Mayange (Sektor)

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Mayange
Basisdaten
Staat Ruanda
Provinz Ostprovinz
Distrikt Distrikt Bugesera
Fläche 164,8 km²
Einwohner 54.084 (2022)
Dichte 328 Einwohner pro km²
ISO 3166-2 RW-02
Koordinaten: 2° 15′ S, 30° 9′ O
Karte
Lage von Mayange (rot) innerhalb des Distrikts Bugesera (grau)

Mayange (Kinyarwanda Umurenge wa Mayange) ist einer von 15 Sektoren im Distrikt Bugesera in der Ostprovinz von Ruanda.

Mayange hat eine Fläche von 164,8 km² und liegt auf einer Höhe von etwa 1410 m.[1][2] Der Sektor unterteilt sich in die fünf Zellen Kibenga, Kagenge, Gakamba, Kabirizi und Mbyo.[3] Nachbarsektoren sind im Norden Nyamata, im Nordosten Rilima, im Osten Gashora, im Südosten Rweru, im Süden Kamabuye, im Westen Ngeruka und Mareba und im Nordwesten Musenyi.[1] Im Nordwesten liegt Mayange am Cyohoha-See Nord. Das Gelände im Sektor ist flacher und trockener als im Großteil der Gebiete im „Land der tausend Hügel“.[4]

Zur Volkszählung von 2022 betrug die Einwohnerzahl 54.084 Einwohner. Zehn Jahre zuvor waren es 29.835, was einem jährlichen Bevölkerungszuwachs von 6,1 Prozent zwischen 2012 und 2022 entspricht.[1][5]

Nach Beginn des Völkermords im Jahr 1994 flohen die in der Umgebung lebenden Tutsi am 8. April auf den Rebero-Hügel, um sich dort gemeinschaftlich zu verteidigen. Einige Tage später wurde der Großteil von ihnen jedoch durch Soldaten des Gako-Militärlagers getötet, die Oberstleutnant Phénéas Munyarugarama unterstanden. Weitere wurden durch Interahamwe tot gehackt.[6][7][8] Der später geflüchtete Phénéas Munyarugarama, dessen Verbleib zu dem Zeitpunkt unbekannt war, wurde am 4. März 2002 vor dem Internationalen Strafgerichtshof für Ruanda unter anderem wegen Völkermords und Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt.[9] Sein Fall wurde am 5. Oktober 2012 an die ruandischen Gerichte übergeben.[10] 2022 wurde er für tot erklärt, nachdem eine Untersuchung ergab, dass er bereits am 28. Februar 2002 in Kankwala in der Demokratischen Republik Kongo gestorben war.[11]

Im Sektor Mayange befindet sich heute ein Versöhnungsdorf namens Igiti Cy’Umuvumu, in dem Opfer und Täter des Völkermords zusammenleben.[12]

Bildung und Gesundheitswesen

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Innerhalb des Sektors befindet sich eine Militärakademie sowie ein Trainingszentrum der Rwanda National Police zur „Terrorismusbekämpfung“. Der Sektor verfügt außerdem über ein Gesundheitszentrum.[13][4]

Im Osten des Sektors verläuft die Nationalstraße 5. Von dieser geht im äußersten Südosten des Sektors nördlich des Flughafens Nemba die Nationalstraße 6 nach Westen ab. Beide Nationalstraßen sind asphaltiert.[14]

Einzelnachweise

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  1. a b c Ruanda: Gliederung in Sektoren. In: citypopulation.de. Abgerufen am 2. Mai 2024.
  2. Mayange. In: GeoNames. Abgerufen am 2. Mai 2024 (englisch).
  3. Menya Bugesera. In: bugesera.gov.rw. Abgerufen am 2. Mai 2024 (kinyarwanda).
  4. a b Mayange, Rwanda. Mayange Cluster: 5 Millennium Villages | 25,000 residents. Millenium Villages, abgerufen am 23. Mai 2024 (englisch).
  5. RPHC5 - District Profile - Bugesera. National Institute of Statistics of Rwanda (NISR), abgerufen am 2. Mai 2024 (englisch).
  6. ICTY-02-79-I: The Prosecutor v. Phénéas Munyarugarama Amended Indictment. (PDF; 834 KB) Internationaler Strafgerichtshof für Ruanda, 13. Juni 2012, S. 11, Absatz Nr. 42, abgerufen am 23. Mai 2024 (englisch).
  7. Kwibuka Timeline - April 10, 1994: Church sides with killers. The New Times, 10. April 2024, abgerufen am 23. Mai 2024 (englisch).
  8. Edwin Musoni: April 10, 1994: A day that refused to end, Church sides with killers. The New Times, 10. April 2023, abgerufen am 23. Mai 2024 (englisch).
  9. ICTY-02-79-I: The Prosecutor v. Phénéas Munyarugarama Amended Indictment. (PDF; 834 KB) Internationaler Strafgerichtshof für Ruanda, 13. Juni 2012, abgerufen am 23. Mai 2024 (englisch).
  10. MICT-12-09-AR14: The Prosecutor v. Phénéas Munyarugarama Decision on Appeal Against the Referral of Phénéas Munyarugarama's Case to Rwanda and Prosecution Motion to Strike. (PDF; 785 KB) Internationaler Strafgerichtshof für Ruanda, 5. Oktober 2012, abgerufen am 23. Mai 2024 (englisch).
  11. Aurore Teta Ufitiwabo: Another ICTR-indicted fugitive confirmed dead. The New Times, 18. Mai 2022, abgerufen am 23. Mai 2024 (englisch).
  12. How reconciliation villages have fostered cohesion. The New Times, 7. April 2015, abgerufen am 23. Mai 2024 (englisch).
  13. Muyange Health Centre initiates HIV/Aids testing. The New Times, 24. August 2007, abgerufen am 23. Mai 2024 (englisch).
  14. Classified Road Network Map 2022. (PDF; 39,6 MB) In: rtda.gov.rw. Rwanda Transport Development Agency, archiviert vom Original am 5. Januar 2024; abgerufen am 2. Mai 2024 (englisch).