Menhir von Steudten
Menhir von Steudten | ||
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Menhir von Steudten | ||
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Koordinaten | 51° 12′ 22″ N, 13° 12′ 36,9″ O | |
Ort | Stauchitz, Sachsen, Deutschland |
Der Menhir von Steudten ist ein vorgeschichtlicher Menhir bei Steudten, einem Ortsteil von Stauchitz im Landkreis Meißen, Sachsen.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Menhir befindet sich südlich von Steudten und ist über die Straße Zum Huthübel und einen von dieser abzweigenden Feldweg zu erreichen. Er steht auf der Spitze eines künstlichen Hügels namens Huthübel und damit auf der höchsten Stelle in weitem Umkreis. Ob es sich beim Huthübel um einen vorgeschichtlichen Grabhügel handelt, kann nicht gesagt werden, da er bislang nicht archäologisch untersucht wurde. Hügel und Menhir stehen genau auf der ehemaligen Grenze zwischen Steudten und der Wüstung Batera. Der Name Huthübel deutet darauf hin, dass der Ort im Mittelalter als Gerichtsstätte diente bzw. im 10. Jahrhundert als Burg.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Menhir besteht aus Quarzporphyr. Er ist unregelmäßig geformt und läuft nach oben spitz zu. Er hat eine Höhe von 185 cm, eine Breite von 75 cm und eine Tiefe von 59 cm. Horst Kirchner meinte, unterhalb der Spitze ein 7–8 cm großes Zeichen erkennen zu können, was aber weder von Waldtraut Schrickel noch von späteren Autoren bestätigt werden konnte.
Der Menhir in regionalen Sagen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach einer Sage soll der deutsche König Heinrich I. vom Huthübel aus die Belagerung von Gana, der Hauptburg der slawischen Daleminzier, 928/29 geleitet haben.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans-Jürgen Beier: Die megalithischen, submegalithischen und pseudomegalithischen Bauten sowie die Menhire zwischen Ostsee und Thüringer Wald (= Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas. Band 1). Wilkau-Haßlau 1991, S. 71.
- Johannes Groht: Menhire in Deutschland. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt/Landesmuseum für Vorgeschichte, Halle (Saale) 2013, ISBN 978-3-943904-18-5, S. 376–378, 381.
- Horst Kirchner: Die Menhire in Mitteleuropa und der Menhirgedanke (= Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Abhandlungen der Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Klasse. Jahrgang 1955, Nr. 9). Wiesbaden 1955, S. 188.
- Waldtraut Schrickel: Westeuropäische Elemente im Neolithikum und in der frühen Bronzezeit Mitteldeutschlands. Teil 1. Katalog Leipzig 1957, S. 72–73.
- Britta Schulze-Thulin: Großsteingräber und Menhire. Sachsen-Anhalt – Thüringen – Sachsen. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2007, ISBN 978-3-89812-428-7, S. 120–121.