Merismus
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Der Merismus (von griechisch μερισμός: „Teilung“, „Zergliederung“) ist eine rhetorische Figur der Lyrik, mit dem eine Gesamtheit durch zwei, meist gegensätzliche Begriffe ausgedrückt wird.
Wirkung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Merismus dient zum Beschreiben eines Oberbegriffs und ist mit den Stilmitteln Synekdoche und Hendiadyoin verwandt.
Beispiele
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Merismen finden in der Bibel Verwendung.
Beispiele im Tanach, im Alten Testament:
- Jona 1,9 EU: „Ich bin ein Hebräer und verehre JHWH, den Gott des Himmels, der das Meer und das Trockene gemacht hat.“
- Koh 3,17 EU: „Gott wird richten den Gerechten und den Gottlosen; denn alles Vorhaben und alles Tun hat seine Zeit.“
Beispiel im Neuen Testament:
- Offb 1,8 EU: „Ich bin das Alpha und das Omega, spricht Gott, der Herr, der ist und der war und der kommt, der Herrscher über die ganze Schöpfung.“
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jože Krašovec: Der Merismus: Im Biblisch-Hebräischen und Nordwestsemitischen, Pontificio Istituto Biblico, Rom 1977.
- Matthias Dietrich: Was heißt „Gott rettet Tiere“? – Eine Interpretation von Ps 36,7b auf dem Hintergrund der einschlägigen alttestamentlichen Aussagen, Grin Verlag, München 2009.
- Reinhard Wonneberger: Redaktion. Studien zur Textfortschreibung im Alten Testament, entwickelt am Beispiel der Samuel-Überlieferung, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1992, S. 84–85.