Ethylgrün
Strukturformel | |||||||||||||||||||
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Allgemeines | |||||||||||||||||||
Name | Ethylgrün | ||||||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C27H35BrClN3·ZnCl2 | ||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
dunkelrotbrauner, kristalliner Feststoff[1] | ||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||||||||
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Eigenschaften | |||||||||||||||||||
Molare Masse | 653,26 g·mol−1 | ||||||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | ||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | |||||||||||||||||||
Löslichkeit | |||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Ethylgrün ist ein grüner Triphenylmethanfarbstoff. Ethylgrün wird häufig auch als Methylgrün bezeichnet und verkauft.
Methylgrün und Terminologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ethylgrün (C.I. 42590) wird häufig als Methylgrün[4] (C.I. 42585, CAS-Nr. 82-94-0) bezeichnet, obwohl letzteres wahrscheinlich seit Jahren nicht mehr hergestellt wird.[5][6] Bei Merck Index und Sigma-Aldrich wird das verwandte Methylgrün indes als Ethylgrün aufgeführt.
Methylgrün hat statt einer Ethylgruppe eine Methylgruppe am Stickstoffatom; diese Methylgruppe kann leicht dissoziieren, so dass daraus Kristallviolett entsteht. Physikalisch unterscheiden sich die beiden Farbstoffe kaum, so dass die Verwendung von Methylgrün keine Auswirkungen hat.
Synthese
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch Ethylierung von Kristallviolett mit Ethylbromid und folgendem Aussalzen in Natriumchlorid wird Ethylgrün hergestellt. Daher liegt Ethylgrün meistens als gemischtes Bromid-Chlorid vor. Es ist aber unwahrscheinlich, dass die Stöchiometrie von Cl− zu Br− genau 1:1 beträgt. Normalerweise wird Ethylgrün als Zinksalz verkauft.
Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ethylgrün bildet ein grünes, in Wasser lösliches Pulver. Es ähnelt stark dem Farbstoff Kristallviolett. Ethylgrün ist etwas stabiler als Methylgrün, da dessen Methylgruppe leicht dissoziieren kann.
Im pH-Bereich von 0,8 bis 1,8 liegt der Umschlagspunkt Ethylgrüns von Gelb nach Blau.
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ethylgrün wird häufig als Farbstoff verwendet. So wird es unter anderem in der Mikroskopie als Kern- und Mitochondrienfarbstoff eingesetzt. Dabei wird Ethylgrün wegen seiner bläulich-grünen Farbe auch als Gegenfarbstoff bei Färbungen in der Histologie, bei Immunofärbungen und In-situ-Hybridisierung genutzt.[7][8]
Ethylgrün dient darüber hinaus zur Farbdifferenzierung zwischen Diphtherie und anderen Bakterien. In Verbindung mit Pyronin G findet es überdies bei der Differenzierung zwischen DNA und RNA Verwendung (Unna-Pappenheim-Färbung).[9] Zu diesem Zweck darf die Farbstoffmischung kein Kristallviolett enthalten, welches man aber mit einer Chloroformausschüttelung vom Methylgrün isolieren kann.
Vereinzelt wurde Ethylgrün auch zur Lebendfärbung von Wimpertierchen eingesetzt.[10] Daneben kommt es bei der Konfokalmikroskop zum Einsatz, um doppelsträngige DNA in Hautzellen detektieren zu können.[11]
Schließlich wurde Ethylgrün auch in der Forensik verwendet.[12]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- R. W. Horobin, J. A. Kiernan: Conn's Biological Stains: A Handbook of Dyes, Stains and Fluorochromes for Use in Biology and Medicine. 10. Auflage. BIOS Scientific Publ., 2002, ISBN 1-85996-099-5, S. 196 und 197.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Übersicht über Ethylgrün (auf Englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Datenblatt Methylgrün Zinkchlorid Doppelsalz (C.I. 42590) bei Merck, abgerufen am 31. März 2011.
- ↑ Eintrag zu Methylgrün. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 1. Juni 2014.
- ↑ a b c Eintrag zu Methylgrün, Zinkchloridsalz in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 2. Januar 2024. (JavaScript erforderlich)
- ↑ Andere Namen für Methylgrün:
- C.I. Basic Blue 20
- Parisgrün
- Heptamethyl-p-rosanilinchlorid
- Doppelgrün SF
- Double Green SF
- Hoffmanns Grün
- Grünpulver
- Vert Lumiére
- Vert de Paris
- Vert Etincelle
- ↑ Floyd J. Green: Sigma-Aldrich Handbook of Stains, Dyes, and Indicators. Aldrich Chemical Company, Milwaukee, Wisconsin 1990, ISBN 0-941633-22-5, S. 458.
- ↑ Harald Conn, Ralph D. Lillie (Hrsg.): Biological Stains. 9. Auflage. Lippincott Williams and Wilkins, 1977, ISBN 0-683-05034-6, S. 280.
- ↑ Marilyn Gamble, John D. Bancroft: Theory and Practice of Histological Techniques. 5. Auflage. Churchill Livingstone, 2002, ISBN 0-443-06435-0.
- ↑ G. Clark: Staining procedures used by the Biological Stain Commission. 4. Auflage. Williams and Wilkins, Baltimore 1981.
- ↑ P. G. Unna: Monatshefte für praktische Dermatologie. Band 55, 1902, S. 76.
- ↑ W. Foissner: Basic light and scanning electron microscope methods for taxonomic studies of ciliated protozoa. In: Europ J Protistol. 27, 1991, S. 313–330.
- ↑ Y. Ito, Y. Otsuki: Localization of apoptotic cells in the human epidermis by an in situ DNA nick end-labeling method using confocal reflectant laser microscopy. In: J Histochem Cytochem. 46 (6), 1998, S. 783–786. PMID 9603792; PDF (freier Volltextzugriff).
- ↑ J. B. Kempton, W. F. Rowe: Contrast Enhancement of Cyanoacrylate-Developed Latent Fingerprints Using Biological Stains and Commercial Fabric Dyes. In: Journal of Forensic Sciences. 37(1), 1992, S. 95–105.