Max Rumpf (Soziologe)
Max Rumpf (* 13. November 1878 in Berne; † 19. Oktober 1953 in Haar bei München) war ein deutscher Jurist und Soziologe. Er formulierte eine Soziologie, in der nicht die Gesellschaft, sondern das Volkstum im Mittelpunkt stand. Als Jurist wird er der Freirechtsschule zugerechnet.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Abitur am Alten Gymnasium in Oldenburg und einem juristischen Studium, das er mit der Promotion abschloss, wurde Rumpf 1908 Privatdozent an der Universität Göttingen, dann 1911 Professor an der damaligen Handelshochschule in Mannheim und schließlich 1927 Professor für Soziologie, Volksforschung und Bürgerliches Recht an der späteren Hindenburg-Hochschule in Nürnberg[1], wo er 1943 emeritiert wurde. Nach 1945 setzte er seine Forschungen bis zu seinem Tode fort.
In seinen Hauptwerken nennt Rumpf[2] zwei Grundschichten des Volkes: Das natürlich-kulturliche Bauerntum und den zivilisatorischen Lebenstypus der großstädtischen Arbeiterschaft. Laut Carsten Klingemann vertrat Rumpf eine „konservative Bauernsoziologie“, mit der er im Dritten Reich nicht erfolgreich war.[3] Die von ihm als Herausgeber maßgeblich geprägte Zeitschrift Volksspiegel. Zeitschrift für deutsche Soziologie und Volkswissenschaft stellte 1938 das Erscheinen ein.
Schriften (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gesetz und Richter. Versuch einer Methodik der Rechtsanwendung. Otto Liebmann Verlag, Berlin 1906.
- Deutsche Volkssoziologie im Rahmen einer sozialen Lebenslehre. Hochschulbuchhandlung Krische & Co., Nürnberg 1931.
- Soziale Lebenslehre. Ihr System und ihre wirtschaftliche Art. Hochschulbuchhandlung Krische & Co., Nürnberg 1932.
- Religiöse Volkskunde. Kohlhammer, Stuttgart 1933.
- Deutsches Bauernleben. Kohlhammer, Stuttgart 1936.
- Deutsches Handwerkerleben und der Aufstieg der Stadt. Kohlhammer, Stuttgart 1955.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wilhelm Brepohl: Rumpf, Max. In: Wilhelm Bernsdorf, Horst Knospe (Hrsg.): Internationales Soziologenlexikon. Band 1: Beiträge über bis Ende 1969 verstorbene Soziologen. 2. neubearbeitete Auflage. Enke, Stuttgart 1980, ISBN 3-432-82652-4, S. 363.
- Hans-Peter Haferkamp: Rumpf, Max Theodor. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 254 f. (Digitalisat).
- Max Rumpf: Aus den Erinnerungen eines Oldenburger Gymnasiasten um 1900. Oldenburger Jahrbuch 86 (1986), abgerufen am 30. Dezember 2013.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Otthein Rammstedt: Deutsche Soziologie 1933-1945. Die Normalitat einer Anpassung. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-518-28181-X, S. 100.
- ↑ Wilhelm Brepohl: Rumpf, Max. In: Wilhelm Bernsdorf, Horst Knospe (Hrsg.): Internationales Soziologenlexikon. Band 1: Beiträge über bis Ende 1969 verstorbene Soziologen. 2. neubearbeitete Auflage. Enke, Stuttgart 1980, ISBN 3-432-82652-4, S. 363.
- ↑ Carsten Klingemann: Soziologie und Politik. Sozialwissenschaftliches Expertenwissen im Dritten Reich und in der frühen westdeutschen Nachkriegszeit. VS, Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2009, ISBN 3-531-15064-2, S. 269, Anmerkung 500.
Personendaten | |
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NAME | Rumpf, Max |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Soziologe |
GEBURTSDATUM | 13. November 1878 |
GEBURTSORT | Berne |
STERBEDATUM | 19. Oktober 1953 |
STERBEORT | Haar (bei München) |