Mercedes-Benz M 121

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Daimler-Benz
M 121 verbaut in Mercedes-Benz W 110
M 121 verbaut in Mercedes-Benz W 110

M 121 verbaut in Mercedes-Benz W 110

M 121
Produktionszeitraum: 1955–1968
Hersteller: Daimler-Benz
Funktionsprinzip: Otto
Motorenbauform: Vierzylinder-Reihenmotor
Hubraum: 1897–ca. 2000 cm3
Leistung: 48–77 kW
Vorgängermodell: M 136
Nachfolgemodell: M 115

Der M 121-Motor ist ein Vierzylinder-Reihenmotor von Daimler-Benz. Der Ottomotor kam in hohen Stückzahlen von 1956 bis 1968 in PKW, Kleinbussen und Klein-LKW von Mercedes-Benz zum Einsatz; ein Unimogprototyp der Baureihe 411 wurde 1957 auch mit diesem Motor ausgerüstet.[1]

Das Kürzel „M“ steht für „Motor“ (Motor, der mit Benzin/Ottokraftstoff betrieben wird) und bezeichnet bis heute die Ottomotoren der Marke Mercedes-Benz.

Der M 121 ist aus dem 1952 erschienenen Sechszylindermotor M 180 des Mercedes 220 abgeleitet und wurde erstmals 1956 im Modell 190 der Serie W 121 mit 75 PS (55 kW) verwendet. Der 190 wurde parallel zum 180 angeboten, welcher bis 1957 noch den M 136 aus den 1930er Jahren hatte, bevor er mit einer leistungsreduzierten Version des M 121 (65 PS/48 kW) ausgestattet wurde.

Der wesentliche Unterschied zu den Motoren der 170er und 180er Mercedes-Modelle ist die obenliegende Nockenwelle mit Antrieb über eine Duplex-Rollenkette mit ölhydraulischen Spannschienen und einer Ventilbetätigung über Schlepphebel. Der M 136 war noch ein Seitenventiler mit sehr zerklüfteten Brennräumen, die sich ungünstig auf den Verbrauch auswirkten.

Zum Erscheinen des Heckflossenmodells W 110 im Jahre 1961 (mit der beibehaltenen Bezeichnung 190) wuchs die Motorleistung um 5 PS (4 kW) auf 80 PS (59 kW) an. Mit dem Typ 200 ab Baujahr 1965 erreichte der Motor M 121 zwei Liter Hubraum und leistet 95 PS (70 kW). Erstmals setzte Daimler-Benz den Gleichdruck-Strombergvergaser ein, dessen Schieberkolben nicht mehr direkt vom Gaspedal, sondern indirekt über eine Unterdruck-Nachführung betätigt wird. Die Vergaser, die nur bei den Vierzylindermotoren von 1965 bis 1968 verwendet wurden, wurden anfangs oft bemängelt.

Die ersten Versionen des M 121 hatten nur drei Kurbelwellenlager: an der vorderen Riemenscheibe, zwischen Zylinder 2 und 3 und hinten an der Schwungscheibe. Der Motorlauf ist daher recht rau. Tiefgreifendste Änderung des M 121 war die 1965 im Mercedes 200 eingeführte fünffach gelagerte Kurbelwelle, was den Motorlauf ruhiger machte.

Auch der gleich starke Motor M 115 mit 95 PS (70 kW) des Heckflossen-Nachfolgers „Strich-Acht“ (W 115) ist ein kaum veränderter M 121; Daimler-Benz setzte jedoch für die neuen Ottomotoren die Motortypennummer parallel zum Fahrzeugbaumuster auf M 115 fest. Im nun angebotenen Modell 220 /8 war auch der Hubraum auf 2,2 Liter vergrößert worden und wurde 1974 im Modell 230.4 noch einmal auf 2,3 Liter erweitert; erst da waren die Möglichkeiten des alten Vierzylinder-Motorblocks erschöpft.

  • 190 SL (W 121 B II), 105 PS (77 kW), 1955–1963
  • L 319, 65 PS (48 kW), ab 1956
  • O 319, 65 PS (48 kW), ab 1956
  • 190 (W 121, „kleiner Ponton“) 75–80 PS (55–59 kW), 1956–1961
  • 180 (W 120, „kleiner Ponton“), 65–68 PS (48–50 kW), 1957–1961
  • 190 (W 110, „kleine Heckflosse“), 80 PS (59 kW), 1961–1965
  • 200 (W 110, „kleine Heckflosse“), 95 PS (70 kW), 1965–1968

Einzelnachweise

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  1. Carl-Heinz Vogler: Unimog 411: Typengeschichte und Technik. GeraMond-Verlag, München. 2014. ISBN 978-3-86245-605-5. S. 42
Commons: Mercedes-Benz M121 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien