Mexikanisches Langohr-Mausohr

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Mexikanisches Langohr-Mausohr

Mexikanisches Langohr-Mausohr (Myotis auriculus)

Systematik
Ordnung: Fledertiere (Chiroptera)
Überfamilie: Glattnasenartige (Vespertilionoidea)
Familie: Glattnasen (Vespertilionidae)
Unterfamilie: Myotinae
Gattung: Mausohren (Myotis)
Art: Mexikanisches Langohr-Mausohr
Wissenschaftlicher Name
Myotis auriculus
Baker & Stains, 1955
Verbreitungsgebiet
Verbreitungsgebiete der beiden Unterarten, ohne kleine disjunkte Populationen

Das Mexikanische Langohr-Mausohr (Myotis auriculus) ist ein im südlichen Nordamerika und nördlichen Mittelamerika verbreitetes Fledertier in der Gattung der Mausohren. Die Populationen galten bis ins späte 20. Jahrhundert als Unterarten des Nördlichen Langohr-Mausohrs (Myotis evotis).[1] Der Artzusatz im wissenschaftlichen Namen bezieht sich auf die langen Ohren. Die Unterart Myotis auriculus apache ist nach dem Kultur- und Naturraum der Apachen benannt.[2]

Dieses mittelgroße Mausohr ist mit Schwanz 86 bis 97 mm lang, die Schwanzlänge beträgt 39 bis 45 mm und die Unterarme sind 37 bis 40 mm lang. Die Art hat 8 bis 10 mm lange Hinterfüße und 18 bis 20 mm lange Ohren, was sie von den meisten anderen nordamerikanischen Mausohren unterscheidet. Im Gegensatz zu südlichen Unterarten des Nördlichen Langohr-Mausohrs (M. e. milleri) ist der Schädel mehr abgeflacht und ein Scheitelkamm vorhanden. Diese Art hat verglichen mit der Nordamerikanischen Fransenfledermaus (Myotis thysanodes) und der Nominatform des Nördlichen Langohr-Mausohrs keinen deutlichen Haarsaum an der Schwanzflughaut. Abweichend von letzterer sind die Ohren braun anstatt schwarz.[2]

Oberseits sind die mittelbraunen Haare an der Wurzel dunkler und die Unterseite ist mit gelbbraunem Fell bedeckt. Auch die Flughäute besitzen eine braune Färbung und die Unterart im Osten Mexikos ist etwas dunkler. Der diploide Chromosomensatz besteht aus 44 Chromosomen (2n=44).[2]

Eine Population im östlichen Mexiko in den Bundesstaaten Nuevo León, Tamaulipas und Veracruz wird gewöhnlich als Nominatform Myotis auriculus auriculus gelistet. Die Unterart Myotis auriculus apache kommt von den US-amerikanischen Bundesstaaten Arizona und New Mexico bis nach Jalisco in Mexiko vor. Im Bundesstaat Coahuila lebt eine kleinere disjunkte Population. Zusätzlich ist ein Einzelfund aus Guatemala dokumentiert. Diese Fledermaus lebt im Hügel- und Bergland zwischen 350 und 2200 Meter Höhe. Das Habitat variiert zwischen feuchten Wäldern mit Eichen und Kiefern, Strauchflächen, trockenen Wäldern und Baumgruppen mit der Gelb-Kiefer. Vermutlich finden jahreszeitliche Wanderungen statt.[3][2]

Das nachtaktive Mexikanische Langohr-Mausohr ruht am Tage in Höhlen, Gebäuden und Bergwerken. Die Tiere beginnen ihre Jagt ein bis zwei Stunden nach der Dämmerung und können später in der Nacht erneut auf Beutefang gehen. Sie pflücken meist Motten mit einer Spannweite von 30 bis 40 mm von Bäumen und Mauern. Ein Exemplar erreichte über eine Strecke von 31 Metern einer Fluggeschwindigkeit von fast 13 km/h. Verglichen mit anderen Mausohren ist der Ruf zur Echoortung kurz und leise. Die Frequenz steigt dabei und stärkste Intensität wird bei 60 kHz erreicht. Im nördlichen Teil des Verbreitungsgebiets erfolgt die Geburt des einzelnen Jungtiers im Juni oder Juli. Die meisten Individuen leben mindestens drei Jahre.[3][2]

In Mexiko und den Vereinigten Staaten liegen keine Bedrohungen vor. Die IUCN listet die Art als nicht gefährdet (least concern).[3]

Einzelnachweise

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  1. Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. 3. Auflage. 2 Bände. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4 (englisch, Myotis auriculus).
  2. a b c d e Warner, Richard M.: Myotis auriculus. (PDF) In: Mammalian Species #191. American Society of Mammalogists, 23. November 1982, S. 1–3, abgerufen am 4. Januar 2024 (englisch, doi:10.2307/3503940).
  3. a b c Myotis auriculus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2017. Eingestellt von: Arroyo-Cabrales, J., Miller, B., Reid, F., Cuarón, A.D. & de Grammont, P.C., 2016. Abgerufen am 4. Januar 2024.