Michael Kalb

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Michael Kalb

Michael Kalb (* 16. Oktober 1989) ist ein deutscher Filmproduzent, Regisseur und Moderator.

Kalb wuchs in der bayerisch-schwäbischen Marktgemeinde Dinkelscherben auf. Bereits als Schüler im Justus-von-Liebig-Gymnasium Neusäß drehte er die ersten Kurzfilme mit Freunden und entdeckte dabei seine Leidenschaft für das Filmemachen. Sein erstes Studium schloss Kalb 2011 an der Universität Augsburg im Fach Wirtschaftsinformatik ab. Im Anschluss studierte er von 2011 bis 2017 an der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) in München mit dem Schwerpunkt Produktion und Medienwirtschaft.

Berufliches Wirken

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Bereits vor der Aufnahme seines Studiums an der Hochschule für Fernsehen und Film in München machte Kalb mit einigen seiner Kurzfilme auf sich aufmerksam, vor allem mit selbst organisierten Filmvorführungen und durch die Teilnahme an lokalen Filmfestivals, wie dem JuFinale. Sein Amateurspielfilm Der letzte Streich lief zeitweise in unabhängigen Kinos in Schwaben.[1][2] 2012 gewann Michael Kalb mit dem Kurzfilm Zivilcourage den Bayerischen Jugendfilmpreis.[3] Schon zu Jugendjahren und bis heute arbeitete er außerdem als freier Journalist für diverse Lokalzeitungen wie die Augsburger Allgemeine und die StadtZeitung Augsburg.

Bis zu seinem Abschluss an der Hochschule für Fernsehen und Film begleitete Kalb einige Übungsfilme seiner Kommilitonen als Produktionsleiter und Producer. 2013 erhielt Kalb das Hollywood-Stipendium des Mediencampus Bayern sowie ein Jahresstipendium der Verwertungsgesellschaft der Film- und Fernsehproduzenten mbH (VFF) und der Gesellschaft zur Wahrnehmung von Film- und Fernsehrechten mbH (GWFF). Im Rahmen des Hochschulprojektes Close Up: Brasilien entstanden 2014 unter seiner Produktionsleitung sechs kurze Fernsehreportagen, die auf ARD-alpha ausgestrahlt wurden.[4] Der experimentelle Abschlussfilm Diorama, den Kalb produzierte, war 2015 für den Förderpreis für Filmkunst im Rahmen des Preises der Nationalgalerie nominiert.[5][6] Nach je einem Auslandssemester an der San Diego State University (SDSU) und am Wagner College in New York wirkte Kalb an der Überarbeitung der Neuauflage des in den USA erschienenen Buches The Business of Film: A Practical Introduction mit und trug mit einer Fallstudie über die Unterschiede zwischen Urheberrecht und Copyright zum Buch bei.[7]

Seit seinem Abschluss an der Hochschule für Fernsehen und Film München im Jahr 2017 arbeitet Michael Kalb an selbiger Institution als Herstellungskoordinator sowie als freier Filmproduzent, Regisseur und Moderator. Weitere berufliche Stationen waren als Content Producer bei ARRI Media sowie als Herstellungskoordinator bei der Dreamtool Entertainment GmbH innerhalb der Beta Film Gruppe. Als Moderator und Redakteur stand Kalb beim Lokalsender a.tv HD und im Rahmen der LEW-Kampagne Lech-Reporter vor und hinter der Kamera.[8]

Die von Kalb produzierte Kurzdokumentation Saudade, der HFF-Abschlussfilm der afro-brasilianischen Regisseurin Denize Galiao, gewann 2019 auf dem International Documentary Film Festival Amsterdam (IDFA) den Preis für die beste Studentenproduktion[9] und lief auf zahlreichen weiteren internationalen Filmfestivals.[10]

Mit dem gemeinsamen Archiv- und Dokumentarfilmprojekt Die letzten Zeitzeugen gewann Regisseur und Produzent Michael Kalb sowie der Volkskundler Christoph Lang und Dokumentarfilmer Timian Hopf den Augsburger Medienpreis 2020 in der Kategorie Haltung.[11] Der Dokumentarfilm entstand in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk und wurde am 28. Oktober 2020 zum ersten Mal ausgestrahlt.[12] Weiterhin entstand aus den über 53 Stunden Interviewmaterial des Projektes ein Buch mit dem Titel Die letzten Zeitzeugen im Augsburger Land.[13]

Geschaffen haben die beiden ein digitales Gedächtnis für die Region Augsburg. Sie erinnern an die zerstörerischen Folgen von Nationalismus und Hass – ein Warnzeichen für die heutigen Generationen. Sie lassen ihre Zeitzeugen aber auch die kleinen, menschlichen Geschichten aus dieser dunklen Zeit erzählen. Michael Kalb zeigt mit diesem Augsburger Projekt in beeindruckender Weise Mut und Haltung. Und er führt uns zu einer Perspektive, die auch den Letzten verstehen lässt: Nie wieder! – Laudator Jürgen Marks bei der Preisverleihung des Augsburger Medienpreises 2020[14]

Filmografie als Regisseur (Auswahl)

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(Quelle: [15])

  • 2005: Brand New Cadillac (Kurzfilm)
  • 2006: unSichtbar (Kurzfilm)
  • 2006: Ein Wunderkind (Kurzdokumentation)
  • 2006: Richter Michael Richter (Kurzfilm)
  • 2008: Lebenstraum Erde (experimenteller Kurzfilm)
  • 2009: Auf der Suche nach der vergessenen Stadt (Kurzfilm)
  • 2010: Der letzte Streich (Amateur-Spielfilm)
  • 2010: Die Internetfalle (Kurzfilm/Werbefilm)
  • 2011: Zivilcourage (Kurzfilm)
  • 2013: Resi (Kurzdokumentation)
  • 2018: Die traurige Ballade von Robert dem roten Presssack (Musikvideo)
  • 2020: Die letzten Zeitzeugen (Dokumentarfilm)
  • 2022: Schäfflerfieber (Dokumentarfilm)

