Michael Grass der Jüngere
Michael Grass der Jüngere (auch Michael Graß; * 5. Februar 1657 in Wolgast; † 25. Juli 1731 in Tübingen) war ein deutscher Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Michael Grass besuchte die Lateinschulen in Wolgast und Greifswald sowie das Stralsunder Gymnasium. Danach begann er an der Universität Greifswald Rechtswissenschaften zu studieren. Von dort ging er über Leipzig und Jena 1683 an die Universität Tübingen. Im selben Jahr wurde er Hofmeister des Grafen Wilhelm Friedrich von Solms-Braunfels. 1687 wurde er promoviert und im selben Jahr in Tübingen außerordentlicher und 1692 ordentlicher Professor an der juristischen Fakultät und später auch am Collegium Illustre. Es folgte die Ernennung zum Hofgerichtsassessor und zum Verwalter der Stipendien.
Michael Grass verfasste zahlreiche Schriften zu juristischen Themen. Für sein Kaiser Karl VI. gewidmetes Werk „Collationes juris civilis romani cum recessibus Imperii et Ordinatione criminali Caroli V. (Tubingae 1732. 4.)“ bot dieser ihm zum Dank die Stellung eines Reichshofrates sowie die Erhebung in den Adelsstand an. Grass lehnte jedoch ab, da er der Auffassung war, als Hochschullehrer und Autor mehr Nutzen bringen zu können.
Familie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Michael Grass war der Sohn des gleichnamigen königlich-schwedischen Hofgerichtsadvokaten und Procurator ordinarius sowie Syndicus und von 1659 bis zu seinem Tode 1689[1] Bürgermeister von Wolgast.
1687 heiratete er eine Tochter des Tübinger Juristen Johann Andreas Frommann.[2] Mit ihr hatte er drei Töchter. Der Jurist Jacob David Mögling, der Theologe Johann Rudolph Osiander und der Stuttgarter Kirchenratsdirektor Christoph Heinrich Korn waren seine Schwiegersöhne.
Veröffentlichung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Michael Graß und Petrus Mangold: Theses Iuridicae Inaugurales Ex Variis Iurium Materiis depromtae. Quas ... Michaele Grasso, U. I. D. ... Ad Diem 16. Novembr. Anno MDCCXX. publicae & solenni Eruditorum disquisitioni submittit Petrus Mangolius, Helv. Basil. Tubingae, Franckius 1720, 16 Seiten. Tübingen, Univ., Diss., 1720 (lat).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Roderich von Stintzing: Michael Graß der jüngere. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 9, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 591.
- Ph. H. Külb.: Grass (Michael). In: Johann Samuel Ersch, Johann Gottfried Gruber (Hrsg.): Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste. Band Theil 88, Leipzig 1868, S. 58 (Digitalisat)
- Jakob Christoph Beck, August Johann Buxtorf (Hrsg.): Supplement zum Baselschen allgemeinen historischen Lexikon. Band 1, 2. Teil. Basel 1749, S. 78 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Werke von und über Michael Grass der Jüngere in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Druckschriften von und über Michael Grass der Jüngere im VD 17.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gustav Kratz: Die Städte der Provinz Pommern. Abriß ihrer Geschichte, zumeist nach Urkunden. Einleitung und Vorwort von Robert Klempin. A. Bath, Berlin 1865, S. 547 (Digitalisat).
- ↑ Gabriele Nieder: Ferdinand Christoph Harpprecht (1650–1714). Tübinger Rechtsprofessor und Württembergischer Rat für Mömpelgarder Angelegenheiten zur Zeit der französischen Reunionen. (=Tübinger rechtswissenschaftliche Abhandlungen. Band 111 ISSN 0082-6731), Mohr Siebeck, 2011, ISBN 978-3-16-150400-6, S. 120 (Google Books).
Personendaten | |
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NAME | Grass, Michael der Jüngere |
ALTERNATIVNAMEN | Graß, Michael; Grassus, Michael; Crassus, Michael |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 5. Februar 1657 |
GEBURTSORT | Wolgast |
STERBEDATUM | 25. Juli 1731 |
STERBEORT | Tübingen |