Michael Friedländer (Mediziner)

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Michael Friedländer (* 1767 in Königsberg; † 4. April 1824 in Paris) war ein deutscher Mediziner.

Michael Friedländer war der älteste Sohn des Kaufmanns Meyer Friedländer (* 1745 in Königsberg; † 22. November 1808 in Hannover) und dessen erster Ehefrau Goldea (* 1745; † 22. November 1806), Tochter von Meyer Michael David († 1799). Er war der Enkel des Kaufmanns und Bankiers Joachim Moses Friedländer (* 1712 in Zülz; † 1776 in Königsberg); sein Onkel war der Seidenfabrikant David Friedländer. Seine Geschwister waren[1]:

  • David Meyer Joachim Friedländer (* 23. Juni 1769 in Königsberg; † 9. Oktober 1825 ebenda), verheiratet mit Bona (Bune Brune) (* 1775 in Königsberg; † 17. August 1836 in Dresden), Tochter von Wolff Mendel Oppenheim (1753–1828), Negotiant und Bankier;
  • Rebecca, genannt Blümchen (* 1770 in Königsberg; † 1838), verheiratet mit Samuel Wolff Friedländer (1764–1838);
  • Josef Friedländer (* 1774 † 1846), verheiratet mit Betty, geb. Goldschmitt;
  • Hindel Friedländer (* 1775; † unbekannt)
  • Johanna Friedländer (* 1775; † 1864), verheiratet mit Bernhard Lippmann;
  • Arabella Bella Friedländer (* 1781; † 1851);
  • Heimann Maximilian Friedländer, später Friedholm (* 1787; † 1830), verheiratet mit Henriette, geb. Blaurock.

Er wurde zu Hause, gemeinsam mit seinen Geschwistern David, Joseph und Rebecca, von dem jüdischen Aufklärer Isaac Euchel, der auch die erste moderne hebräische Zeitschrift, die Monatsschrift Hame'assef, mit einer deutschsprachigen Beilage unter dem Namen Der Sammler, herausgab, erzogen[2]. Weil er sich auf die Wissenschaft vorbereiten wollte, immatrikulierte er am 15. Oktober 1782 an der Artistenfakultät[3] der Universität Königsberg[4], seine damaligen Lehrer waren unter anderem Immanuel Kant, der Universalgelehrte Karl Gottfried Hagen und der Generalsuperintendent Johann Ernst Schulz. 1787 begann er ein Medizinstudium und besuchte anfangs die Universität Berlin, ging dann an die Universität Göttingen und später an die Universität Halle.

Am 17. März 1791 promovierte er an der Universität Halle zum Dr. med.[5] und unternahm anschließend eine dreijährige Reise durch Holland, England, Schottland, dort hielt er sich mehrere Monate in Edinburgh auf, Deutschland, Italien und durch die Schweiz an; während der Reise suchte er überwiegend die örtlichen Spitäler und Krankenhäuser auf und knüpfte Verbindungen zu medizinischen Gelehrten. Seine gesammelten Erfahrungen teilte er in dieser Zeit in mehreren Journalen mit.

1799 war Michael Friedländer einer der ersten Mediziner, die den Pockenimpfstoff nach Berlin brachten, nachdem Edward Jenner die moderne Schutzimpfung gegen Pocken entwickelt hatte.

Weil er aufgrund seiner jüdischen Herkunft in Königsberg keine Aussichten auf eine öffentliche Stelle hatte und auch, weil wegen der politischen Entwicklung fast alle Verbindungen nach Frankreich abgebrochen waren, fasste er 1800 den Entschluss, sich in Paris häuslich niederzulassen. Er war dort unter anderem der Hausarzt der Schriftstellerin Germaine de Staël in ihren letzten Lebensjahren und neben dem Schweizer Chirurgen Louis Jurine an ihrem Sterbebett zugegen.[6]

Schriftstellerisches Wirken

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Er blieb mit Deutschland weiterhin verbunden, indem er gemeinsam mit Professor Christoph Heinrich Pfaff das Journal Französische Annalen für die allgemeine Naturgeschichte, Physik, Chemie, Physiologie und ihre gemeinnützigen Anwendungen herausgab, weiterhin schrieb er für die Journale von Christoph Wilhelm Hufeland sowie weitere deutsche und französische medizinische Zeitungen. Er schrieb Beiträge zu dem Journal de l’Education par Guizot und zu dem Dictionnaire des sciences médicales und war dazu auch Mitarbeiter an der Biographie universelle und der Révue encyclopédique. Er schrieb auch Aufsätze für die Beilage Der Sammler von Isaac Euchel.[7]

1815 gab er sein Werk De l’Education physique de l’homme heraus, das 1819 durch F. E. Oehler als Über die körperliche Erziehung des Menschen ins Deutsche übersetzt wurde und in Leipzig erschien.

Mitgliedschaften

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Schriften (Auswahl)

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Literatur (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. GEDBAS: Meyer FRIEDLÄNDER. Abgerufen am 5. Juli 2019.
  2. Andreas Kennecke: Isaac Abraham Euchel: Architekt der Haskala. Wallstein Verlag, 2007, ISBN 978-3-8353-0200-6, S. 42 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 5. Juli 2019]).
  3. Monika Richarz, Adolf Leschnitzer: Der Eintritt der Juden in die akademischen Berufe: jüdische Studenten und Akademiker in Deutschland 1678-1848. Mohr Siebeck, 1974, ISBN 978-3-16-835162-7, S. 58 (google.de [abgerufen am 5. Juli 2019]).
  4. Immanuel Kant: Kant’s gesammelte Schriften. Band LXX. Walter de Gruyter, 1997, ISBN 978-3-11-015130-5 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 5. Juli 2019]).
  5. Intelligenzblatt der Allgemeinen Literatur-Zeitung vom Jahre 1791. Band 71. in der Expedition dieser Zeitung, 4. Juni 1791 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 5. Juli 2019]).
  6. Vgl. den Bericht Michael Friedländers vom 15. Juli 1817 in Karl August Varnhagen von Ense: Denkwürdigkeiten des eignen Lebens. Hg. v. Ludmilla Assing, Bd. 5, F. A. Brockhaus, Leipzig 1871 (Ausgewählte Schriften, Bd. 5), S. 146–149 (Web-Ressource).
  7. Geschichte der Israeliten seit der Zeit der Maccabäer bis auf unsere Tage. Band 9. Berlin 1828, S. 92 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 5. Juli 2019]).