Meister des Landauer Altars

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hochaltarretabel (Landauer Altar) der Nürnberger Katharinenkirche, vor 1468

Als Meister des Landauer Altars wird ein gotischer Maler bezeichnet, der ab ungefähr 1450 bis wohl gegen 1484 in Nürnberg tätig war. Der namentlich nicht bekannte Künstler erhielt seinen Notnamen nach einem von ihm für die dortige Katharinenkirche gemalten Altar. Dieser war von der Nürnberger Kaufmannsfamilie Landauer gestiftet worden.

Die vom Meister gemalten Altarflügel zeigen auf den Außenseiten die Verlobung der hl. Katharina und die Kreuzigung Christi, auf den Innenseiten zeigen sie Geburt und Auferstehung Christi. Beim Bild der Auferstehung ist das Stifterbildnis der Elisabeth Landauer im Habit einer Nonne zu sehen, sie war Klosterfrau im Katharinenkloster Nürnberg und verstarb dort 1475; das Stifterbildnis bei der Geburt Christi soll ihren Vater Markus (auch Marx) Landauer darstellen, der 1468 verstarb.[1]

Die aus Tannenholz gefertigten Altarflügel des ehemaligen Hochaltars der Katharinenkirche befinden sich heute in der Sammlung des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg als Dauerleihgabe der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen[2]. Dem Meister oder seinem Umfeld wird weiter noch ein Bild der hl. Katharina zugeordnet[3].

Der Sohn von Marcus Landauer hat in Nürnberg 1511 noch einen weiteren Altar gestiftet, der ebenfalls als Landauer Altar bezeichnet wird. Für dieses Werk hat Albrecht Dürer das Altarbild geschaffen.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Eberhard Lutze, Eberhard Wiegand: Katalog des Germanischen Nationalmuseums zu Nürnberg. Die Gemälde des 13. bis 16. Jahrhunderts. Band 1, Leipzig 1937, S. 151–152.
  2. Germanisches Nationalmuseums Inv. Nr. Gm 880, 881, 882, 883 = Bayerischen Staatsgemäldesammlungen Inv. Nr. 5324, 5363, 660 a und 660 b.
  3. Bayerischen Staatsgemäldesammlungen Inv. Nr. 15270.
  • Henry Thode: Die Malerschule von Nürnberg im 14. und 15. Jahrhundert in ihrer Entwicklung bis auf Dürer. Frankfurt a. M. 1891, S. 163ff.
  • Ignaz Beth: Die Flügel des Landauer-Altars in der Münchener Pinakothek und der Augsburger Galerie. In: Repertorium für Kunstwissenschaft 28, 1905, S. 457–465
  • Martin Weinberger: Nürnberger Malerei an der Wende zur Renaissance und die Anfänge der Dürerschule (Studien zur deutschen Kunstgeschichte, Bd. 217). Strassburg 1921
  • Eberhard Lutze: Michael Wolgemut (1434-1519). In: Pantheon 13, 1934, S. 262–269
  • Alfred Stange: Deutsche Malerei der Gotik. Band 9: Franken Böhmen und Thüringen-Sachsen. München 1958, S. ?
  • Joachim Ahlborn: Die Familie Landauer. Vom Maler zum Montanherrn (Nürnberger Forschungen 11). Nürnberg 1969
  • Alfred Stange: Kritisches Verzeichnis der deutschen Tafelbilder vor Dürer. Bd. 3. München 1978, S.  ?
  • Robert Suckale: Die Erneuerung der Malkunst vor Dürer 2 Bände. Petersberg 2009, S. ?
  • Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, Peter Strieder: Tafelmalerei in Nürnberg 1350–1550. Königstein 1993, S. ?.
  • Manfred H. Grieb (Hrsg.): Nürnberger Künstlerlexikon. Bildende Künstler, Kunsthandwerker, Gelehrte. München 2007, S. 998.
  • Mira Bell, Steffen Engelhardt, Flavio Redlich, Maria Zieglmaier (Hrsg.): Biographical Index of the Middle Ages. München 2008, S. 692.