Meister des Speyerer Altars

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Sogenannter Speyerer Altar, Flügelaussenseite, Abendmahl (um 1480), Berlin, Gemäldegalerie
Sogenannter Speyerer Altar, Flügelaussenseite, Fußwaschung (um 1480), Berlin, Gemäldegalerie

Als Meister des Speyerer Altars wird ein Maler der Spätgotik bezeichnet, der zwischen 1480 und 1505 in der Pfalz oder Mainz eine bedeutende Werkstatt betrieb. Er erhielt diesen Notnamen nach dem traditionell genannten Aufstellungsort (Speyer) seines Passionsaltars. Seine Arbeiten stehen unter dem Einfluss der niederländischen Kunst seiner Zeit, mit der er entweder direkt oder über zeitgenössische Maler aus Köln in Berührung kam.

Der zwischen 1480 und 1485 entstandene Speyerer Altar ist ein heute in seinen Bestandteilen auf das Freiburger Augustinermuseum, die Berliner Gemäldegalerie und das Frankfurter Städel-Museum verteilter Flügelaltar.

Stifterscheibe mit dem Bild Johann von Dalbergs (um 1480), Karlsruhe, Badisches Landesmuseum

Wahrscheinlich wurde der Meister in einer Glasmalerwerkstatt ausgebildet. Von ihm sind auch zwei Scheiben mit Stifterbildnissen der Familie von Dalberg erhalten. Ebenso Teile eines Altares für die Liebfrauenkirche in Mainz.

Oft werden Werke des Meisters des Speyerer Altars dem Umkreis des Meisters des Hausbuches oder ihm selbst zugeordnet.[1][2] Hier konnte bislang keine Einigung in der Wissenschaft erzielt werden.

  • Daniel Hess: Meister um das „mittelalterliche Hausbuch“. Studien zur Hausbuchmeisterfrage. Mainz 1994, ISBN 3-8053-1656-9.
  • Uwe Gast: Malerei in Mainz um 1500. Vom Meister des Speyerer Altars zu Martin Caldenbach, gen. Hess. In: Peter Krawietz (Hrsg.): Gutenberg. Aventur und kunst. Herrmann Schmidt, Mainz 2000, S. 650–661.
  • J. P. Filedt Kok (Hrsg.): Vom Leben im späten Mittelalter. Der Hausbuchmeister oder Meister des Amsterdamer Kabinetts. Ausstellungskatalog. Amsterdam u. a. 1985, DNB 210606932.
  • Sven Lüken: Die Verkündigung an Maria im 15. und frühen 16. Jahrhundert (= Rekonstruktion der Künste. Band 2). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2000, S. 148.
  • Franz L. Pelgen: Das Geheimnis des Speyerer Passionsaltars: auf mehrere Standorte verteilt: Das wohl ursprünglich für den Speyerer Dom gefertigte Werk eines unbekannten Meisters. In: Die Rheinpfalz / alle Regionalausg. 60 (2004), Nr. 85 vom 10. April 2004.
  • Alfred Stange: Der Hausbuchmeister. Gesamtdarstellung und Katalog seiner Gemälde, Kupferstiche und Zeichnungen (= Studien zur deutschen Kunstgeschichte. Band 316). Baden-Baden 1958, DNB 454831919.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Als eigenhändig angesehen beispielsweise im Katalog von Kok (Hrsg.) 1985.
  2. Gemäldegalerie Berlin, Fußwaschung der Apostel