Sumpf
Ein Sumpf ist ein Feuchtgebiet in Flussniederungen und an Ufern. Befindet sich das Gebiet in Küstennähe, wird es auch Marsch genannt.
Beschreibung des Biotops
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Generell bezeichnet man als Sümpfe terrestrische Lebensräume mit zeitweise stark vernässten, schlammigen Böden, die im Gegensatz zum andauernd mit Wasser gesättigtem Moor keinen Torf bilden, sondern organische Substanz vollständig zersetzen.[1][2] In der Umgangssprache ist die Trennung von Sumpf und Moor allerdings unscharf. Häufig werden beide Begriffe auch synonym verwendet.
Die Abgrenzung von Sumpf zu anderen Biotoptypen ist nicht ganz einfach. Sümpfe bilden Zwischenformen von Lebensräumen wie Mooren, verlandenden Gewässern, zu feuchten Wiesen und Gebüschen. Sie schließen sich häufig an Niedermoore an. Hochstaudenfluren, Kleinseggengemeinschaften, Großseggenriede oder feuchte Weidengebüsche gehören zur typischen Vegetation.[3] Sümpfe sind durch Entwässerung und landwirtschaftliche Nutzung gefährdet, wurden und werden aber teilweise wieder renaturiert. Sümpfe sind wie andere Feuchtgebiete in Deutschland nach §30 Bundesnaturschutzgesetz vor Beeinträchtigung oder gar Zerstörung geschützt.[4] Künstlich wird dieser Lebensraum in Gärten durch die Anlage eines Sumpfbeetes nachempfunden.
Etymologie und Flurnamen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wort Sumpf tritt seit dem Mittelhochdeutschen auf und ist mit englisch swamp verwandt (westfäl. swampen, ‚schwappen, schwanken‘) sowie auch mit Schwamm ‚Pilz‘.[5]
Ein anderes Wort für Sumpf mit (ehemaligem) Busch- oder Waldbestand ist der oder das Bruch, niederdeutsch Brook, Brock, Brauck (entsprechend althochdeutsch bruoh, mittelhochdeutsch bruoch, altenglisch broces, niederländisch broek).[6] Die charakteristische Auvegetation ist der Bruchwald.
Ebenfalls den gleichen Sachverhalt betreffende, aber regional vor allem in Landschaftsnamen vorkommende Begriffe sind Luch (von slaw. lug ‚Wiese‘) in Brandenburg und Pitze(n) in Bayern und Österreich (während Moos auf Torfland Bezug nimmt).
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Feuchtgebiet
- Feuchtwiese
- Sumpfgraben
- Grundwasser
- Bruchwald
- Salzwiese
- Sumpfwald
- Sumpffieber
- Marschland
- Niederung
- Binnendelta
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Sumpf im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- private Seite mit Fotos von Moor und Sumpf in Norddeutschland
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Moore, Auen, Sümpfe. Deutsche Wildtier Stiftung, 18. November 2022, abgerufen am 13. Januar 2025.
- ↑ MOORE, SÜMPFE, RÖHRICHTE UND RIEDE. (PDF) Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg, Februar 2001, S. 5, abgerufen am 13. Januar 2025.
- ↑ MOORE, SÜMPFE, RÖHRICHTE UND RIEDE. (PDF) Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg (LfU), Februar 2001, S. 13–16, abgerufen am 13. Januar 2025.
- ↑ § 30 BNatSchG. Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch den Bundesminister der Justiz, abgerufen am 13. Januar 2025.
- ↑ sumpf, m. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 20: Strom–Szische – (X, 4. Abteilung). S. Hirzel, Leipzig 1942, Sp. 1080–1091 (woerterbuchnetz.de).
- ↑ bruch, m. n. palus, mit langem vocal. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 2: Biermörder–D – (II). S. Hirzel, Leipzig 1860, Sp. 410–411 (woerterbuchnetz.de).