Michael Adie

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Michael Edgar Adie (* 22. November 1929;[1]4. März 2024[2]) war ein britischer anglikanischer Theologe. Er war von 1983 bis 1994[3] Bischof von Guildford in der Church of England.

Adie wurde als Sohn von Walter Granville Adie und dessen Ehefrau Kate Emily Adie geboren. Er besuchte die Westminster School und studierte am St John’s College der Universität Oxford. 1955 wurde er zum Priester geweiht. Er war nach seiner Priesterweihe zunächst Pfarrvikar (Curate) an der St Luke Church in Pallion, einem Vorort von Sunderland. Anschließend war er Hauskaplan (Resident Chaplain) von Geoffrey Fisher, dem damaligen Erzbischof von Canterbury.[4] Danach war er ab Anfang der 1960er Jahre bis 1969 Pfarrer (Vicar) an der St Mark Church in Sheffield.[5] Er wurde auch Dekan (Rural Dean) von Hallam. Er war danach von 1969 bis 1976 Gemeindepfarrer (Rector) in Louth. Von 1976 bis 1983 war er in der Grafschaft Lincolnshire Pfarrer (Vicar) von Morton (mit Zuständigkeit für die Gemeinde Hacconby) in der Diözese von Lincoln. 1977 wurde er Archidiakon (Vorsteher eines Kirchensprengels) in der Diözese von Lincoln (Archdeacon of Lincoln); dieses Amt hatte er bis 1983 inne.[6]

Am 5. Mai 1983 wurde Adie, als Nachfolger von David Brown (1922–1982), zum Bischof von Guildford ernannt; am 30. Juni 1983 wurde er zum Bischof geweiht. Am 3. September 1994 ging er in Ruhestand, sein Nachfolger wurde John Gladwin.[7]

Adie hatte zahlreiche kirchliche Ämter inne. Er war unter anderem Mitglied der Generalsynode der Church of England und Vorsitzender (Chairman) des einflussreichen Board of Education der Generalsynode der Church of England.[8] Sein Nachfolger dort wurde David Young.

Von 1991 bis 1995 war er außerdem Direktor (Director) der kirchlichen Stiftung The Friends of Guildford Cathedral.[9] 1999/2000 war er außerdem Direktor (Director) des Hurstpierpoint College (Hurstpierpoint College Limited) in Hassocks, West Sussex.[10]

Adie war ein Befürworter der Frauenordination; nach seiner Auffassung steht die Priesterweihe von Frauen in Einklang mit der Heiligen Schrift und der Traditionslinie der Kirche. Diesen Standpunkt vertrat er unter anderem vor der Generalsynode der Church of England und im House of Lords.[11][12]

Adie war verheiratet. Er war Vater von vier Kindern, einem Sohn und drei Töchtern.

Mitgliedschaft im House of Lords

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Adie war von 1988[13] bis zu seinem Ruhestand 1994 als Geistlicher Lord Mitglied des House of Lords. Im Hansard sind unter dem Namen „Mr Michael Adie“ Wortbeiträge aus den Jahren von 1978 bis 1994 dokumentiert; das Ende seiner Mitgliedschaft wird auf den 30. September 1994 festgesetzt. Im House of Lords meldete er sich zuletzt am 12. April 1994 bei der Debatte zur Education Bill zu Wort.

Im House of Lords sprach er schwerpunktmäßig zu den Themen Bildung und Erziehung. Im Mai 1993 äußerte er im Rahmen der Debatte zur Education Bill Bedenken über Pläne der Regierung zur staatlichen Finanzierung von Schulen in religiöser Trägerschaft. Adie forderte, dass die Finanzierung nicht dem Ermessenspielraum der Regierung unterliegen dürfe; kirchliche Schulen bedürften im Interesse der ihnen anvertrauten Schüler vielmehr der Planungssicherheit.[14]

Beachtung fand insbesondere auch seine Rede zur Frauenordination vor dem House of Lords am 2. November 1993. Im Dezember 1993 unterstützte er, gemeinsam mit Alun Jones, Baron Chalfont, aus moralischen Bedenken eine Kampagne mit dem Ziel, die polizeiliche Untersuchung (Falklands War Crime Inquiry) von Kriegsverbrechen im Falkland-Krieg einzustellen, da Gerechtigkeit nicht auf diese Weise hergestellt werden könne. Auch wandte er sich gegen Tendenzen, die British Army als Sündenbock hinzustellen.[15][16]

Einzelnachweise

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  1. Who’s Who 2008: London, A & C Black ISBN 978-0-7136-8555-8
  2. Todesnachricht. In: The Times. 2024, abgerufen am 22. Oktober 2024 (englisch).
  3. National Church Institutions Database of Manuscripts and Archives. Abgerufen am 21. Oktober 2024 (englisch).
  4. Constitutional Reform Bill (HL) Rede von John Gladwin (damals Bischof von Chelmsford) im House of Lords vom 8. März 2004
  5. Crockford’s Clerical Directory 1975-76; Lambeth, Church House, 1976 ISBN 0-19-200008-X
  6. Crockford’s Clerical Directory 2004/2005. 98th Auflage. Church House Publishing, 2003, ISBN 0-7151-8129-7: „ADIE, The Rt Revd Michael Edgar. b.29. CBE94. St Jo Coll Ox BA52 MA56 Surrey Univ DUniv95. Westcott Ho Cam 52. d.54 p.55 c.83.“
  7. Church Appointments in: The Independent vom 14. Mai 1994
  8. Bishop and minister meet over school row. Catholic Herald, 7. Februar 1992, abgerufen am 21. Oktober 2024 (englisch).
  9. THE RIGHT REVEREND MICHAEL EDGAR ADIE Eintrag Companies In The UK; abgerufen am 25. Dezember 2012
  10. MICHAEL EDGAR ADIE Eintrag Companies In The UK; abgerufen am 25. Dezember 2012
  11. THE REQUIREMENTS OF TRADITION Wortlaut der Rede von Michael Adie vor der Generalsynode der Church of England; abgerufen am 25. Dezember 2012
  12. Priests (Ordination of Women) Measure Wortlaut der Rede von Michael Adie; gehalten am 2. November 1993 im House of Lords
  13. Im Hansard wird der Beginn von Adies Mitgliedschaft festgesetzt auf folgendes Datum: 1. November 1977. Da die Debattenbeiträge im Protokoll jedoch lediglich unter dem Namen „Bischof of Guildford“ aufgezeichnet werden, ist davon auszugehen, dass sämtliche im Hansard gelisteten Beiträge bis zum Jahr 1982 Adies Vorgänger im Amt David Brown zuzuordnen sind. Adie wurde erst im Jahr 1983 Bischof von Guildford.
  14. Catholic and Anglican leaders optimistic of winning concessions from Department for Education. Catholic Herald, 15. Dezember 1993, abgerufen am 21. Oktober 2024 (englisch).
  15. Last stand on Falklands war crimes inquiry: Military veterans set for Lords battle to stop investigation into claims of cold-blooded killings. Will Bennett reports in: The Independent vom 15. Dezember 1993
  16. Falkland Islands: Investigation Wortlaut der Rede von Michael Adie im House of Lords; gehalten am 15. Dezember 1993
VorgängerAmtNachfolger
David BrownBischof von Guildford
1983–1994
John Gladwin