Meillerwagen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
FR-Wagen
FR-Wagen mit V2-Rakete

FR-Wagen mit V2-Rakete

Basisinformation
Hersteller F. X. MEILLER Fahrzeug- und Maschinenfabrik GmbH & Co. KG
Technische Daten
Gesamtgewicht 11,3 t
Länge 14,7 m
Breite 2,87 m
Höhe 4 m Ladehöhe
4,2 m mit Tarngerüst
Wendekreis 10,7 m Kurvenhalbmesser
Besonderheit Rampe zur Aufrichtung der A4

Der Meillerwagen, auch FR-Wagen (FR = Fernrakete), war ein Transportanhänger der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.

In der A4-Fibel, die für Wehrmachtangehörige als Bedienvorschrift für die Rakete herausgegeben wurde, wird der Anhänger als FR-Wagen bezeichnet.[1] Der Anhänger wurde konzipiert, um V2-Raketen (Aggregat 4) unter anderem von der Umschlagstelle des technischen Truppenbereichs zum Startpunkt („Brennstand“) zu transportieren. Des Weiteren diente er als Versorgungsfahrzeug bei der Betankung und der Startvorbereitung.[2]

Der inoffizielle Name „Meillerwagen“ wurde oft in offiziellen Dokumenten verwendet und bezieht sich auf einen Teilelieferanten für den Anhänger, die Franz Xaver Meiller Fahrzeug- und Maschinenfabrik. Der in der Heeresversuchsanstalt Peenemünde entworfene Meillerwagen wurde bei der Firma Gollnow & Sohn mithilfe italienischer und russischer Häftlinge aus dem KZ-Außenlager Rebstock montiert.[3] Der Meillerwagen war auch Gegenstand für Untersuchungen zur Entwicklung mobiler Raketenabschussrampen (Projekt Regenwurm).[4]

Erhaltene Meillerwagen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Meillerwagen im Australian War Memorial im Treloar Technology Centre im September 2012

Insgesamt sollen rund 200 Meillerwagen gebaut worden sein, von denen noch drei erhalten sind:

Ähnliche Fahrzeuge

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zusammenhang mit dem „Meillerwagen“ wird gelegentlich auch der „Vidalwagen“ genannt, der von Otto Daus als Chefkonstrukteur der Vidal & Sohn Tempo-Werk entworfen wurde. Der Vidalwagen war wesentlich leichter gebaut und wurde für den horizontalen Straßentransport der A4-Rakete genutzt.[5]

Commons: Meillerwagen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Die A4-Fibel: Handbuch zum Start der A4 (1944, 167 Seiten, Online-PDF, 55,5 MB)
  2. Gregory P. Kennedy: Vengeance Weapon 2: The V-2 Guided Missile. Smithsonian Institution Press, Washington DC 1983, S. 44 f, 48.
  3. Ernst Klee, Otto Merk: The Birth of the Missile: The Secrets of Peenemünde. Gerhard Stalling Verlag, Hamburg 1965 (Originalausgabe 1963, deutsch)
  4. Dieter K. Huzel: Peenemünde to Canaveral. Prentice Hall, Englewood Cliffs NJ 1960, S. 93.
  5. Vidalwagen. nevingtonwarmuseum.com, abgerufen am 14. März 2022.