Max Kronert

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Max Kronert (eigentlich Max Josef Florian Trübsand; * 4. Juli 1872 in Breslau; † 22. Juli 1925 in Berlin) war ein deutscher Stummfilm- und Theaterschauspieler. Er war auch als Theaterregisseur tätig.

Leben und Wirken

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Max Kronert, der im Neuen Theater-Almanach erstmalig für die Spielzeit 1896/97 als in Breslau ansässiger Schauspieler aufgeführt wird,[1] begann seine Bühnenlaufbahn an Theatern in Norddeutschland. In der Spielzeit 1897/98 war er für humoristische Rollen und Charakterrollen am Stadttheater Wilhelmshaven engagiert.[2] In der Spielzeit 1898/99 folgte ein Engagement als Schauspieler (im Rollenfach „Charakterkomiker“) und Regisseur am Stadttheater Lüneburg.[3]

In der Spielzeit 1899/00[4] wirkte er als Schauspieler und Regisseur am Deutschen Theater seiner Geburtsstadt Breslau.

In der Spielzeit 1901/02 war er am Stadttheater Elberfeld engagiert.[5] Im Oktober 1901 trat er mit dem Elberfelder Ensemble am Theater Hagen auf, wo er in dem Drama Die rote Robe von Eugène Brieux den Appellrat Dupoel gab.[6] In der Spielzeit 1902/03 gehörte er zum „Theodor Brock-Ensemble“ in Berlin.[7] Es folgten Engagements am Stadttheater Glogau[8][9] (Spielzeit 1903/04, als Charakterkomiker) und an den Vereinigten Theatern Friedeberg am Quais, Schönberg und Reichenbach[10] in Schlesien (Spielzeit 1904/05, als Regisseur und Schauspieler).

Von 1905 bis 1908 wirkte er für drei Spielzeiten als Regisseur und Schauspieler am Stadttheater Thorn.[11][12][13]

In der Spielzeit 1908/09 war er als Schauspieler und Regisseur am Neuen Stadttheater in Gießen engagiert, wo er als Regisseur und Darsteller des Fabrikanten Voß mit dem Lustspiel Der Kompagnon von Adolph L’Arronge debütierte.[14][15] In Gießen inszenierte er außerdem das Lustspiel Im Weißen Röß'l von Oskar Blumenthal und Gustav Kadelburg, worin er den Berliner Fabrikanten Giesecke spielte, und das Lustspiel 2 x 2 = 5 von Gustav Wied, in dem er die Rolle des Schriftstellers Abel übernahm.[16][17] Außerdem trat er in Gießen als Regisseur und Titelheld in Franz Molnars Lustspiel Der Teufel hervor.[18]

In der Spielzeit 1909/10 war er als Darsteller, Regisseur und Direktor-Stellvertreter bei der „Literarischen Gastspiel-Tournee“ in Berlin verpflichtet.[19] In der Spielzeit 1910/11 war er als Regisseur und Schauspieler am Stadttheater Göttingen unter Vertrag.[20]

In der Spielzeit 1911/12 folgte ein Engagement als Schauspieler (im Rollenfach des „Charakterkomikers“) und Regisseur am Neuen Theater Halle, wo er am 24. September 1911 gleich in zwei Rollen debütierte: als Theaterdirektor Striese in Der Raub der Sabinerinnen in der Nachmittagsvorstellung und als Schneider Gibson in dem Lustspiel Der Bibliothekar von Gustav von Moser in der Abendvorstellung.[21][22] Außerdem trat er in Halle als Agent Barthazard in dem Lustspiel Der unbekannte Tänzer von Tristan Bernard und als Diener Senz in dem Lustspiel Der Tugendhof von Richard Skowronnek auf.[23][24]

Weitere Engagements hatte er in der Spielzeit 1912/13 am Stadttheater Nürnberg[25], in der Spielzeit 1913/14 am Deutschen Theater[26] in Hannover und in der Spielzeit 1914/15 an der „Schauburg“[27] in Hannover.

Ab der Spielzeit 1916/17[28] wirkte er an den Reinhardt-Bühnen in Berlin, wo er mit Rollen wie dem Totengräber in Hamlet oder dem alten Gobbo in Der Kaufmann von Venedig als „geschätzter Chargenspieler“ galt,[29] und zuletzt am Thalia-Theater in Berlin.

Zu seinen Hauptrollen auf der Bühne gehörten u. a. der Schloßvogt Pedro in Preciosa von Pius Alexander Wolff, der Hauslehrer Jüttner in Alt-Heidelberg, Moulinet in Der Hüttenbesitzer von Georges Ohnet und Heinecke in Die Ehre von Hermann Sudermann.

