Medizinische Simulation

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Ärztin im National Naval Medical Center untersucht Herzfunktion an einem Human patient simulator
Herz-Lungen-Wiederbelebung an einem Human patient simulator

Medizinische Simulation bezeichnet einen Bereich der Simulationstechnologie, der auf Training und Ausbildung von medizinischem Fachpersonal ausgerichtet ist. Neben der Ausbildung von Ärzten und Pflegepersonal richtet sich die medizinische Simulation auch an Personal im Rettungsdienst, Katastrophenschutz sowie Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben.

Die Durchführung erfolgt an einer dem Menschen ähnlich sehenden Simulationspuppe (Human patient simulator). Diese Puppen sind in der Lage, zahlreiche physiologische Körperfunktionen wie Bewegungen, Atmung, Kreislauf oder Ausscheidung zu simulieren. Über Sprache wie auch Mimik und Gestik kann die Puppe mit dem Trainingsteilnehmern kommunizieren. Die Puppe ist mit zahlreichen Sensoren ausgestattet und reagiert entsprechend einer echten Person auf Interventionen der Trainierenden. Moderne „Human patient simulators“ verfügen über zahlreiche Funktionen, die der auszubildenden Person Hinweise auf bestimmte Symptome liefern können oder einen Therapieerfolg rückmelden. So lassen sich Pupillenreaktionen simulieren, injizierte Medikamente werden erkannt und entsprechen reagiert, der Lungenwiderstand und die Blockierung der Atemwege kann simuliert werden.[1][2] Das Training an einer Simulationspuppe geht damit über die reine Übung einer Herz-Lungen-Wiederbelebung hinaus. Jedoch sind die Kosten in der Anschaffung recht hoch (etwa 65.000 Euro).[3]

Beatmungstraining an einem Baby Lungensimulator (LuSi, neosim AG) am Kantonsspital in Chur, Schweiz

Die moderne Medizinische Simulation hat ihren Ursprung in der Luftfahrt und ist maßgeblich von verfügbarer Computertechnologie geprägt[4]. Obwohl physiologische und pathophysiologische Modelle seit langem existieren,[5] müssen die meisten Simulatoren immer noch von Hand gesteuert werden. Das bedeutet, dass nebst dem Trainer auch ein Techniker, sogenannte Sim Tech, vor Ort sein muss, um ein Simulationstraining durchzuführen. Viele Trainer setzen darum nach wie vor auf Trainings mit Tieren, und dies ist umstritten.[6] Autonome, das heißt, sich selbst einstellende Simulatoren gibt es erst wenige, haben aber das Potential die Trainings mit Tieren zu reduzieren.[7]

Commons: Medizinische Simulation – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Human Patient Simulator. Meti
  2. Suzanne C. Beyea, Linda J. Kobokovich: Human patient simulation: a teaching strategy. (Memento vom 12. Juli 2012 im Webarchiv archive.today) In: AORN, Volume 80, Issue 4, S. 738–742
  3. Human Patient Simulator: Kaltschweissig, Zittern, bluten, röcheln, schwitzen, fiebern, zucken, frösteln, pinkeln und hyperventilieren. De:Bug Magazin
  4. Kathleen Rosen: The History of Simulation. Hrsg.: Adam I Levine, Samuel DeMaria Jr, Andrew D Schwartz, Alan J Sim, editors. Springer, New York 2013, ISBN 978-1-4614-5992-7, S. 5–50.
  5. Physiological Modeling and Simulation. Wikibooks
  6. J Pawlowsky: Reducing animal use in medical training programs. National Anti-Vivisection Society, April 2018, abgerufen am 6. Januar 2020 (englisch).
  7. Melanie Gath: Gerät ersetzt Versuchstiere – Säuli und Hunde gerettet. Ringier, 21. Juli 2011, abgerufen am 6. Januar 2020.