Melittidae
Melittidae | ||||||||||||
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Melitta nigricans Männchen | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Melittidae | ||||||||||||
Michener, 2000 | ||||||||||||
Unterfamilien | ||||||||||||
Die Melittidae ist eine kleine Familie von Bienen. Es sind etwa 200 Arten und 14 Gattungen bekannt.[1] Alle Arten sind solitär und nisten im Boden. Viele der Arten sind oligolektisch, also auf bestimmte Pflanzenarten spezialisiert.[2] Eine Besonderheit der Melittidae ist, dass in dieser Familie „Öl-Sammeln“ vorkommt. Arten der Gattungen Rediviva und Macropis haben spezielle Haare an den Vorder- und Mittelbeinen, mit denen sie Öl sammeln, das den Larven zum Pollen als Nahrung in die Nester deponiert wird. Das Öl stammt aus Blüten, z. B. von Lysimachia, die in Elaiophoren Öl absondern. Auch eine ausgestorbene Art (Paleomacropis eocenicus), die in Bernstein gefunden wurde, hatte Haare, die zum Öl-Sammeln gedient haben dürften.[2]
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Melittidae ähneln den Andrenidae. Sie sind wie diese kurzzungige Bienen und Beinsammler. Anders als die meisten Andrenidae haben sie jedoch reduzierte Scopae an Femur bis Coxa. Die Scopae liegen an Tibia und Basitarsus. Die Melittidae haben im Allgemeinen recht kurze, spitz endende Zungen und unspezialisierte Labialpalpen, deren erste zwei Glieder recht kurz sind. Ihre Mittelcoxae ähneln denen der langzungigen Bienen. Es gibt kein Merkmal, das allen Melittidae gemein ist und bei keiner anderen Bienenfamilie zu finden ist. Bei den Meganomiinae handelt es sich um große Arten über 17 mm.
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Arten der Familie sind paläarktisch und im südlichen Afrika verbreitet. Im südlichen Afrika liegt die größte Diversität vor. In Nordamerika ist die Familie selten, lediglich Hesperapis ist hier in den westlichen Vereinigten Staaten und Mexiko recht weit verbreitet. Im paläarktischen Gebiet kommen Arten der Dasypodainae und der Melittinae vor. Die Meganomiinae sind auf Afrika beschränkt. In Südamerika, Australien und der Antarktis sind keine Melittidae bekannt.
In Europa kommen drei Gattungen vor: Dasypoda, Macropis und Melitta.
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Äußere Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die systematische Stellung der Melittidae gilt als noch nicht eindeutig geklärt.[2] Traditionell und von mehreren Autoren gelten sie als Schwestergruppe der „langzungigen Bienen“ (siehe auch Cladogramm unten).[1][3] Es gibt molekularbiologische Untersuchungen nach denen die Melittidae die basalste Bienenfamilie darstellen, also die Schwestergruppe aller anderen Bienen ist und es wird diskutiert, ob die Melittidae monophyletisch sind.[1]
Anthophila Bienen |
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Innere Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Folgenden ist die innere Systematik der Melittidae nach Michez et al. (2009)[2] dargestellt.
Melittidae |
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Meganomia sp.
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Haplomelitta ogilviei
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Macropis europaea
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Melitta haemorrhoidalis
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Dasypoda hirtipes
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Samba sp.
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Rediviva sp.
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Promelitta sp.
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Eremephanta sp.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c John Plant & Hannes F. Paulus: Evolution and phylogeny of bees review and cladistic analysis in light of morphological evidence (Hymenoptera, Apoidea). Schweizerbart Science Publishers, Stuttgart 2016, ISBN 978-3-510-55048-7.
- ↑ a b c d Denis Michez, Sébastien Patiny, Bryan N. Danforth (2009): Phylogeny of the bee family Melittidae (Hymenoptera: Anthophila) based on combined molecular and morphological data. Systematic Entomology 34: 574–597. doi:10.1111/j.1365-3113.2009.00479.x
- ↑ Ch. D. Michener: Bees of the World. 2007, ISBN 978-0-8018-8573-0, S. 972 (com.ua [PDF]).