Max Kronert, der von Ernst Lubitsch kurz vor und nach Kriegsende 1918 für dessen Regiearbeiten mehrfach vor die Kamera geholt wurde und in seinen verbleibenden sieben Lebensjahren intensiv gefilmt hatte, starb 1925 in seiner Wohnung in Berlin-Wilmersdorf.[30] Kronert starb durch Selbstmord. Er hatte sich, „in der Badewanne sitzend“, erschossen.[31]

Einzelnachweise

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  1. Max Kronert. In: Neuer Theater-Almanach 1897, Seite 644.
  2. Max Kronert. In: Neuer Theater-Almanach 1898, Seite 568.
  3. Max Kronert. In: Neuer Theater-Almanach 1899, Seite 419.
  4. Max Kronert. In: Neuer Theater-Almanach 1900, Seite 291.
  5. Max Kronert. In: Neuer Theater-Almanach 1902, Seite 332.
  6. Hagener Theater-Verein. Aufführungskritik. In: Hagener Zeitung vom 14. Oktober 1901. Seite 2. Abgerufen am 6. Oktober 2024
  7. Max Kronert. In: Neuer Theater-Almanach 1903, Seite 272/273.
  8. „Das Liebesmanöver“, Aufführung im Stadt-Theater zu Glogau. Abgerufen am 3. April 2023.
  9. Max Kronert. In: Neuer Theater-Almanach 1904, Seite 272/273.
  10. Max Kronert. In: Neuer Theater-Almanach 1905, Seite 400.
  11. Max Kronert. In: Neuer Theater-Almanach 1906, Seite 558.
  12. Max Kronert. In: Neuer Theater-Almanach 1907, Seite 590.
  13. Max Kronert. In: Neuer Theater-Almanach 1908, Seite 570/71.
  14. Max Kronert. In: Neuer Theater-Almanach 1909, Seite 419.
  15. Der Compagnon. Aufführungskritik. In: Gießener Anzeiger vom 5. Oktober 1908. Seite 1. Abgerufen am 6. Oktober 2024
  16. Karl Neurath: Im Weißen Röß'l. Aufführungskritik. In: Gießener Anzeiger vom 12. Oktober 1908. Seite 1. Abgerufen am 6. Oktober 2024
  17. Karl Neurath: 2 x 2 = 5. Aufführungskritik. In: Gießener Anzeiger vom 4. November 1908. Seite 1. Abgerufen am 6. Oktober 2024
  18. Karl Neurath: Gießener Stadttheater: Der Teufel. Aufführungskritik. In: Gießener Anzeiger vom 18. März 1909. Seite 1. Abgerufen am 6. Oktober 2024
  19. Max Kronert. In: Neuer Theater-Almanach 1910, Seite 906.
  20. Max Kronert. In: Neuer Theater-Almanach 1911, Seite 454.
  21. Max Kronert. In: Neuer Theater-Almanach 1912, Seite 446.
  22. Kleines Feuilleton. Aufführungskritiken zu Der Raub der Sabinerinnen und Der Bibliothekar. In: Generalanzeiger für Halle und den Saalkreis vom 26. September 1911, S. 2/3. Abgerufen am 6. Oktober 2024
  23. Neues Theater Halle. Aufführungskritik zu Der Traumtänzer. In: Generalanzeiger für Halle und den Saalkreis vom 28. Dezember 1911, S. 2/3. Abgerufen am 6. Oktober 2024
  24. Der Tugendhof. Aufführungskritik. In: Saale-Zeitung vom 20. März 1912, S. 1. Abgerufen am 6. Oktober 2024
  25. Max Kronert. In: Neuer Theater-Almanach 1913, Seite 570.
  26. Max Kronert. In: Neuer Theater-Almanach 1914, Seite 482.
  27. Max Kronert. In: Deutsches Bühnen-Jahrbuch 1915, Seite 450.
  28. Max Kronert. In: Deutsches Bühnen-Jahrbuch 1917, Seite 288.
  29. Tod eines Berliner Bühnenkünstlers. In: Dresdner Neueste Nachrichten vom 24. Juli 1925. Seite 4. Abgerufen am 6. Oktober 2024
  30. Landesarchiv Berlin, Sterberegister Standesamt Berlin-Wilmersdorf, Nr. 652/1925 (online auf Ancestry, kostenpflichtig).
  31. Selbstmord eines Charakterkomikers. In: Vorwärts vom 23. Juli 1925. Seite 5. Abgerufen am 6. Oktober 2024