Zurück in Rostock heiratete er 1599 Jesa Eggardes († 1610), die Tochter eines Kaufmanns.
1603 verließ Stephani Rostock und vertrat Daniel Runge in seiner Greifswalder Professur, der das Amt des pommerschen Hofkanzlers übernommen hatte. 1604 berief ihn Herzog Philipp Julius zum außerordentlichen Professor der Juristenfakultät. Nach dem Tode seines Bruders Joachim erhielt er eine ordentliche Professur und wurde gleichzeitig als Hofrat an das Hofgericht in Wolgast berufen.
Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete Stephani 1611 Dorothea Seidel, die Tochter des Medizinprofessors Jakob Seidel. Aus dieser Ehe ging der spätere Professor Petrus Stephani hervor.
Die Brüder Joachim und Matthias Stephani gelten als die Begründer des Episkopalismus.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann August Ritter von Eisenhart: Stephani, Mathias. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 36, Duncker & Humblot, Leipzig 1893, S. 95.
- Dirk Alvermann, Birgit Dahlenburg: Greifswalder Köpfe. Gelehrtenporträts und Lebensbilder des 16.–18. Jahrhunderts aus der pommerschen Landesuniversität. Hinstorff, Rostock 2006, ISBN 3-356-01139-1, S. 190 f.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Sein Geburtsdatum ist durch abweichende Angaben in zeitnahen Quellen nicht mehr eindeutig feststellbar; die Jahresangabe (1576) der ADB ist eine Fehlinformation.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Werke von und über Matthias Stephani in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Literatur über Matthias Stephani in der Landesbibliographie MV
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Bartholomäus Battus | Rektor der Universität Greifswald 1625/26 | Johann Eberhard |
Herzog Ernst Bogislav von Croy | Rektor der Universität Greifswald 1635/36 | Joachim Völschow |
Balthasar Rau | Rektor der Universität Greifswald 1638 | Abraham Battus |
Personendaten | |
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NAME | Stephani, Matthias |
ALTERNATIVNAMEN | Stephani, Mathias |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Rechtswissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 22. Februar 1570 oder 24. Februar 1570 |
GEBURTSORT | Pyritz |
STERBEDATUM | 26. August 1646 |
STERBEORT | Wolgast |