Menhir von Wasserleben

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Menhir von Wasserleben
Brotstein
Der Menhir von Wasserleben
Der Menhir von Wasserleben
Menhir von Wasserleben (Sachsen-Anhalt)
Menhir von Wasserleben (Sachsen-Anhalt)
Koordinaten 51° 54′ 58,4″ N, 10° 45′ 16″ OKoordinaten: 51° 54′ 58,4″ N, 10° 45′ 16″ O
Ort Nordharz, OT Wasserleben, Sachsen-Anhalt, Deutschland

Der Menhir von Wasserleben (auch Brotstein genannt) ist ein vorgeschichtlicher Menhir bei Wasserleben, einem Ortsteil der Gemeinde Nordharz im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt.

Lage und Beschreibung

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Der Stein befindet sich etwa 100 m hinter dem südwestlichen Ortsausgang von Wasserleben, direkt an einem von der Straße nach Veckenstedt abzweigendem Feldweg.[1]

Der Menhir besteht aus Quarzitsandstein und ist stark verwittert. Seine Höhe beträgt 116 cm, die Breite 67 cm und die Tiefe 22 cm. Der Stein ist plattenförmig, verjüngt sich nach oben und läuft in einem waagerechten Abschluss aus. An mindestens zwei Stellen ist er zerbrochen und wurde mit Zement wieder zusammengefügt.[1]

Funde aus der Umgebung des Steins stammen aus dem Neolithikum oder der römischen Kaiserzeit.[2]

Der Menhir in regionalen Sagen

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Der Name des Steins geht auf eine Sage zurück. Hiernach soll ein Mädchen bei Regenwetter ein Brot, das sie bei sich trug, in eine Pfütze gelegt haben, um bei deren Durchquerung ihre Schuhe nicht zu beschmutzen. Als Strafe hierfür wurde sie in einen brotlaibähnlichen Stein verwandelt.[2] Nach einer ähnlichen Sage soll eine Frau im Ort Brot gestohlen haben. Als sie dies bei ihrer Befragung verneinte, soll sie sofort tot umgefallen sein. Der Stein markiert ihren Sterbeort.[3]

  • Johannes Groht: Menhire in Deutschland. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Halle (Saale) 2013, ISBN 978-3-943904-18-5, S. 428, 462.
  • Horst Kirchner: Die Menhire in Mitteleuropa und der Menhirgedanke. Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Abhandlungen der Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Klasse, Jahrgang 1955, Nr. 9, Wiesbaden 1955, S. 183.
  • Johannes Schneider: Bodendenkmale des Bezirkes Magdeburg. In: Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte. Band 69, 1986, S. 129.
  • Waldtraut Schrickel: Westeuropäische Elemente im Neolithikum und in der frühen Bronzezeit Mitteldeutschlands. Teil I. Katalog. Veröffentlichungen des Landesmuseums für Vorgeschichte Dresden, Band 5, VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1957, S. 62–63.
  • Britta Schulze-Thulin: Großsteingräber und Menhire. Sachsen-Anhalt • Thüringen • Sachsen. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2007, S. 77.

Einzelnachweise

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  1. a b Johannes Groht: Menhire in Deutschland. S. 462.
  2. a b Waldtraut Schrickel: Westeuropäische Elemente im Neolithikum und in der frühen Bronzezeit Mitteldeutschlands. Teil I. Katalog. S. 63.
  3. suehnekreuz.de – Wasserleben