Filmografie als Produzent (Auswahl)

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(Quelle: [16])

  • 2015: Diorama (experimenteller Kurzfilm)
  • 2019: Saudade (Kurzdokumentation)
  • 2019: Erbarme dich unser (mittellanger Spielfilm)
  • 2020: Die letzten Zeitzeugen (Dokumentarfilm)
  • 2022: Solastalgia (Hybrider Spielfilm)
  • 2022: Schäfflerfieber (Dokumentarfilm)

Auszeichnungen (Werke als Regisseur)

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  • 2006: Jugendkulturpreis Augsburg-Land für ein Wunderkind[17]
  • 2007: Hauptpreis beim Schwäbischen Kinder- und Jugendfilmfestival (JuFinale) für unSichtbar[18]
  • 2007: Publikumspreis beim Schwäbischen Kinder- und Jugendfilmfestival (JuFinale) für Richter Michael Richter[18]
  • 2007: Haupt- und Publikumspreis beim Oberstdorfer Filmgipfel für Richter Michael Richter
  • 2009: Sonderpreis zum Thema “Alles Öko?!” beim Schwäbischen Kinder- und Jugendfilmfestival (JuFinale) für Lebenstraum Erde[19]
  • 2009: Hauptpreis beim Schwäbischen Kinder- und Jugendfilmfestival (JuFinale) für Auf der Suche nach der vergessenen Stadt[19]
  • 2011: Hauptpreis beim Schwäbischen und Bayerischen Kinder- und Jugendfilmfestival (JuFinale) für Zivilcourage[20]
  • 2012: Sonderpreis des Bayerischen Rundfunks zum Thema „Heimat“ im Rahmen des Bayerischen JuFinales für Zivilcourage[21]
  • 2020: Augsburger Medienpreis in der Kategorie „Haltung“ für Die letzten Zeitzeugen[11]

Auszeichnungen (Werke als Produzent)

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  • 2019: IDFA Competition for Student Documentary für Saudade[9]
  • 2020: Full Frame President’s Award für Saudade[22]
  • 2020: Augsburger Medienpreis in der Kategorie „Haltung“ für Die letzten Zeitzeugen[11]

Einzelnachweise

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  1. "Der letzte Streich" der "Jungen Kultur". In: Augsburger Allgemeine. Abgerufen am 29. Oktober 2020.
  2. Der letzte Streich | Film 2010. Abgerufen am 29. Oktober 2020.
  3. „Zivilcourage“ gewinnt Jugendfilmpreis Wolpertinger. In: Augsburger Allgemeine. Abgerufen am 29. Oktober 2020.
  4. Bayerischer Rundfunk: ARD-alpha: Themenschwerpunkt Brasilien: Auslandsmagazin "Close up", Dokus und Reportagen. 22. Juli 2016 (br.de [abgerufen am 29. Oktober 2020]).
  5. HFF-Absolvent Clemens Pichler nominiert für FÖRDERPREIS FÜR FILMKUNST 2015. Abgerufen am 29. Oktober 2020.
  6. Diorama - Filmdetail - HFF München. Abgerufen am 29. Oktober 2020.
  7. Paula Landry, Stephen Greenwald: The Business of Film: A Practical Introduction. Abgerufen am 29. Oktober 2020.
  8. Michael , auf.lew.de, abgerufen am 15. Dezember 2020
  9. a b Saudade | IDFA. In: Oberon Amsterdam www.oberon.nl. Abgerufen am 29. Oktober 2020.
  10. Saudade - Filmdetail - HFF München. Abgerufen am 29. Oktober 2020.
  11. a b c Nominiert: M. Kalb und T. Hopf. Abgerufen am 29. Oktober 2020.
  12. Dokumentarfilm: Die letzten Zeitzeugen. Abgerufen am 29. Oktober 2020.
  13. Die letzten Zeitzeugen im Augsburger Land. Öffentliche 1. Auflage. Michael Kalb, Dinkelscherben, ISBN 978-3-00-063986-9 (dnb.de [abgerufen am 29. Oktober 2020]).
  14. BR-Studio Schwaben Anna Klein: Augsburger Medienpreis für den BR: Doku und Webserie gewinnen. 29. Juli 2020 (br.de [abgerufen am 29. Oktober 2020]).
  15. Michael Kalb, Produzent, München | Crew United. Abgerufen am 23. Februar 2023 (deutsch).
  16. Michael Kalb, Produzent, München | Crew United. Abgerufen am 23. Februar 2023 (deutsch).
  17. Kreisjugendring Augsburg -Land: Chronik 70 Jahre. Hrsg.: Kreisjugendring Augsburg -Land.
  18. a b Rückblick 2007 – BKJFF. Abgerufen am 29. Oktober 2020.
  19. a b Rückblick 2009 – BKJFF. Abgerufen am 29. Oktober 2020.
  20. Rückblick 2011 – BKJFF. Abgerufen am 29. Oktober 2020.
  21. Preisträger – JUFINALE. Abgerufen am 29. Oktober 2020.
  22. Full Frame Fest 2020 | Saudade. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. November 2020; abgerufen am 29. Oktober 2020 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fullframefest2020.org