Somalirußmeise
Somalirußmeise | ||||||||||||
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Somalirußmeise, John Gerrard Keulemans - Ibis 1885 | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Melaniparus thruppi | ||||||||||||
(Shelley, 1885) |
Die Somalirußmeise (Melaniparus thruppi), Syn.: Parus thruppi, ist eine Vogelart aus der Familie der Meisen (Paridae).[1][2]
Die Art wurde als konspezifisch mit der Akazienrußmeise (Melaniparus cinerascens) und/oder der Kaprußmeise (Melaniparus afer) angesehen.
Der Vogel kommt in Ostafrika vor in Äthiopien, Kenia, Somalia, Tansania und Uganda.
Der Lebensraum umfasst hauptsächlich trockene mit Akazien und Commiphora („Myrrhenstrauch“) bestandene Flächen, auch buschiges Grasland und Bäume in Wassernähe bis mindestens 1400, in Äthiopien wohl bis 2000 m Höhe.[3][4]
Der Artzusatz bezieht sich auf den britischen Chirurgen James Godfrey Thrupp (1848–1913), Forscher im Somaliland von 1884 bis 1885.[5]
Diese Meise ist meist ein Standvogel, lediglich im Nordosten Ugandas umherziehend.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art ist 11–12 cm groß und wiegt etwa 12 g. Das ist die kleinste der grauen Meisen mit schwarz-weißer Kopfzeichnung. Die obere Kopfhälfte ist schwarz, die Wangen und Ohrdecken sind weiß, eine vertikale schwarze Linie zieht von der Schnabelbasis über die Kehle zur Brust und zum schwarzen Halsband. Stirn und Zügel sind schwärzlich. Die Oberseite ist grau mit leichten gelbbraunen Anteilen, die längsten Federn der Schwanzdecken tragen schwärzliche Spitzen, der Schwanz ist schwarz mit weißen, nach innen zu schmaler werdenden Spitzen mit Ausnahme der zentralen Steuerfedern. Die Flügeldecken sind tiefschwarz mit breiten weißen Spitzen, die Flugfedern sind schwarz mit schmalen weißen Rändern. Kehle und Kinn sowie die Brust mittig sind schwarz und reichen als zentrale schmale Linie nach hinten, manchmal auch als schwarze Flecken. Die Brust ist seitlich blass gelbbraun bis grau. Die Unterschwanzdecken haben weißliche Ränder. Die Iris ist braun bis rötlich-braun, der Schnabel dunkel schiefergrau oder schwarz, die Beine sind bläulich-grau bis schwarz. Weibchen sind etwas blasser und haben weniger Schwarz von Kinn bis zur Brust. Jungvögel sind an der Stirn blasser, der Scheitel ist bräunlich, die Oberseite bräunlich überhaucht, der dunkelbraune Schwanz hat keine weißen Spitzen, die Flügel sind dunkelbraun, auch Kinn und Kehle sind braun.
Die Art unterscheidet sich von der Miomborußmeise (Melaniparus griseiventris) dadurch, dass die schwarze Kopfzeichnung einen weißen Wangenfleck formt und einrahmt.[3][4][6]
Geografische Variation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es werden folgende Unterarten anerkannt:[3][7]
- M. t. thruppi (Shelley, 1885), Nominatform – Äthiopien, Somalia außer Südwesten und Nordkenia
- M. t. barakae (Frederick John Jackson, 1899), – Südwestsomalia, Ostuganda, Kenia und Nordosten Tansanias, auf der Oberseite etwas blasser, der Nackenfleck fehlt oder ist klein, die Brust seitlich weißlicher, die Flanken blass grau und etwas gelbbraun überhaucht
Stimme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ruf des Männchens wird als „chya chya“, sanftes, heiseres „chet“ oder „chut“, oft auch als längere Folge von „chet-chet-chet“ oder „tsi-tsa-char“ und als explosives „tsi-tsi-chay-chay-chay“ beschrieben. Die Lautäußerungen ähneln denen der Weißbauch-Rußmeise (Melaniparus albiventris), sind aber harscher und vibrierender „chrrrrt-chah chrrrt chah-chah“.[3][4]
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Nahrung besteht vermutlich aus Insekten, kleinen Wirbellosen, gerne Wespen, Käfer und Larven, die bevorzugt paarweise oder in Gruppen, gerne auch in gemischten Jagdgemeinschaften gesucht werden.
Die Brutzeit wird zwischen Februar und Juni vermutet. Die Art ist standorttreu. Das Nest befindet sich in 2–7 m Höhe in einem Loch in einem abgestorbenen Baum. Das Gelege besteht wohl aus 2 Eiern.[3]
Gefährdungssituation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bestand gilt als „nicht gefährdet“ (Least Concern).[8]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- G. E. Shelley: Parus thruppi. In: The Ibis, Band 3, Nr. 5, S. 406, 1885, Biodiversity Library
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Somalirußmeise, in Avibase – Die Weltvogel-Datenbank. Abgerufen am 26. November 2022.
- ↑ H. Barthel, Ch. Barthel, E. Bezzel, P. Eckhoff, R. van den Elzen, Ch. Hinkelmann & F. D. Steinheimer: Deutsche Namen der Vögel der Erde Vogelwarte Bd. 58, S. 1–214, 2020
- ↑ a b c d e A. Gosler und P. Clement: Somali Tit (Melaniparus thruppi), version 1.0. In: J. del Hoyo, A. Elliott, J. Sargatal, D. A. Christie und E. de Juana (Herausgeber): Birds of the World, 2020, Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY, USA. Melaniparus thruppi
- ↑ a b c T. Stevenson, J. Fanshawe: Birds of East Africa. Kenya, Tanzania, Uganda, Rwanda, and Burundi. Princeton University Press, 2002, ISBN 978-0-691-12665-4.
- ↑ J. A. Jobling: A Dictionary of Scientific Bird Names. Oxford University Press. 1991. ISBN 0-19-854634-3.
- ↑ African Bird Club: ABC App - Birds of Africa
- ↑ IOC World Bird List Waxwings and allies, tits, penduline tits
- ↑ Melaniparus thruppi in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2016. Eingestellt von: BirdLife International, 2016. Abgerufen am 26. November 2022.