Karminspint
Karminspint | ||||||||||
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Karminspint (Merops nubicus) | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Merops nubicus | ||||||||||
Gmelin, 1788 |
Der Karminspint (Merops nubicus) ist ein Vogel aus der Familie der Bienenfresser (Meropidae).[1][2]
Die Art wurde früher als konspezifisch mit dem Scharlachspint (Merops nubicoides) angesehen.[3] Sie ist monotypisch.[4] Das Artepitheton bezieht sich auf die Nuba-Berge.[5]
Der intra-afrikanischer Zugvogel kommt in Subsahara-Afrika vor vom Senegal östlich bis Eritrea und südlich bis Kenia und Somalia. Das Verbreitungsgebiet umfasst offene busch- und baumbestandene Flächen und Savannen, Flüsse und Flussauen, Weideland, Sümpfe, Seen und Uferzonen, gerne mit Mangroven, Dornbüschen und Grasbewuchs bis 1200 m Höhe.[6][3][7][8]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Karminspint ist 24–27 cm groß (+ zentrale Schwanzfedern bis 9 cm) und wiegt 34–59 g. Er ist mit den langen Flügeln ein auffallender Bienenfresser. Das Männchen ist mineralgrün an Kinn, Scheitel, Wangen, Rumpf und Oberschwanzdecken., die Kehle ist dunkel olivgrün, erscheint im Gegenlicht bläulich und schwärzlich oder grünlich-blau. Die Maske ist schwarz. Sichtbare Schwingenfedern sind matt grünlich-blau, ansonsten ist die Oberseite karminrot bis rosa, die Flügel haben schwarze äußere Ränder, die 4–5 längsten Handschwingen haben außen einen blauen Subterminalfleck. Die mittleren Schwanzfedern sind deutlich länger, nicht gestuft abgesetzt und an der Spitze 4 mm breit. Die Unterseite ist karminrot, Richtung Schwanz ins Bläuliche übergehend. Die Flügelunterseiten sind matt zimtfarben. Der kräftige Schnabel ist schwarz, die Iris rot. Die Geschlechter unterscheiden sich nur durch kürzere zentrale Schwanzfedern beim Weibchen. Jungvögel sind an Stirn und Scheitel mäßig blau, Nacken und Rücken braun, Arm- und Schulterfedern sind olivbraun mit bläulichen Rändern, Rumpf und Oberschwanzdecken sind grau-bläulich, der Schwanz matt karminrot, brauner werdend gegen Ende mit bläulichen Spitzen.
Die Art unterscheidet sich vom Scharlachspint (Merops nubicoides) weder im Ruf, noch in Ernährung, Brutweise oder Zugverhalten, aber ist an Kinn, Kehle und Bartregion schwärzlich-türkis und nicht rosa, der Scheitel weniger grünlicher, die Iris ist rot und nicht schwarz, die Schwanzunterseite ist gelblich-grau und nicht grau bis dunkelgrau, schließlich sind die mittleren Schwanzfedern deutlich kürzer.[3][6][9]
Stimme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ruf des Männchens wird als wiederholtes kehliges „rrruk“ oder „turrr“ beschrieben. Der Alarmruf ist ein harsches „tirriktirriktirrik“.[3]
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ernährung besteht aus einer Vielzahl an Insekten, gerne Heuschrecken und Wanderheuschrecken, auch häufig Honigbienen. In Nigeria machen fliegende Ameisen bis 86 % der Nahrung aus. Die Beute wird hauptsächlich im Segelflug bis in 50–100 M Höhe gefangen. Säugetiere werden gern als Ansitz benutzt, auch nutzen sie Brände gerne als Jagdzonen.
Die Brutzeit beginnt mit dem Einsetzen der Regenzeit in den Niederungen, in größeren Höhenlagen einige Wochen früher. Die Niströhren werden von beiden Geschlechtern mitunter 4–5 Monate vor der Eiablage gegraben. Gebrütet wird in dichten Kolonien von Hunderten bis Tausenden von Nestern in Steilufern mäandernder Flüsse, mitunter auch im Boden. Das Gelege besteht aus 2–5 weißen Eiern.[3][9]
Gefährdungssituation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bestand gilt als nicht gefährdet (Least Concern), ist jedoch vermutlich rückläufig. Zu den Bedrohungen für den Karminspint zählen steigende Wasserspiegel in den Seen Kariba und Cahora Bassa und ständige Wasserstandsänderungen als Folge von Staudämmen.[10]
Karminspint und Mensch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Gambia war der Karminspint in der Vergangenheit auf der Banknote zu 25 Dalasi dargestellt.[11]
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25 Dalasi 1991–1995, Vorderseite
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25 Dalasi 1996, Vorderseite
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- J. F. Gmelin: Merops nubicus. In: Caroli a Linné systema naturae per regna tria naturae, secundum classes, ordines, genera, species, cum characteribus, differentiis, synonymis, locis. Tomus I. Editio decima tertia, aucta, reformata, S. 545, 1788. Biodiversity Library
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Karminspint, in Avibase – Die Weltvogel-Datenbank. Abgerufen am 2. Oktober 2022.
- ↑ H. Barthel, Ch. Barthel, E. Bezzel, P. Eckhoff, R. van den Elzen, Ch. Hinkelmann & F. D. Steinheimer: Deutsche Namen der Vögel der Erde Vogelwarte Bd. 58, S. 1–214, 2020
- ↑ a b c d e H. Fry, P. F. D. Boesman und G. M. Kirwan: Northern Carmine Bee-eater (Merops nubicus), version 1.0. In: J. del Hoyo, A. Elliott, J. Sargatal, D. A. Christie und E. de Juana (Herausgeber): Birds of the World, 2020, Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY, USA. nubicus
- ↑ IOC World Bird List Todies, motmots, bee-eaters
- ↑ J. A. Jobling: A Dictionary of Scientific Bird Names. Oxford University Press. 1991. ISBN 0-19-854634-3.
- ↑ a b H. Chittenden, G. Davies und I. Weiersbye: Roberts Bird Guide, 2. Auflage, 2018, ISBN 978-1-920602-01-7
- ↑ T. Stevenson, J. Fanshawe: Birds of East Africa. Kenya, Tanzania, Uganda, Rwanda, and Burundi. Princeton University Press, 2002, ISBN 978-0-691-12665-4.
- ↑ African Bird Club: ABC App - Birds of Africa ( des vom 24. Januar 2022 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b I. Sinclair, P. Ryan: Birds of Southern Africa. Complete Photographic Field Guide. SASOL, 2009. ISBN 978-1-77007-388-3
- ↑ Merops nubicus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2016. Eingestellt von: BirdLife International, 2016. Abgerufen am 2. Oktober 2022.
- ↑ Banknotes from the Gambia. Abgerufen am 4. Oktober 2022 (englisch).