Maximilian Friedrich von Westerholt
Maximilian Friedrich Graf von und zu Westerholt-Gysenberg (* 3. Januar 1772 im Schloss Berge; † 19. April 1854 ebenda) war kurkölnischer Kammerherr, Obriststallmeister im Herzogtum Kleve und Landrätlicher Kommissar in Recklinghausen.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Herkunft und Familie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Maximilian Friedrich entstammte dem westfälischen Adelsgeschlecht von Westerholt. Sein Vater war Ludolf Friedrich Adolf von Boenen zu Berge (1747–1828, Fürstbischöflich Münsterischer Etats-Rat), seine Mutter Wilhelmine Friderike Franziska Anna Freiin von und zu Westerholt und Gysenberg (1757–1820). Mit der Heirat trat Ludolf Friedrich den bestimmungsgemäß zum katholischen Glauben über und nahm, den Bestimmungen des Fideikommisses entsprechend, den Adelsnamen seiner Frau an. 1779 wurde die Namensänderung mit kaiserlichem Dekret bestätigt. Der Kurfürst Carl Theodor von Pfalz-Bayern, als Reichsvikar für den verstorbenen Kaiser tätig, erhob Ludolf am 6. August 1790 in den Reichsgrafenstand. Maximilians Schwester Wilhelmine (1773–1852) war die Jugendliebe von Beethoven, Maria Anna Wilhelmine (1774–1852, ⚭ Friedrich Clemens Freiherr von Elverfeldt (1767–1835)), Luise (1797–1866, ⚭ Johann Ignaz Franz von Landsberg-Velen (1788–1863)). Sein Bruder Wilhelm (1782–1852) war preußischer Landrat.
Am 20. Januar 1796 heiratete Maximilian die Fürstin Friederike von Bretzenheim (1771–1816). Aus der Ehe gingen die Kinder Karl Theodor (1799–1850), Maria Anna (1802–1852), ⚭ mit Karl von Leiningen (1794–1869), Friedrich Ludolf Gustav (1804–1869, ⚭ Johanna Cornelia Charlé (1804–1874)), Wilhelm Achill (1806–1854, Domherr in Münster) und Karoline Annunciata (1810–1865), ⚭ mit Arthur von Oertzen (1803–1851), dem Gutsherrn[1] auf Kahren im Kreis Cottbus, hervor.
Da Maximilian nicht standesgemäß geheiratet hatte, erbte er die Boenenschen Güter und begründete die Line Westerholt-Arenfels. Sein jüngerer Bruder Wilhelm wurde Erbe des Westerholtschen Fideikommiss und begründete die Linie Westerholt-Westerholt. In einer Erbauseinandersetzung zwischen den Brüdern kam es am 21. Februar 1803 zu einem Vergleich.
Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahre 1802 nahm er notdürftig mit seiner Familie Wohnung im Gut Oberhausen. Dieses durfte er selbst verwalten, dessen Einnahmen mussten jedoch seinem Vater gegeben werden. Da die Gebäudesubstanz keine angemessene Wohnung zuließ, wurde für ihn zwischen 1804 und 1818 nach Plänen des Hofbaumeisters des Grafen von Bentheim-Steinfurt, August Reinking, das neue Schloss Oberhausen errichtet. Das Anwesen gab dem in der Nähe errichteten Bahnhof und damit der späteren Stadt Oberhausen seinen Namen. Von 1806 bis 1808 war Maximilian Obriststallmeister im Dienste des Großherzogs von Kleve und Berg, der ein Schwager des französischen Kaisers war. So konnte er sich aus den Einkünften eine gute Existenzgrundlage schaffen. Schließlich war Maximilian kurkölnischer Kammerherr und auch Landrätlicher Kommissar in Recklinghausen.
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1829 musste Maximilian Friedrich für seinen Sohn Wilhelm Achill erhebliche Schmerzens- und Schweigegelder zahlen und auch Arztkosten tragen. Dieser hatte im trunkenen Zustand nachts mit anderen Soldaten ein Haus in Düsseldorf gestürmt, dessen Bewohner, darunter eine schwangere Frau, stark misshandelt wurden.
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heke Biskup: Die »Buchsammlung Westerholt-Gysenberg« im Stadtarchiv Bottrop
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Familiengeschichte von Westerholt, In: Stadtarchiv Bottrop
- Maximilian Friedrich von Westerholt. In: Worldhistory. Personen der Weltgeschichte.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Alexander von Dachenhausen: Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. 1884. 9. Jahrgang, Buschak & Irrgang, Brünn; Wien November 1883, S. 395 f.
Personendaten | |
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NAME | Westerholt, Maximilian Friedrich von |
ALTERNATIVNAMEN | Westerholt-Gysenberg, Maximilian Friedrich von und zu |
KURZBESCHREIBUNG | kurkölnischer Kammerherr, Obriststallmeister und Landrätlicher Kommissar in Recklinghausen |
GEBURTSDATUM | 3. Januar 1772 |
GEBURTSORT | Schloss Berge |
STERBEDATUM | 19. April 1854 |
STERBEORT | Schloss Berge |