Meister des Pfullendorfer Altars
Als Meister des Pfullendorfer Altars wird ein spätgotischer Maler bezeichnet. Der namentlich nicht sicher bekannte Künstler malte um 1500 einen Altar, der aus der Stadtpfarrkirche St. Jakob in Pfullendorf stammen soll und der dem Meister seinen Notnamen gab. Die heute davon noch erhaltenen nun getrennten Tafeln mit Szenen aus Marienleben und Leben Christi sowie Bildern von Propheten gelten als bedeutende Werke der von der Ulmer Malerei der Epoche geprägten Arbeitsweise.
Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Pfullendorfer Altar war wohl ein zwei Meter langer Flügelaltar. Die bemalte Außenseite ist fast vollständig zerstört. Die noch erhaltenen, zerteilten 16 Tafelbilder der Innenseite befinden sich heute im Besitz von drei Museen:
- Städel, Frankfurt
- Verkündigung, Heimsuchung, Geburt. Christi und Marientod
- Staatsgalerie Stuttgart
- Szenen aus dem Marienleben, acht Brustbilder von Propheten
- Fürstliche Hohenzollernsche Sammlungen in Schloss Sigmaringen
- Vermählung (Joachim und Anna)
Stilistische Nähe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Werk des Meisters des Pfullendorfer Altars steht dem Stil der als Ulmer Schule gruppierten spätmittelalterlichen Malerei nahe. Besonders besteht zumindest eine stilistische Beziehung des Meisters zu dem in Ulm tätigen Maler Bartholomäus Zeitblom[1], auch wenn die Bilder des Pfullendorfer Altars eine klarer definierte Räumlichkeit zeigen.[2]
Identifizierung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es wurde vorgeschlagen, den Meister des Pfullendorfer Altars mit dem Maler Bernhard Strigel aus Memmingen gleichzusetzen[3].
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ S. Lüken: Die Verkündigung an Maria im 15. und frühen 16. Jahrhundert. Göttingen 2000 S. 218
- ↑ D. Gräfin von Pfeil: Der Meister des Pfullendorfer Retabels und seine Werkstatt. In: Württembergisches Landesmuseum Stuttgart (Hrsg.): Meisterwerke Massenhaft. Die Bildhauerwerkstatt des Niklaus Weckmann und die Malerei in Ulm um 1500. Stuttgart 1993, S. 186
- ↑ Bruno Bushart: »Meister des Pfullendorfer Altars« oder Bernhard Strigel? In: Zeitschrift für Kunstgeschichte. Band 21, 1958, S. 230–242.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Daniela Gräfin von Pfeil: Der Meister des Pfullendorfer Retabels und seine Werkstatt. In: Gerhard Weilandt, Stefan Roller (Red.): Meisterwerke massenhaft. Die Bildhauerwerkstatt des Niklaus Weckmann und die Malerei in Ulm um 1500. Württembergisches Landesmuseum, Stuttgart 1993, ISBN 3-929055-25-2, S. 185–198 (Ausstellungskatalog, Stuttgart, Württembergisches Landesmuseum, Altes Schloss, 11. Mai – 1. August 1993).
- Hans F. Schweers: Gemälde in deutschen Museen. Katalog der in der Bundesrepublik Deutschland ausgestellten Werke. = Paintings in German Museums. Band 2: L – Z. Saur, München u. a. 1982, ISBN 3-598-10310-7.
- Hans Koepf: Schwäbische Kunstgeschichte. Band 3: Plastik und Malerei der Gotik. Thorbecke, Konstanz 1963.
- Bruno Bushart: Meister des Pfullendorfer Altars oder Bernhard Strigel? In: Zeitschrift für Kunstgeschichte. ZfKG. 21, 1958, ISSN 0044-2992, S. 230–242.
- A. Stange: Deutsche Malerei der Gotik. Band 8: Schwaben in der Zeit von 1450 bis 1500. Deutscher Kunstverlag, Berlin 1957.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Meister des Pfullendorfer Altars, Geburt. Christi , Abbildung und Bildbeschreibung bei Städel, Frankfurt (www.staedelmuseum.de) aufgerufen August 2010