Mederike (Adelsgeschlecht)
Mederike (auch: Medrike, Meyderike o. ä.) ist der Name eines erloschenen hessischen Adelsgeschlechts.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Geschlecht stammt von einem namensgebenden Stammsitz in der Warburger Gegend,[1] der Burg Mederike. Sie lag im heute wüst gefallenen Dorf Mederich in der Gemarkung Volkmarsen, etwa 3 km westlich der Kernstadt Volkmarsen im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.
Die Burg wurde spätestens im 13. Jahrhundert von den Herren von Mederike erbaut. Diese erscheinen urkundlich ab 1209 (Heinricus de Mederike).[2] Sie besaßen in dem Ort das Gografenamt.[3] 1318 nahmen zwei Brüder von Mederike eine Erbteilung vor,[4] und im Juli 1324 erkaufte sich Erzbischof Heinrich von Köln die Öffnung der bislang in keinem Lehnsverband befindlichen Burg.[5][6] Herbord von Mederich übertrug 1386 seine Rechte an der Burg Mederike an Erzbischof Friedrich III. von Köln.[7]
Nachdem die Mederiker Stammlinie spätestens 1405 im Mannesstamm ausgestorben war, wurden ihre von den Grafen von Everstein gehaltenen Lehen von Graf Hermann VIII. 1405 an den Ritter Rabe von Coglenberg vergeben.[8][9]
Laut Max von Spießen blühte die Familie Mederike noch 1422.[1] Ein Knappe Heinrich von Mederike tritt noch 1427 als Zeuge in einer Urkunde auf.[10]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: Im Schild ein geschachteter Angelhaken. Helmzier und Tingierung sind nicht überliefert.[1]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Anton Fahne: Geschichte der Westphälischen Geschlechter unter besonderer Berücksichtigung ihrer Uebersiedelung nach Preußen, Curland und Liefland, mit fast 1200 Wappen und mehr als 1300 Familien, Heberle, Köln 1858, S. 293 (Google Bücher).
- Max von Spießen: Wappenbuch des Westfälischen Adels, mit Wappengrafiken von Adolf Matthias Hildebrandt, Band 1, Görlitz 1901–1903, S. 86 (uni-duesseldorf.de); Band 2, Görlitz 1903, Tafel 211 (uni-duesseldorf.de).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Spießen (1901–1903), S. 86.
- ↑ Johann Friedrich Falke: Codex Traditionum Corbeiensium. Leipzig und Wolfenbüttel 1752, S. 314.
- ↑ Knappe, Mittelalterliche Burgen in Hessen, S. 31.
- ↑ Spilcker, S. 148, 149
- ↑ Spilcker, S. 149
- ↑ Ludwig Theodor August Holscher: Die ältere Diöcese Paderborn, nach ihren alten Grenzen, Archidiaconaten, Gauen und alten Gerichten. Teil VI: Archidiaconat Warburg. In: Verein für Geschichte und Alterthumskunde Westfalens (Hg.): Zeitschrift für vaterländische Geschichte und Alterthumskunde, Bd. 41, Regensberg, Münster, 1883, S. 188
- ↑ Norbert Andernach: (Bearb.): Die Regesten der Erzbischöfe von Köln im Mittelalter. Bd. 9: 1381–1390 (Friedrich von Saarwerden). Bonn 1983, Nr. 1158.
- ↑ Spilcker, S. 148.
- ↑ Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Westfalen, U 202u / Gesamtarchiv von Spiegel (Dep.) / Urkunden, Nr. 44, besucht am 16. Februar 2024.
- ↑ Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Westfalen, B 612u / Dominikanerkloster Warburg / Urkunden, Nr. 78, besucht am 18. Februar 2024.